Hot Stock der Wall Street: Hansen Medical
Im Rahmen unserer Serie „Hot Stock der Wall Street“ stellen wir heute Hansen Medical vor. An der Wall Street erregte das Unternehmen Aufmerksamkeit, als sich jüngst die Vorstände im großen Stil mit Aktien eingedeckten.
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von Tim Schäfer, New York
Das Unternehmen stellt medizinische Roboter zur Platzierung von Kathetern her. Mit der Technologie werden Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Vorhofflimmern behandelt. Der Roboter hilft dem Arzt bei der Navigation des Katheders mittels 3D-Visualisierung auf einem Computerbildschirm. Die Kalifornier vermarkten ihre Geräte überwiegend in Nordamerika und Europa. Mit den Medizintechnikriesen St. Jude Medical, Siemens Healthcare Diagnostics und Royal Philips Electronics bestehen Partnerschaften. An der Wall Street erregte Hansen Medical zuletzt Aufmerksamkeit, als sich im April die Vorstände im großen Stil mit Aktien eingedeckt haben.
So beteiligte sich Gründer und Vorstandschef Frederic Moll mit 1,75 Millionen Dollar an einer Kapitalerhöhung. Je Aktie zahlte er zwei Dollar. Auch Manager Russell Hirsch erwarb für eine Viertel Million Dollar junge Aktien für zwei Dollar das Stück. Das „Wall Street Journal“ berichtete ausführlich über die Transaktionen und zitierte den Jonathan Moreland, Analyst des Dienstes Insiderinsights.com, mit den Worten: „Es ist gesund, wenn Insider im großen Umfang Aktien kaufen.“
Seit Ende 2008 fiel der Kurs indes kontinuierlich von 37,50 Dollar auf 2,06 Dollar im Tief. Aktuell hat sich der Titel auf 2,50 Dollar ein wenig erholt, liegt jedoch noch immer mehr als 90 Prozent unter dem einstigen Höchstkurs. Gut möglich, dass das Nasdaq-Papier nun einen Boden nach dem schmerzvollen Kursverfall ausbildet. 17 Prozent des Grundkapitals befinden sich in den Händen von Insidern, allen voran bei Gründer Moll. 33 Prozent der Anteile halten institutionelle Anleger. Darunter etwa Thomas Weisel Partners, die Vanguard Group oder BlackRock Advisors.
Nach der jüngsten Kapitalerhöhung verfügt Interims-Finanzchef Peter Osborne über einen Kassenbestand von mehr als 22 Millionen Dollar. Freilich verbrennt der 2002 gründete Novize noch jede Menge Geld. Im ersten Quartal lief ein operativer Verlust von 3,3 Millionen Dollar auf, im Vergleich zum Vorjahreszeitrum mit einem Horror-Verlust von 14,1 Millionen Dollar ist das jedoch ein Fortschritt. Entlastung brachte ein Personalabbau in der Verwaltung. Ein Dorn im Auge vieler Anleger dürfte dagegen das vergleichsweise hohe Gehalt Holls sein. Der 58-jährige Arzt genehmigte sich voriges Jahr immerhin ein Salär von 291.000 Dollar trotz der tiefroten Zahlen.

Gelingt der Durchbruch, könnte der kleinen High-Tech-Anbieter schnell in das Übernahmevisier von Branchengrößen wie Siemens, Boston Scientific oder Johnson & Johnson geraten. Dass in Krankenhäusern immer mehr Operationshilfen eingesetzt werden, zeigt nicht zuletzt der Erfolg des Da-Vinci-Roboters des Marktführers Medtronic. Das Produkt hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt, der Börsenwert Medtronics ist auf 47 Milliarden Dollar explodiert. Vorteil: Statt großer Schnitte reichen kleine Öffnungen für Kamera, Greifarm und Technik. Die Hansen-Aktie wird hierzulande lediglich in Frankfurt und Berlin gehandelt. Da so gut wie keine Stücke umgehen, ist eine strenge Kurslimitierung ratsam.
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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