Kehrtwende

Citadel-CEO Griffin räumt Irrtum ein: Drittreichster Hedgefonds-Manager der Welt kündigt Krypto-Engagement an

14.03.22 23:42 Uhr

Citadel-CEO Griffin räumt Irrtum ein: Drittreichster Hedgefonds-Manager der Welt kündigt Krypto-Engagement an | finanzen.net

Bislang galt Kenneth Griffin als entschiedener Kritiker von Kryptowährungen - seine jüngsten Aussagen in einer Talkshow zeugen aber von einem Umdenken. Darin kündigte Griffin an, dass sein Hedgefonds Citadel LLC sich verstärkt im Bereich der Kryptowährungen engagieren werde.

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• Citadel-CEO Griffin räumt Irrtum über Kryptowährungen ein
• Größter Market Marker der USA will in den Krypto-Bereich vorstoßen
• Griffin verkündet erste Krypto-Investitionen


Kenneth Griffin wird auf der Forbes-Liste von 2021 mit einem geschätzten Vermögen von 16 Milliarden US-Dollar als drittreichster Hedgefondsmanager der Welt gelistet und rangiert nur hinter den beiden Investorenlegenden Jim Simons (25 Milliarden US-Dollar) und Ray Dalio (20 Milliarden US-Dollar). Griffins Hedgefonds Citadel LLC verwaltet Vermögenswerte im Wert von über 38 Milliarden US-Dollar und ist durch seine Unternehmenssparte Citadel Securities der mit Abstand größte Market Maker in den USA. Angesichts des hohen Einflusses seines Fonds ist die Kehrtwende, die Griffin nun an den Tag legt, von großer Tragweite für den Krypto-Markt.

Griffin nimmt Krypto-Kritik zurück

In den vergangenen Jahren war Griffin noch durch scharfe Kritik an Kryptowährungen aufgefallen. So verglich er 2017 den Bitcoin mit dem niederländischen Tulpenwahn der 1630er Jahre, bei dem wilde Spekulationen die Preise für Tulpen innerhalb weniger Monate vervielfachten, bevor sie im Februar 1637 panikartig ins Bodenlose fielen. Griffin führte aus: "Solche Blasen enden meistens mit Tränen. Und ich mache mir Sorgen darüber, wie diese Blase enden könnte." Noch vor wenigen Monaten, im Oktober 2021, setzte Griffin noch eins drauf und verunglimpfte Bitcoin-Anhänger als "Dschihadisten", die ihre Leidenschaft und Energie lieber in den US-Dollar investieren sollten. Vor wenigen Tagen folgte dann aber die große Überraschung: Der Hedgefondsmanager gab zu, sich geirrt zu haben. "Kryptowährungen waren in den letzten 15 Jahren eine der großen Erfolgsgeschichten in der Finanzwelt", so Griffin im Rahmen der Bloomberg-Talkshow "Bloomberg Wealth with David Rubenstein". Er bezeichnete das Wachstum des Krypto-Versums nun als "außergewöhnlich" - eine unerwartete Meinungsänderung, die für große Aufmerksamkeit unter Krypto-Enthusiasten sorgte.

Griffin kündigt Engagement bei Kryptowährungen an

Sicherlich dürfte Griffins Umschwenken nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass der Handel mit Kryptowährungen ein großes Profitpotenzial für seinen Hedgefonds bietet. Unter dem Dach von Griffins Fonds befindet sich nämlich auch die Sparte Citadel Securities, über die bis zu vierzig Prozent des amerikanischen Handelsvolumens von Kleinanlegern gehandelt wird. Citadel Securities sorgt dabei als Market Maker für eine ausreichende Liquidität am Markt, was wiederum das zeiteffiziente Aufeinandertreffen von Angebot und Nachfrage ermöglicht. Bislang beschränkten sich die Market Making-Aktivitäten von Citadel Securities hauptsächlich auf Aktien und Derivate - ein Engagement in Kryptowährungen schloss Griffin bislang kategorisch aus. Weil sich allerdings immer mehr Anleger für Krypto-Investitionen interessieren, ziehe Citadel Securities nun einen Einstieg in Krypto-Geschäfte ernsthaft in Erwägung: "Es ist davon auszugehen, dass wir uns im Market Making der Kryptowährungen engagieren werden", kündigte Griffin gegenüber Bloomberg an. Darüber hinaus hat Griffin im Januar Citadels Investition in die beiden Krypto-Risikokapitalgesellschaften Sequoia Capital und Paradigm im Wert von 1,15 Milliarden US-Dollar bekanntgegeben. Besonders für Ethereum ist Griffin bullish eingestellt, da Ethereum umweltfreundlicher als Bitcoin sein soll.

Mehrere vorherige Krypto-Skeptiker jetzt bullish

Übrigens ist Griffin nicht der einzige einflussreiche Investor, der seine Meinung bezüglich der Krypto-Welt revidierte und in das Bullenlager überwechselte. Ein anderer berühmter Name ist Jordan Belfort, der vielen Anlegern durch den Hollywood-Streifen "The Wolf of Wall Street" (2013) bekannt sein dürfte. Während Belfort Kryptowährungen anfangs für einen lächerlichen Hype hielt, prognostizierte er kürzlich einen Anstieg des Bitcoin-Kurses auf 100.000 US-Dollar. Belfort lobte dabei ausdrücklich die Vorzüge der Blockchain-Technologie. Andere Investoren wie allen voran Charlie Munger machen dagegen aus ihrer Abneigung gegen Bitcoin und Co. keinen Hehl - das Krypto-Universum ist somit auch vierzehn Jahre nach seiner Entstehung weiterhin ein höchst polarisierendes Thema an den internationalen Finanzmärkten.

Redaktion finanzen.net

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