MÄRKTE EUROPA/Leichte Abgaben - Urteil gegen Trump-Zölle mit Unwägbarkeiten
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten macht sich am Nachmittag am "Vatertag"-Donnerstag Ernüchterung breit. Die Indizes geben ihre zwischenzeitlichen Gewinne wieder ab und rutschen teils sogar leicht ins Minus. Für steigende Kurse hatte zunächst insbesondere ein US-Gerichtsurteil gegen die meisten der von US-Präsident Trump verfügten Zölle gesorgt. Doch bleiben hier Unwägbarkeiten. Auch an der Wall Street kommt es zur Eröffnung nur zu einer verhaltenen Reaktion. Gut kommen dagegen die Quartalszahlen des KI-Flaggschiffs Nvidia an.
Das auf den ersten Blick sehr positive Urteil berge auch neue Unsicherheiten, heißt es im Handel zu den abbröckelnden Kursgewinnen. Zum einen habe die Trump-Regierung Berufung eingelegt und könnte bis zum Obersten Gerichtshof gehen. Dazu verfüge die Regierung auch über andere Befugnisse, mit denen sie ähnliche Zölle wie die vom Gericht aufgehobenen festlegen könne, so die Ökonomen von Goldman Sachs. Sie betonen zudem, dass nur Teile der bislang ausgerufenen Zölle davon betroffen seien. Andere Stimmen fragen, wie es nun um die Verhandlungsbereitschaft anderer Staaten bestellt ist angesichts der rechtlich unklaren Lage in den USA. Zuletzt hatte eben diese Bereitschaft zu zügigen Verhandlungen an den Börsen noch für gute Stimmung gesorgt.
Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 23.985 Punkte, nach einem Tageshoch bei 24.255 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich unverändert bei 5.380 Punkten. Wegen des Feiertages "Christi Himmelfahrt" sind die Börsen in Finnland, Dänemark, Norwegen, Schweden und der Schweiz geschlossen.
Laut dem US-Gericht für Internationalen Handel hat US-Präsident Trump mit seinen mit einem nationalen Notstand begründeten Zöllen seine Kompetenzen überschritten. Er verfüge nicht über die Autorität, die Zölle im Alleingang zu verhängen. Daher seien die Maßnahmen nichtig. Zunächst hat die Trump-Regierung eine Frist von zehn Tagen, die Zollandrohungen rückgängig zu machen. Weil es unwahrscheinlich sei, dass die Regierung innerhalb dieser Zeit einen Berufungsprozess gewinnt, erwartet man bei Goldman Sachs, dass das Weiße Haus unter Berufung auf eine Bestimmung im Handelsgesetz einen ähnlichen pauschalen Zoll ankündigen wird.
"Dieses Urteil ist mehr als eine juristische Fußnote. Es ist ein struktureller Wendepunkt im Narrativ - von Starker-Mann-Entscheidungen hin zu einem institutionalisierten Rahmen", kommentiert dagegen Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. Für Charu Chanana, Chef-Investmentstratege von Saxo Markets ist das Urteil "ein symbolischer Schlag gegen Trumps aggressive Handels-Agenda". Aber auch er warnt, dass das endgültige Wort zu den Zöllen noch nicht gesprochen sei.
Technologie-, Rohstoff- und Autoaktien an der Spitze
Vor allem Aktien exportabhängiger und konjunkturzyklischer Unternehmen werden von dem Urteil im Verlauf nach oben getrieben, geben ihre Gewinne aber wieder vollständig ab. Der Stoxx-Subindex der Autoaktien zeigt sich nach einem deutlichen Plus nun mit einem Abschlag von 0,1 Prozent. Gleiches gilt für den Index der Technologieaktien, der ebenfalls um 0,1 Prozent fällt. Ein großer Kursgewinner im DAX sind nach den Nvidia-Zahlen Infineon mit einem Plus von 1,5 Prozent. Außerdem gewinnen im Chipsektor ASML 0,9 Prozent, in der zweiten deutschen Reihe Aixtron 0,9 Prozent und Suss Microtec 1,7 Prozent.
Adidas steigen um 1,0 Prozent. Der Sportartikelhersteller lässt viele seiner Produkte in Vietnam herstellen, das sehr stark von den US-Zöllen betroffen ist.
Das DAX-Schwergewicht SAP zeigt sich nach zwischenzeitlichen leichten Gewinnen unverändert. Gut ausgefallene Quartalszahlen des Wettbewerbers Salesforce und leicht erhöhte Prognosen stützen hier nur bedingt. Vonovia geben um 2,1 Prozent nach. Dies ist aber dem Dividendenabschlag geschuldet.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 5.380,12 +0,0% 1,73 +9,9%
Stoxx-50 4.522,93 -0,2% -7,44 +5,1%
DAX 23.984,72 -0,2% -53,47 +20,7%
MDAX 30.730,48 +0,3% 81,66 +19,8%
TecDAX 3.860,57 +0,3% 11,37 +12,6%
SDAX 16.738,29 +0,4% 63,96 +21,6%
CAC 7.797,68 +0,1% 9,58 +5,5%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:43 % YTD
EUR/USD 1,1348 +0,5% 1,1295 1,1295 +9,1%
EUR/JPY 163,82 +0,2% 163,56 163,77 +0,4%
EUR/CHF 0,9352 +0,1% 0,9341 0,9347 -0,1%
EUR/GBP 0,8410 +0,3% 0,8386 0,8385 +1,4%
USD/JPY 144,36 -0,3% 144,81 145,00 -8,0%
GBP/USD 1,3494 +0,2% 1,3470 1,3470 +7,6%
USD/CNY 7,1779 -0,1% 7,1823 7,1848 -0,4%
USD/CNH 7,1855 -0,1% 7,1916 7,1921 -1,9%
AUS/USD 0,6441 +0,3% 0,6424 0,6422 +3,8%
Bitcoin/USD 107.791,55 +0,2% 107.543,15 107.255,95 +15,1%
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,23 61,85 -1,0% -0,62 -14,4%
Brent/ICE 64,32 64,98 -1,0% -0,66 -13,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3315,92 3284,86 +0,9% 31,05 +25,2%
Silber 29,26 29,24 +0,1% 0,02 +4,7%
Platin 958,86 955,67 +0,3% 3,19 +9,2%
Kupfer 4,72 4,67 +1,0% 0,04 +16,2%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2025 10:14 ET (14:14 GMT)
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