So kletterte der Umsatz im ersten Quartal um 13 Prozent, wie das Unternehmen bei der Vorlage seine endgültigen Jahreszahlen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte vorläufigen Berechnungen zufolge um 28 Prozent auf 146 Millionen Euro, die entsprechende Marge erreichte 24,2 Prozent. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen daher von einem fortgesetzten Wachstum aus.

Fielmann will 2025 den Umsatz auf knapp 2,5 Milliarden Euro steigern. Die bereinigte Ebitda-Marge sieht der Konzern bei 24 Prozent, die für das europäische Geschäft soll einen Prozentpunkt höher liegen.

Die bereits Anfang März vorgelegten Zahlen für 2024 bestätigte der Konzern: So stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen auch von der Integration seiner US-Zukäufe. Die Übernahme von SVS Vision trug erstmals über das volle Geschäftsjahr und die Akquisition von Shopko Optical für sechs Monate zum Konzernumsatz bei. Die bereinigte Ebitda-Marge erreichte 21,7 Prozent. In Europa verbesserte sich die Rendite um 2,1 Prozentpunkte auf 22,8 Prozent. Unter dem Strich verdiente Fielmann mit 154 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr. Dabei wirkte sich das laufende Sparprogramm positiv aus.

Derzeit entwickelt Fielmann seine neue Mittelfriststrategie. Diese, einschließlich der Ziele für das Jahr 2030, will das Unternehmen auf der Hauptversammlung am 10. Juli in Hamburg vorstellen.

Fielmann-Aktie mit Kurssprung - Anleger feiern Profitabilität

Die Aktien von Fielmann sind am Mittwoch nach der Vorlage von Geschäftszahlen auf das höchste Niveau seit Anfang 2024 geklettert. Dabei gewannen die Papiere der Optikerkette via XETRA zeitweise 10,63 Prozent auf 48,90 Euro. Die nächste Charthürde bei 50 Euro ist nicht mehr weit entfernt.

"Die starken Quartalszahlen und die optimistischen Jahresziele sollten dazu beitragen, das Investorenvertrauen in die Erreichbarkeit der Margenziele zu steigern und die Konsensgewinnschätzungen nach oben zu treiben", kommentierte der DZ-Bank-Experte Thomas Maul. Besonders gut ankommen dürfte seiner Meinung nach die hohe Profitabilität im Europa-Geschäft.

Von ihrem Monatstief Anfang April infolge des von den USA losgetretenen Zollkonflikts haben die Fielmann-Aktien inzwischen um mehr als Viertel zugelegt. Für langfristig engagierte Anleger ist dies jedoch noch ein schwacher Trost. Im Jahr 2017 hatten die Papiere einmal fast 78 Euro gekostet.

Der Baader-Experte Volker Bosse setzt aber mit seinem Kursziel von 58 Euro zumindest auf eine Annäherung an alte Hochs. Er setzt auf strukturelle Wachstumstreiber wie demografische Entwicklung, also das Altern der Bevölkerung, und dem Trend zu Gleitsichtgläsern und Kontaktlinsen. Die Ziele für 2025 von Fielmann sieht er über den Erwartungen. Im Juli werde zudem die Strategie bis 2035 vorgestellt.

HAMBURG (dpa-AFX) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)