Guggenheim-Experte skeptisch: "Diese Rally ist das letzte Hurra" - Investoren sollten sich nicht zu sicher fühlen

Guggenheim-Experte Scott Minerd blickt der aktuellen Entwicklung der Kurse an den US-Börsen misstrauisch entgegen - Anleger sollten Vorsicht walten lassen, rät der Experte. Denn die drohende Eskalation des Handelskonfliktes sollte nicht unterschätzt werden.
Rally am Aktienmarkt
An der Wall Street verlief der bisherige Wochenhandel positiv - der Dow Jones legte zu und notiert damit erstmals seit drei Wochen wieder über seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt.
Neben dem Dow konnten auch der S&P 500 sowie der NASDAQ Composite bisher eine solide Woche hinlegen.
Scott Minerd: "Märkte sind verrückt"
Dennoch: Der Konflikt um den globalen Handel droht weiterhin zu eskalieren, auch wenn dieser zuletzt in den Hintergrund gerückt war. Im Fokus standen insbesondere starke Wirtschaftsdaten sowie die bevorstehenden Unternehmensergebnisse, denn am Freitag beginnt die Berichtssaison.
Doch Scott Minerd von Guggenheim Partners rät weiterhin zur Vorsicht, Investoren sollten sich nicht zu sicher fühlen. "Das könnte den Rest des Sommers dauern", doch der Markt werde wohl im September oder Oktober eine Korrektur sehen, befürchtet der Experte.
Auf Twitter schrieb er dazu: "Märkte sind verrückt, die Risiken und Folgen eines Handelskrieges zu ignorieren. Diese Rally in Aktien ist das letzte Hurra! Anleger sollten jetzt verkaufen, Spekulanten sollten es besser im August tun".
Markets are crazy to ignore the risks and consequences of a #tradewar. This rally in #stocks is the last hurrah! Investors should sell now, speculators may do better in August.
- Scott Minerd (@ScottMinerd) 9. Juli 2018
Wird das Risiko unterschätzt?
Minerd zufolge dürften die Zölle zu einer höheren Inflation führen. Das wiederum dürfte die Fed schließlich dazu veranlassen, die Zinserhöhungen zu beschleunigen. "Die Anleger ignorieren nur die Konsequenzen und was im Hinblick auf die Politik der Federal Reserve getan werden muss, um den Inflationsdruck, der durch die Zölle entstehen wird, auszugleichen", ist sich der Guggenheim-Experte sicher.
Er weist zudem auf die Abflachung der Renditekurve hin, denn dies impliziere eine Konjunkturverlangsamung. Auf Twitter schrieb er kürzlich, die Abflachung sende ein starkes Signal für eine drohende Rezession.
Yield curve flattening is sending a strong signal of looming #recession.
- Scott Minerd (@ScottMinerd) 5. Juli 2018
Auch Finanzprofi Michael Pento sieht eine zunehmende Gefahr in der sich stetig weiter abflachenden Zinsstrukturkurve. Der Zinsaufschlag auf zehnjährige US-Anleihen gegenüber zweijährigen sei auf 29 Basispunkte gestürzt - das sei das niedrigste Niveau seit September 2007. Pento befürchtet, dass die Zinskurve schon bald invers werden könnte. In der Vergangenheit war eine inverse Zinskurve stets Vorbote einer US-Rezession. "Die Geschichte zeigt, dass innerhalb von 6 bis 24 Monaten nach einer Inversion der Zinsstrukturkurve eine Rezession folgt. Allerdings erreicht der Aktienmarkt bereits vor dem Eintritt der Rezession seinen Höhepunkt... Da die Wirtschaft aber viel schwächer ist als bei früheren Inversionszeiten und die Schulden und die Preise für Vermögenswerte viel höher sind, ist es sicher, dass die Rezession und der Kollaps am Aktienmarkt bei einer Inversion diesmal viel früher eintreten werden als bei früheren Zeitpunkten", so Pento.
Und auch Ray Dalio ist der Meinung, das Risiko werde unterschätzt - die am Freitag in Kraft getretenen Zölle seien erst der Anfang.
Today is the first day of the war with China.
- Ray Dalio (@RayDalio) 6. Juli 2018
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Michael A. Bennett / Shutterstock.com, Lux Blue / Shutterstock.com
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