Evonik-Aktie nach enttäuschenden Zahlen am MDAX-Ende
Den Rekordauftakt des Vorjahres hat der Essener Spezialchemiekonzern Evonik in diesem Jahr nicht wiederholen können.
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Die flaue Konjunktur und rückläufige Preise in einigen Märkten sorgte dafür, dass die Umsätze im ersten Quartal nur knapp an das Niveau des Vorjahres heranliefen, während das Konzernergebnis deutlich schwächer ausfiel. An der vorsichtigen Prognose für das Gesamtjahr hält das Essener Unternehmen aber fest.
Im ersten Quartal erreichten die Erlöse mit 3,201 Milliarden Euro fast das Niveau des Vorjahres, als 3,212 Milliarden Euro verbucht wurden. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) brach dagegen fast um ein Viertel auf 463 Millionen Euro ein. Unter dem Strich verdiente Evonik im Quartal mit 166 Millionen Euro fast nur noch halb so viel wie im Vorjahr, als 293 Millionen Euro erzielt worden waren.
Damit liegt Evonik etwas unter den Schätzungen von Analysten, die einen Umsatz von 3,25 Milliarden und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 477 Millionen Euro erwartet hatten.
Für die kommenden Monate ist das Unternehmen vorsichtig. In Aussicht gestellt wird weiterhin ein leicht höherer Umsatz, zu dem vor allem steigende Absatzmengen beitragen sollen. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) wird 2014 in einer Bandbreite von 1,8 bis 2,1 Milliarden Euro gesehen, nach 2 Milliarden Euro im Vorjahr. "Der schrittweisen Erholung in Europa stehen Herausforderungen insbesondere in den Schwellenländern sowie geopolitische Spannungen mit zunehmenden Risiken, vor allem in der Ukraine, gegenüber", so das Unternehmen in der Pressemitteilung.
Evonik kam in der vergangenen Woche verstärkt in die Schlagzeilen. Berichten zufolge habe das Unternehmen vor einigen Monaten Interesse an der Kunststoffsparte der Bayer AG geäußert.
Der insgesamt enttäuschende Quartalsbericht hat die Aktien von Evonik am Dienstag ans MDAX-Ende gedrückt. Bei 27,000 Euro markierten die Titel des Spezialchemiekonzerns den niedrigsten Stand seit Ende März. Zweitweise verloren die Papiere rund 4 Prozent.
Analyst Peter Spengler von der DZ Bank sah die Zahlen unter den Erwartungen. Er hob den anhaltenden Preisdruck bei Methionin und Butadien sowie die deutlich schwächere Entwicklung der Sparte Consumer Health & Nutrition hervor. Sein Kollege Lutz Grüten von der Commerzbank nannte zudem Anlaufkosten für Produktionserweiterungen mit als Grund für das schwächere Abschneiden. Die Preissituation im Methionin-Geschäft verbessere sich zwar. Die Anleger bräuchten jedoch insgesamt noch etwas Geduld mit der Aktie.
Analystin Nadeshda Demidova von der Investmentbank Equinet konstatierte ein durchwachsenes erstes Quartal. So habe der Umsatz im Rahmen ihrer Erwartung gelegen, der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) aber darunter. Die Expertin kündigte an, ihre Schätzungen wegen einer schwächeren Entwicklung in den Bereichen Konsum, Gesundheit und Ernährung etwas zu reduzieren.
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