Börsenstars beißen bei Apple zu
Plötzlich ist die ehemalige Kultaktie Apple wieder angesagt: Zwei berühmte Investoren steigen ein, die Aussicht auf neue Geräte und Verhandlungen in China treiben den Aktienkurs. Ein wichtiges Problem bleibt aber ungelöst.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Vielleicht interessiert es ja jemanden: „Wir haben derzeit eine große Position in Apple. Wir glauben, dass der Konzern extrem unterbewertet ist“, twitterte Starinvestor Carl Icahn und sorgte damit sofort für Aufregung. Die Aktie des Computerkonzerns schoss um knapp fünf Prozent nach oben.
Bis zu 1,5 Milliarden Dollar soll Icahn in den vergangenen Wochen in das Papier investiert haben. Das ist weniger als ein halbes Prozent des Bestands, aber genug, um Wirbel zu machen. Icahn ist berüchtigt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen und auf radikale Korrekturen zu drängen. Bei Apple geht Icahn behutsam vor: Er habe eine nette Unterhaltung mit Tim Cook gehabt, berichtet der Milliardär im Internet. Man habe seine Meinung diskutiert, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für ein größeres Aktienrückkaufprogramm gekommen sei.
Die Reaktion des Apple-Chefs auf das Treffen ist nicht überliefert. Ein Konzernsprecher nannte es ein „positives Gespräch“. Aktienrückkäufe dürften aber nicht zu Cooks Lieblingsthemen zählen. Erst im Frühjahr hatte Cook nach hartnäckigen Drängeleien der Wall Street angekündigt, 100 Milliarden Dollar bis Ende 2015 in Rückkäufe und Dividenden zu stecken. Zu wenig, meint Icahn.
Die Sinnhaftigkeit von Aktienrückkäufen ist umstritten. Wenn ein Unternehmen Aktien zurückkauft und einstampft, werden wichtige Bewertungskennziffern aufpoliert, etwa der an der Wall Street stark beachtete Gewinn je Aktie. Kritiker sehen darin allerdings nur Bilanzkosmetik mit kurzfristiger Wirkung auf die Kurse. Steve Jobs, die verstorbene Apple-Ikone, lehnte Rückkäufe kategorisch ab.
Wichtiger für Aktionäre sollte die Produktpipeline des Konzerns sein, der mit iPhone und iPad die Computerindustrie revolutioniert hat, seit mehr als einem Jahr aber keine wegweisenden Innovationen präsentiert hat. Der Konzerngewinn ist in den vergangenen beiden Quartalen um durchschnittlich 20 Prozent geschrumpft und hat den Aktienkurs nach unten gezogen. Inzwischen könnte der Boden vielleicht erreicht sein. Neben Icahn hat zuletzt auch der Milliardär George Soros mit seiner Beteiligungsgesellschaft Apple-Aktien gekauft. Schwung soll der Verkaufsstart des neuen iPhone bringen, das für den 10. September erwartet wird. Neben der klassischen Variante wird auch eine billigere Version erwartet, mit der Apple neue Kundenschichten erreichen will. Rechtzeitig vor Weihnachten soll auch die iPad-Produktfamilie erneuert werden. iPhone und iPad waren zuletzt für 70 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Später könnten ganz neue Produkte kommen. Gerüchte gibt es um einen Fernseher und eine Armbanduhr.
Ein grundlegendes Problem bleibt: Um den Konzerngewinn auf dem noch immer extrem hohen Niveau zu steigern, muss Apple nicht nur gegen wachsende Konkurrenz ankämpfen, sondern auch gegen den eigenen Erfolg, vor allem von iPhone und iPad. In den Monaten Oktober bis Dezember 2012 hatte Apple mit 48 Millionen iPhones knapp 31 Milliarden Dollar umgesetzt. 23 Millionen iPads brachten nahezu elf Milliarden Dollar in die Kasse. Die Messlatte liegt sehr hoch.
Aussicht auf China-Deal
Wichtiger als Icahn oder Soros dürfte für Apple-Aktionäre daher ein anderer Mann sein: Xi Guohua, der Vorsitzende von China Mobile. Der Konzern ist mit 740 Millionen Kunden der weltgrößte Mobilfunkbetreiber. Ausgerechnet China Mobile verkauft keine iPhones und hemmt damit die Wachstumsaussichten der Kalifornier. Ein Deal scheiterte bislang nicht nur an finanziellen Fragen. Auch bei der Technik gibt es Probleme: Die bisherigen iPhone-Modelle sind mit dem Netz von China Mobile nicht kompatibel. Jetzt aber könnte es Bewegung geben: Apple-Chef Cook war im Juli bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Gesprächen in China. Das weckt Hoffnung auf einen Durchbruch.
Die Apple-Aktie steht auf jeden Fall vor einer turbulenten Phase. Sollten die Verkaufszahlen des neuen iPhone enttäuschen, drohen deutliche Kursverluste. Zumindest bis zum Verkaufsstart der neuen Geräte aber dürfte die Erwartung auf positive Nachrichten den Kurs weiter nach oben treiben.
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