SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. Fidelity Germany Fund.

30.05.25 15:54 Uhr

Deutschland. Vorneweg.

Mit breit gestreuten internationalen Aktienfonds liegen Investoren im bisherigen Handelsjahr fast durchweg im Minus, da sich die erratische Zollpolitik von Donald Trump und Sorgen um globale Handelskonflikte belastend auswirken. Doch erstaunlich resilient gegen die jüngsten Kursturbulenzen zeigt sich der deutsche Aktienmarkt, wo der DAX in 2025 bereits eine ganze Reihe neuer Allzeithochs markiert hat.

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Positive Impulse für deutsche Aktien wurden auch durch die Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die EZB sowie das von der neuen Regierung beschlossene Infrastruktur-Sondervermögen verzeichnet. Anleger, die mit dem Fidelity Germany Fund auf einen breit gestreuten Deutschland-Fonds gesetzt haben, können sich seit Jahresbeginn über zweistellige Kursgewinne von +19,45 Prozent freuen. Damit liegt der Fidelity-Fonds auch im Peer Group-Vergleich weit vorn, wozu die strategische Positionierung auf Portfolioebene ihren Beitrag geleistet hat. Die Outperformance wurde durch die hohe Gewichtung von defensiven Versorgeraktien wie E.ON und Immobilien-Holdings wie LEG Immobilien und Vonovia begünstigt, die sich in einer volatilen Marktumgebung als sicherer Hafen erwiesen. Auch die aus dem Mid Cap-Segment ausgewählten Titel entwickelten sich überdurchschnittlich: Unterstützt durch fallende Ölpreise und ein zweistelliges Passagierwachstum legten die Aktien der Fluglinie Ryanair kräftig zu, während Siemens Energy von besser als erwartet ausgefallenen Ertragszahlen sowie dem konstruktiven Ausblick für die europäische Energie-Infrastruktur für 2025 profitierte.

Anleger, die einen gut diversifizierten Deutschland-Fonds mit attraktiv bewerteten

Qualitätsunternehmen im Portfolio suchen, sollten sich den Fidelity Germany Fund Y EUR Acc (WKN A0NGWW, ISIN LU0346388530) genauer ansehen. Der über den gesamten Bereich der Marktkapitalisierung aktive Fonds wurde am 25. März 2008 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 1,025 Milliarden Euro. Als Benchmark wird der HDAX Total Return Index verwendet, also ein gegenüber dem deutschen DAX relativ breit gestreuter Index, der die Werte aller Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes DAX, MDAX und TecDAX zusammenfasst. FondsWährung ist der Euro, das aus Tom Ackermans und Christian von Engelbrechten bestehende FondsManagerteam verfügt über eine langjährige Markterfahrung von zusammen 18 Jahren und hat eine überzeugende Langzeit-Performance vorzuweisen: Seit FondsAuflage überzeugt der Fidelity Germany Fund mit einer kumulierten Wertentwicklung von +291,80 Prozent in Euro, was einer Rendite p.a. von +8,28 Prozent entspricht. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Fidelity-Fonds im Detail aus?

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FondsStrategie. Qualitätstitel. Selektiert.

Der Fidelity Germany Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu schwerpunktmäßig in Aktien von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Deutschland haben, dort notiert sind oder einen Großteil ihrer Geschäfte tätigen. Das FondsManagerduo Ackermans/von Engelbrechten bevorzugt attraktiv bewertete Qualitätsunternehmen mit günstigen ESG-Eigenschaften, die über ein Potenzial für überlegenes und nachhaltiges Gewinnwachstum verfügen. Die Marktstrategen suchen dabei nach Aktien mit hohen Kapitalrenditen und überdurchschnittlichem Gewinnwachstum, wobei sie intensive Grundlagenanalysen durchführen, um die Triebkräfte für Gewinn und Rendite in den einzelnen Unternehmen zu erforschen. Zu diesem Zweck nutzen sie die internen Researchkapazitäten von Fidelity, doch auch Treffen mit den Unternehmensführungen, Besuche vor Ort sowie die Betrachtung der Kunden, Lieferanten und Wettbewerber sind ein wesentlicher Bestandteil der Hintergrundüberprüfungen. Das Anlageuniversum des Fidelity Germany erstreckt sich über den gesamten Marktkapitalisierungsbereich, die FondsManager setzen jedoch einen Schwerpunkt auf Titel mit geringer bis mittlerer Marktkapitalisierung, die in der Regel zu wenig beachtet werden und ein stärkeres Wachstumspotenzial bieten. Das aktuell aus 46 Einzelpositionen zusammengesetzte Portfolio wird aktiv gemanagt, wobei im Rahmen der Titelselektion insbesondere Wachstums- und Bewertungskennzahlen, Unternehmensfinanzen, Kapitalrendite und Cashflows berücksichtigt werden. Weitere Schlüsselkriterien sind die Qualität der Unternehmensführung, die Situation in der Branche sowie die makroökonomischen Bedingungen. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Industrieaktien. Führend.

In der Branchenallokation des Fidelity Germany Fund liegen Industrietitel mit einem Anteil von 31,1 Prozent auf dem ersten Platz. Der Finanzsektor bringt es auf 15,2 Prozent, Unternehmen der Informationstechnologie sind mit 14,8 Prozent im Portfolio vertreten. Gesundheitswerte (12,0 Prozent) und Telekommunikations-Dienstleister (9,6 Prozent) liegen im Mittelfeld der Sektorenallokation des Deutschland-Fonds. Immobilienaktien repräsentieren 6,0 Prozent des FondsVermögens, Versorgeraktien sind mit 5,7 Prozent gewichtet. Das Branchenengagement im Bereich der Konsumgüter liegt bei 3,9 Prozent, der Grundstoff-Sektor stellt 1,6 Prozent des FondsVolumens dar. Größter Einzelwert unter den Top 10 ist der Softwarekonzern SAP, gefolgt von der Deutschen Telekom und dem Flugzeugbauer Airbus. Der Finanzsektor wird unter den zehn größten Einzelpositionen durch die Allianz vertreten, während die Aktien von Siemens und MTU Aero Engines den Industriebereich repräsentieren. Versorger (E.ON) und HealthCare-Titel (Fresenius) runden die Top 10-Holdings des Fidelity-Fonds ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Germany Fund dem FSE HDAX TR EUR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten deutschen Aktienindex zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,99 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,98 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,98, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,95 an. Damit haben sich mittelfristig zwei Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es fünf Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerteam Ackermans/von Engelbrechten eng am Gesamtmarkt orientiert ist, was ihm über die letzten Jahre eine starke Partizipation an dessen positiver Wertentwicklung ermöglicht hat. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds beträgt für drei Jahre moderate 3,23 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 3,53 Prozent zu. Hohe aktive Risiken werden im FondsPortfolio demnach keine eingegangen. Mit welchen Volatilitätswerten kann der Deutschland-Fonds aufwarten?

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FondsRisiko. Volatilität. Geringer.

Der Fidelity Germany Fund verzeichnet für den letzten Dreijahreszeitraum mit 16,08 Prozent eine etwas niedrigere Schwankungsbreite als der Referenzindex, der es auf eine Volatilität von 16,18 Prozent bringt. Auch über ein Jahr schwankt der aktiv gemanagte Aktienfonds geringer als die passive Benchmark: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 8,27 Prozent und liegt rund zwei Prozentpunkte unterhalb der Schwankungsbreite des FSE HDAX TR EUR, der eine Volatilität von 10,01 Prozent an den Tag legt. Die kurz- wie mittelfristig geringere Schwankungsneigung des Fidelity-Fonds sorgt dafür, dass dieser die attraktivere Risikostruktur gegenüber dem Gesamtmarkt deutscher Aktien besitzt - ein klarer Wettbewerbsvorteil des Fonds in seiner Vergleichsgruppe. Wie schlägt sich dies in den Beta-Werten des Investmentprodukts nieder?

Über drei Jahre markiert das Beta des Fidelity-Fonds einen Wert von 0,97 und befindet sich damit unter Marktniveau. Auch für ein Jahr liegt die Kennzahl niedriger als das marktneutrale Level von 1,00 und erreicht einen Wert von 0,82. Das FondsProdukt für Deutschland-Aktien reagiert demnach nur unterdurchschnittlich auf Marktschwankungen - eine positive Eigenschaft, die auch die weiterführende Analyse bestätigt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre beweist, dass die Risikokennziffer in der Mehrheit der Betrachtungsperioden günstiger ausfällt: Der Beta-Wert liegt in 24 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von zutiefst 0,78 an. Dem stehen lediglich zwölf Zeitintervalle gegenüber, in denen sich das FondsBeta über Marktniveau befindet und einen Wert von 1,06 in der Spitze generiert.

Insgesamt dominieren die Perioden mit einer gedämpften Schwankungsfreude, weshalb das Risikoprofil des Fidelity Germany Fund als positiv zu werten ist. Welche Renditeergebnisse kann das FondsManagerduo mit seinen ausgewählten Deutschland-Aktien erzielen?

FondsRendite. Alpha. Kurzfristig.

Per 21. Mai 2025 hat der Fidelity Germany Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +55,48 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +15,84 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performanceleistung, die vom FSE HDAX TR EUR als Vergleichsindex noch leicht übertroffen wird: Die SJB-Benchmark verzeichnet eine Performance von +63,24 Prozent auf Eurobasis, was einem Ergebnis von +17,74 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung übernimmt der Fidelity-Fonds die Führung und kann einen Renditevorsprung zum Referenzindex generieren: Mit einer Jahresrendite von +28,88 Prozent in Euro fällt die Wertentwicklung des Fidelity-Produktes nunmehr besser als die des Kursbarometers für den breiten deutschen Aktienmarkt von +26,36 Prozent aus. Die über zweiprozentige Mehrrendite, die kurzfristig gegenüber dem ohnehin schon sehr gut gelaufenen Gesamtmarkt erzielt wird, dient als klarer Qualitätsbeweis für die Stockpicking-Strategie der Fidelity-FondsManager. Wie fallen die Alpha-Werte des Deutschland-Fonds aus?

Das Alpha des Fidelity-Produktes liegt über drei Jahre bei -1,85 und kündet von einer leicht unterdurchschnittlichen Wertentwicklung. Auf Jahressicht macht sich das jüngste Renditeplus bemerkbar: Mit 5,22 rangiert die Kennzahl jetzt klar im grünen Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt sich, dass der deutsche Aktienfonds mehrheitlich weniger erfolgreich als die Benchmark agierte. In 25 der untersuchten 36 Perioden gab es ein negatives Alpha bis -7,85 im Tief zu verzeichnen. Dem stehen elf Einzelintervalle gegenüber, in denen der Fidelity-Fonds einen Alpha-Wert im grünen Bereich generierte; hier fiel die Renditekennziffer mit 5,22 in der Spitze positiv aus. Insgesamt ist ein attraktives Rendite-Risiko-Profil des Fidelity-Fonds zu konstatieren, zumal die Sharpe Ratio mit 0,50 über den letzten Dreijahreszeitraum und 2,02 auf Jahressicht durchweg positiv ausfällt.

SJB Fazit. Fidelity Germany Fund.

Die Stimmung für deutsche Aktien bleibt außergewöhnlich gut: Während MSCI World und US-Aktien seit Jahresbeginn weiter im Minus notieren, eilt der DAX von einem Rekordhoch zum nächsten. In diesem freundlichen Marktumfeld ist für Investoren ein Deutschland-Fonds erste Wahl, der sich relativ eng am Gesamtmarkt orientiert und die Schwergewichte entsprechend hoch gewichtet, die die Aufwärtsbewegung tragen. Das nach gründlichen Bottom-up-Analysen zusammengestellte, sehr konzentrierte Portfolio des Fidelity Germany Fund bietet beste Voraussetzungen, um von einer Fortsetzung der Kursrallye deutscher Aktien zu profitieren.

Autor:
Dr. Volker Zenk ist Fondsanalyst bei der SJB FondsSkyline 1989 e.K., einem der größten und ältesten bankenunabhängigen Finanzdienstleister in Deutschland. Die wöchentlich erscheinenden, speziell auf Privatinvestoren zugeschnittenen Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder auf www.sjb.de.

Nicht nur in den Finanzzentren Deutschlands ist ausgewiesene FondsExpertise zu Hause, sondern auch im niederrheinischen Korschenbroich. Am 1. Januar 1989 gegründet, ist die SJB FondsSkyline eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Seit über 30 Jahren verfolgt die SJB ihren antizyklischen Investmentansatz und publiziert regelmäßige Newsletter und FondsAnalysen für Privatinvestoren.

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