Marc O. Schmidt-Kolumne

Rheinmetall: Kein Selbstläufer mehr?

12.08.25 06:29 Uhr

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Rheinmetall: Kein Selbstläufer mehr? | finanzen.net

Die Zeiten, in denen Verteidigungsunternehmen gesellschaftlich umstritten waren, sind vorbei. Die Verschiebung geopolitischer Gewichte hat eine neue Dynamik eingeleitet – und Rheinmetall (WKN: 703000 / ISIN: DE0007030009) steht im Zentrum dieses Aufschwungs.

Rheinmetall setzt neue Prioritäten

Inzwischen will man die Autozulieferersparte sogar verkaufen und sich nur noch auf das Rüstungsgeschäft konzentrieren, nachdem man zeitweise besonders gerne darauf verwiesen hatte, auch ein ziviles Geschäft zu betreiben.

Der Konzern profitiert von einem größeren europäischen Investitionszyklus, der durch steigende NATO-Ausgaben, nationalen Sicherheitsbedarf und veränderte Schuldenregeln vorangetrieben wird, etwa in Deutschland.

Verteidigungsausgaben als Wachstumsmotor

Das jüngste Beispiel: Ein Auftrag über mehr als 1.000 Logistikfahrzeuge durch die Bundeswehr, der Rheinmetall mit der praktischen Umsetzung seiner Produktionskraft in Szene setzt. Gleichzeitig avanciert das Unternehmen auch im hochmodernen Bereich der Raketentechnologie:

Im Global Mobile Artillery Rocket System (GMARS) konnte der erste erfolgreiche Teststart des Werfers gemeldet werden – ein Meilenstein für die Kooperation mit Lockheed Martin und ein klarer Indikator für technologische Fortschrittlichkeit.

Trump-Putin-Gipfel im Fokus

In diesen Tagen geriet die Rheinmetall-Aktie nach dem Kurssprung der vergangenen Jahre jedoch ein wenig unter Druck. Das Treffen zwischen US-Präsident und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgte für eine zwischenzeitliche Kursschwäche. Einige Marktteilnehmer sahen sie Möglichkeit, dass das Gipfeltreffen in Alaska möglicherweise den Frieden in der Ukraine anschieben könnte.

Außerdem kamen die jüngsten Ergebnisse von Rheinmetall nicht überall am Markt gut an. Warburg-Analyst Christian Cohrs sah „wenig inspirierende“ Zahlen, und dies insbesondere im Hinblick auf die hohe Bewertung der Aktie. Daher reicht es trotz Anerkennung, dass die Wachstums-Story intakt sei und Kurszielanhebung von 1.550 auf 1.740 Euro nur zu einem „Hold“-Rating.

Rheinmetall investiert kräftig

Rheinmetall hatte im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg um 24 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro ausgewiesen. Das operatives Konzernergebnis kletterte um 18 Prozent auf 475 Mio. Euro, sodass die entsprechende operative Ergebnismarge 10,0 Prozent erreichte. Die Markterwartungen wurden auf der Ergebnisseite jedoch enttäuscht. Zumal der operative Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 626 Mio. Euro auf ‑644 Mio. Euro sank.

Das Management geht von weiteren großen Bestellungen im Militärbereich aus und baut deshalb die Kapazitäten merklich aus. Zudem wurden die Jahresziele bestätigt. Dies ist ein Grund, warum Deutsche-Bank-Analyst Christoph Laskawi den Anlagehintergrund als intakt ansieht. Entsprechend hatte er im Fall der Rheinmetall-Aktie das Kursziel von 1.950 Euro und das „Buy“-Rating bestätigt.

Mein Fazit

Angesichts der hohen Investitionen in den Kapazitätsausbau, der unklaren Folgen des Treffens zwischen Trump und Putin sowie der hohen Bewertung der Aktie ergeben sich im Hinblick auf die Kursaussichten für die Rheinmetall-Aktie einige Fragen. Gleichzeitig sorgen die steigenden NATO-Verteidigungsausgaben, anhaltende Konflikte in der Welt sowie die neue europäische Sicherheitsstrategie für weitere Wachstumsaussichten bei Rheinmetall und anderen europäischen Rüstungswerten.

Wer nicht nur auf Rheinmetall, sondern auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen aus dem europäischen Rüstungssektor setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ACA / ISIN: DE000DA0ACA0) auf den European Defence Index anschauen.

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