Mittelmeerinsel für Flüchtlinge: "Aylan Island"-Projekt des ägyptischen Milliardärs kommt voran

Naguib Sawiris ist offenbar kein Mann leerer Worte. Nachdem er seine Idee öffentlich gemacht hatte, eine Insel im Mittelmeer kaufen zu wollen, um Flüchtlinge darauf unterzubringen, hat er diesen Plan weiter verfolgt. Nun gibt es ein erstes Update: Wie der Geschäftsmann auf Twitter bekannt gab, hat er inzwischen Kontakt zu Besitzern zweier griechischer Inseln aufgenommen, die er für geeignet hält, um rund 100.000 Flüchtlingen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, ein neues Zuhause zu geben. Er sei bereit, 100 Millionen US-Dollar in das Projekt zu investieren, so Naguib Sawiris.

Insel soll Aylan Island heißen

Auch einen möglichen Namen für die Insel hat Sawiris offenbar bereits im Kopf: Aylan Island. Aylan Kurdi ist der dreijährige Junge, dessen Leiche am Strand in der Türkei angespült worden war, nachdem er bei der Flucht mit seiner Familie aus Syrien in der Ägäis ertrunken war.

Zahlreiche Unterstützer der Idee

Sawiris hat für seine Idee, eine Mittelmeerinsel für Flüchtlinge zu kaufen, harsche Kritik einstecken müssen, erfuhr zeitgleich aber auch regen Zuspruch von vielen Seiten. So zeigt offenbar das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen Interesse an einer Zusammenarbeit mit Sawiris. Zudem habe er zahlreiche Spendenangebote erhalten, so der Milliardär auf Twitter weiter.  

"Gründung eines eigenen Staates"

Die Pläne von Sawiris gehen weit über den Kauf der Insel hinaus. Zunächst will der Milliardär das Hauptproblem lösen, mit dem die europäischen Länder aktuell zu kämpfen haben: Sie benötigen einen Platz zur Unterbringung der Flüchtlinge. Daher sollen auf der Insel zunächst vorübergehende Unterkünfte zur Unterbringung geschaffen werden. Danach können die Neu-Bewohner "Häuser, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser bauen", sinniert Sawiris weiter. Sollte das Vorhaben gelingen, würden die Flüchtlinge "wie menschliche Wesen" behandelt, aktuell würden sie "wie Vieh" behandelt, erklärt er. Allerdings rechnet der Ägypter nicht damit, dass er mit seinen Plänen in Griechenland oder Italien offene Türen einrennt. Es werde schwierig werden, die Länder von seinem Plan zu überzeugen, räumte er ein.

Sawiris ist ägyptischer Unternehmer

Naguib Sawiris hat als Chef des Mobilfunkunternehmens Orascom TMT ein Vermögen gemacht. Das Unternehmen ist ein Big Player in Afrika, dem Nahem Osten und Südkorea. Außerdem ist Sawiris Inhaber eines ägyptischen Fernsehsenders. Das Ferienresort Al-Guna am roten Meer wurde von der Familie Sawiris erbaut.

Redaktion finanzen.net