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Märkte und Trends 2026: Weltwirtschaft - Die Karten werden neu
gemischt
Frankfurt am Main (ots) -
- Helaba Research & Advisory präsentiert Konjunktur- und Kapitalmarktausblick
2026
- Wachstum der deutschen Wirtschaft schließt 2026 mit 1,5 Prozent zur Eurozone
auf
- Umfassende Reformtätigkeit Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg
- Inflationsrate um 2 Prozent erfordert keine weiteren Zinssenkungen der EZB
- DAX zum Jahresende 2026 bei rund 25.000 Punkten
Der aktuelle Konjunktur- und Kapitalmarktausblick von Helaba Research & Advisory
s teht unter dem Motto "Weltwirtschaft - die Karten werden neu gemischt". Denn
die Weltwirtschaft gleicht einem großen Kartenspiel. Früher schien es, als
würden die Spieler immer wieder mit denselben Karten spielen und jeder kannte
die Regeln. Doch jetzt werden die Karten neu gemischt und anders verteilt. Die
Regeln verändern sich sogar während des Spiels - die Verunsicherung sitzt mit am
Tisch. Diese Ausgangslage bietet aber auch Chancen: Wer sich anpasst, aufmerksam
spielt und die neuen Karten klug ausspielt, kann aus der Runde als Gewinner
hervorgehen. Helaba Research & Advisory hat zum Motto Kartenspiel drei Szenarien
entwickelt.
Basisszenario: Die Karten werden neu gemischt (Eintrittswahrscheinlichkeit 70
Prozent)
Die Politik von US-Präsident Trump hat die in der Weltwirtschaft gültigen
Spielregeln außer Kraft gesetzt und für Chaos sowie Verunsicherung gesorgt. 2026
geht es nun um Schadensminimierung. Den anderen Spielern bieten sich aber auch
Chancen, neue Strategien auszuprobieren - beispielsweise in der Handelspolitik.
Wachstumsimpulse könnten von den Investitionen in Künstliche Intelligenz
ausgehen. "Auch beim Thema Überregulierung und Bürokratieabbau ist in
Deutschland und in der EU noch Luft nach oben", so Dr. Gertrud Rosa Traud,
Chefvolkswirtin der Helaba. Die Notenbanken sind 2026 nicht mehr die
dominierenden Spieler. Dagegen testet die Fiskalpolitik in den USA, aber auch in
der EU bei der Verschuldung zunehmend die Grenzen des Möglichen aus.
Die globale Wirtschaft kann 2026 in etwa das Tempo des Vorjahres halten.
Hierzulande dürfte das Wirtschaftswachstum endlich an Fahrt aufnehmen. "Mit 1,5
Prozent ist Deutschland dann kein Bremsfaktor mehr in der Eurozone",
prognostiziert Dr. Traud. Neben dem anziehenden privaten Konsum dürften auch
mehr öffentliche Investitionen infolge der Fiskalpakete einen Wachstumsbeitrag
leisten.
Die Inflation wird 2026 in Deutschland und in der Eurozone im Jahresdurchschnitt
nur leicht über dem Zielwert der EZB von 2 Prozent liegen. "Damit kann die
Notenbank ihre neutrale geldpolitische Position beibehalten", so Dr. Traud. Ein
vorsichtiges Agieren ist auch geboten, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen,
die steigende Staatsverschuldung mit niedrigen Zinsen flankieren zu wollen.
Anlageklassen im Basisszenario
An den Rentenmärkten trifft ein steigendes Angebot an Staatsanleihen auf
zunehmend skeptische Investoren, die höhere Risikoaufschläge verlangen. Zum
Jahresende 2026 werden 10-jährige Bundesanleihen bei 3,0 Prozent notieren.
Aktien haben durch den größtenteils bewertungsgetriebenen Kursanstieg viel
Positives vorweggenommen. Weitere Kursgewinne müssen durch höhere
Unternehmensergebnisse unterfüttert werden. Dass bei den Ergebnisschätzungen
bislang negative Revisionen überwiegen, stimmt skeptisch. Bis Ende 2026 ist
daher lediglich mit einem leichten Anstieg des DAX auf rund 25.000 Punkte zu
rechnen.
Die Preissteigerungen bei deutschen Immobilien setzen sich fort. Wohnimmobilien
bleiben insbesondere in Ballungsräumen knapp, was die Preise zulegen lässt. Da
sich die Erschwinglichkeit nicht weiter verbessert, ist das Aufwärtspotenzial
aber begrenzt. Einzelhandelsimmobilien profitieren vom gestiegenen privaten
Konsum. Im Bürosektor stützt die zunehmende wirtschaftliche Aktivität die
Flächennachfrage.
Für Gold ist 2026 eine Wiederholung des Rekordjahres wenig wahrscheinlich.
Dennoch wird das Edelmetall weiter getragen von den fortgesetzten Zinssenkungen
der Fed sowie der Schwäche des US-Dollar. Deshalb dürften neue Preisrekorde
erreicht werden.
Der Kursverfall des US-Dollars setzt sich 2026 fort. Der US-Zinsvorteil
verringert sich durch weitere Zinssenkungen der Fed. Zudem schrumpft der
Wachstumsvorteil gegenüber der Eurozone. Auch irritiert die Politik von
US-Präsident Trump weiter. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte Ende 2026 um 1,20
notieren.
Negatives Szenario: Das Kartenhaus stürzt ein (Eintrittswahrscheinlichkeit 20
Prozent)
Mehrere Risiken wie geopolitische Eskalation und verschärfte strukturelle
Probleme treten gleichzeitig auf. Die Weltwirtschaft rutscht in eine Rezession
und die Kapitalmärkte reagieren mit Volatilität. Die öffentlichen Finanzen
geraten unter Druck und die internationale Zusammenarbeit wird erschwert. Das
Kartenhaus aus den Karten Konjunktur, Wettbewerbsfähigkeit, öffentliche
Finanzen, Welthandelsordnung und Sicherheitspolitik fällt in sich zusammen.
Die deutsche Wirtschaft ist aufgrund ihrer Exportorientierung
überdurchschnittlich stark von den handelspolitischen Streitigkeiten betroffen
und schrumpft um rund 2 Prozent. Fallende Ölpreise und die schwache Konjunktur
dämpfen die Inflation. Im schwierigen fundamentalen Umfeld nimmt die EZB die
Zinssenkungen wieder auf und senkt den Einlagensatz bis auf 1,25 Prozent.
Aufgrund der hohen Unsicherheit sind sichere Anlagehäfen gefragt, sodass die
Rendite 10-jähriger Bundesanleihen in Richtung 1 Prozent nachgibt. Stark
rückläufige Unternehmensgewinne und die zunehmende Risikoaversion der Anleger
drücken den DAX zeitweilig auf 16.000 Punkte. Am deutschen Immobilienmarkt kommt
der Aufschwung abrupt zum Erliegen und die Kaufpreise gehen wieder zurück. Der
Euro-Dollar-Kurs fällt bis auf 1,05.
Positives Alternativszenario: Ein Ass im Ärmel (Eintrittswahrscheinlichkeit 10
Prozent)
Die Weltwirtschaft überwindet die Folgen der Krisen, Investitionen und
Innovationen treiben dank Künstlicher Intelligenz das Wirtschaftswachstum an.
Internationale Kooperationen nehmen zu, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit steigt
und die öffentlichen Finanzen stabilisieren sich. Die Welthandelsordnung wird
gestärkt und geopolitische Spannungen nehmen ab.
Die deutsche Wirtschaft wächst um mehr als 2 Prozent. Trotz des kräftigeren
Produktivitätswachstums und weniger Protektionismus liegt die Teuerungsrate 2026
im Durchschnitt über 3,5 Prozent. Die Notenbanken korrigieren ihren Kurs. Im
Zuge anziehender Inflation und zügiger Leitzinserhöhungen steigt die Rendite
10-jähriger Bundesanleihen bis auf 4 Prozent. Ein Anspringen des Industriezyklus
sowie Produktivitätssteigerungen sorgen für kräftig zunehmende
Unternehmensgewinne, sodass der DAX auf 29.000 Indexpunkte steigt. Das starke
Wirtschaftswachstum beflügelt deutsche Immobilien. Der Euro-Dollar-Kurs steigt
bis auf 1,30.
Der Jahresausblick steht online unter Helaba - Konjunktur- und
Kapitalmarktausblick 2026
(https://www.helaba.com/de/research/#Maerkte-und-Trends-Jahresausblick-2026) zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Rolf Benders
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