Mexiko: Freihandel auf Prüfstand

Trumps Mexiko-Politik hat die Währung und die Anleihen des Landes geschwächt. Für Mutige lohnt sich jetzt der Einstieg.
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
US-Präsident Donald Trump macht mit seiner Ankündigung, die illegale Einwanderung aus Mexiko durch einen 3.200 Kilometer langen Grenzzaun zu stoppen, ernst. Bis vergangenen Mittwoch hatten Unternehmen aus aller Welt Zeit, Angebote für den Bau der geplanten Mauer an der Grenze zu Mexiko einzureichen.
Erholung nach Kursverfall
Trumps Migrationspolitik ist nur ein Problem Mexikos. Entscheidender für das Land ist die künftige Handelspolitik der USA. Mit dem Verweis, das Freihandelsabkommen Nafta sei der "schlechteste Deal aller Zeiten", will Trump den mehr als 20 Jahre alten Pakt zwischen den USA, Kanada und Mexiko überarbeiten. Für Mexiko, dessen Wirtschaft stark vom Außenhandel mit den USA abhängt, sind die Neuverhandlungen existenziell.
Immerhin klingen die Worte von Peter Navarro, Trumps Handelsbeauftragtem, versöhnlicher. Er strebt einen stärkeren gemeinsamen Produktionsstandort an, um international konkurrenzfähig zu sein. Viele Experten gehen inzwischen sogar davon aus, dass auch Mexiko von einem überarbeiteten Abkommen profitieren könnte.
Die Märkte scheinen diese Einschätzung zu teilen. Der Mexikanische Peso, der in den Wochen nach der US-Wahl ein Fünftel seines Werts gegenüber dem Dollar eingebüßt hatte, erholt sich langsam. Positiv wirkte sich die schwache Devise auf den Außenhandel aus. Die Exporte zogen 2016 stark an. Die Importe sind dagegen gesunken - mit der Folge fallender Handels- und Leistungsbilanzdefizite.
Auch die Kurse mexikanischer Staatsanleihen befinden sich nach ihrem Absturz wieder im Aufwind. Der Zeitpunkt zum Einstieg ist also günstig. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Deutsche Privatanleger können auf Euro oder Dollar lautende mexikanische Staatsanleihen kaufen. Wegen der geringeren Stückelung empfehlen sich jedoch Dollarbonds, bei denen man die Währungsrisiken jedoch nicht vernachlässigen sollte.
Attraktiv, aber risikoreich
Für Anleger, die auf eine weitere Aufwertung des Peso setzen wollen, empfehlen sich Fremdwährungsanleihen. Die KfW bietet beispielsweise eine in Peso notierende Anleihe, die noch bis November 2019 läuft (ISIN: XS 152 071 078 8). Ihre Rendite beträgt aktuell 6,9 Prozent. Das Ausfallrisiko der mit der Bonitätsnote "AAA" bewerteten Emittentin ist extrem niedrig - dafür sollten Anleger auch hier das Währungsrisiko nicht aus den Augen verlieren.
Auch wenn viele Experten den Peso für unterbewertet halten, kann Unsicherheit an den Märkten für einen weiteren Kursverfall sorgen.
Mexikanische Dollaranleihe: Die noch bis 2021 laufende Staatsanleihe verspricht eine Rendite von rund 2,6 Prozent. Mit den Dollarbonds sind für Euroanleger allerdings Wechselkursrisiken verbunden.
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