DAX schließt deutlich im Minus -- Wall Street schließt rot -- VW steigert Gewinn rasant -- May kündigt Neuwahlen in Großbritannien an -- Apple, Netflix, Tesla, Bank of America im Fokus
Goldman Sachs verfehlt die Erwartungen im ersten Quartal. Johnson & Johnson erhöht Ausblick nach Actelion-Übernahme. Nordex liefert 65 Turbinen für Windparks in Brasilien. Continental ernennt neuen China-Chef. Krankenversicherer UnitedHealth gewinnt an Zuversicht. BB Biotech-Beteiligung Incyte unter Druck.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt notierte am Dienstag im Minus.
Der DAX schloss 0,90 Prozent schwächer bei 12.000,44 Punkten, nachdem er bei 12.135,61 Punkten zunächst um 0,22 Prozent höher in den Handel gegangen war. Im Handelsverlauf hatte der DAX die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten kurzzeitig unterschritten und bei 11.988 Punkten sein Tagestief markiert.
Auch der TecDAX gab ebenfalls 1,05 Prozent auf 2.001,34 Zähler nach. Er war zum Börsenstart um 0,1 Prozent auf 2.024,36 Punkte gestiegen.
Zunächst sorgten die Kursgewinne der Wall Street vom Ostermontag für Schwung, der hielt jedoch nicht lange an. Auch Signale aus China konnten sich nicht nachhaltig positiv auswirken. Im Reich der Mitte hatte die Wirtschaft mit einem starken Wachstum überrascht.
Börsianer führten die Verluste auf fehlende Anschlusskäufe aufgrund mangelnder Nachrichten zurück. Hinzu kam noch, dass die britische Premierministerin Theresa May überraschend Neuwahlen angekündigt hat. Auch die bevorstehende Wahl in Frankreich bereitete den Anlegern wieder Sorgen, allen voran der Höhenflug des linken Politikers Jean-Luc Melenchon. Der aus Finanzmarktsicht schlechteste Ausgang für den kommenden Sonntag wäre ein Aufeinandertreffen von Melenchon und Le Pen in der zweiten Runde.
Der europäische Aktienmarkt zeigte sich nach dem langen Osterwochenende schwächer.
Der EuroSTOXX 50 musste zum Handelsende 1,12 Prozent auf 3.409,78 Punkte abgeben. Zu Handelsbeginn hatte er bei 3.454,74 Zählern um 0,3 Prozent im Plus notiert.
Positive Vorgaben kamen von der Wall Street, an der bereits am Ostermontag wieder gehandelt wurde. Diese konnten sich jedoch nicht positiv auswirken. Zu groß waren die Sorgen um die bevorstehende Wahl in Frankreich. Auch die überraschende Ankündigung von Neuwahlen in Großbritannien belasteten. Der Ausgang des Referendums in der Türkei wurde laut Händlern hingegen entspannt gesehen: Hätte Präsident Erdogan die Abstimmung verloren, hätte stärkere Unsicherheit über die politische Lage im Land Einzug gehalten, hieß es am Markt.
Am US-Aktienmarkt übernahmen am Dienstag die Bären das Ruder - die Börsen schlossen mit Verlusten.
Der Dow Jones schloss mit einem Abschlag von 0,55 Prozent bei 20.523,28 Punkten, nachdem der Index bereits zum Handelsstart 0,4 Prozent auf 20.550,57 Punkte verloren hatte. Auch der NASDAQ Composite gab nach und ging mit einem Abschlag von 0,12 Prozent bei 5.849,47 Zählern aus dem Handel.
Damit konnte der US-Markt nicht an seine freundliche Entwicklung vom Vortag anknüpfen, an dem in den USA - anders als in Europa - schon wieder gehandelt worden war. Sie hielt sich aber besser als die europäischen Börsen, wo es klarer bergab ging. Neben politischen Unsicherheiten wie dem Atom-Streit mit Nordkorea und den überraschend für Juni angekündigten Neuwahlen in Großbritannien stand die Berichtssaison der Unternehmen im Fokus.
Aktuelle amerikanische Konjunkturdaten gaben den Aktienkursen keine erkennbaren Impulse. Während die Baugenehmigungen im Monat März stärker als erwartet zugelegt hatten, waren die Baubeginne überraschend deutlich gesunken. Die Industrieproduktion war indes wie von Volkswirten prognostiziert gestiegen.
Durchwachsen fielen die jüngsten Quartalszahlen aus der Bankenbranche aus. Goldman Sachs hatte zum Jahresauftakt überraschend wenig vom Handel an den Finanzmärkten profitiert, was die Aktien am Dow-Ende um 4,20 Prozent absacken ließ. Vor allem im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen blieb die Investmentbank sowohl hinter den Erwartungen als auch hinter der Entwicklung von Konkurrenten zurück. Dagegen übertraf die Bank of America die Analystenschätzungen.
Die Börsen in Asien zeigten am Dienstag einen uneinheitlichen Schluss.
In Japan schloss der Nikkei 225 um 0,35 Prozent fester bei 18.418,59 Punkten. Exportwerte stützten den Markt, da der japanische Yen schwächelte.Der Shanghai Composite fiel hingegen bis zum Handelsschluss um 0,79 Prozent auf 3.196,713 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong büßte bis zur Schlussglocke 1,39 Prozent ein und ging bei 23.924,54 Zählern aus der Sitzung.
Neben dem Nordkorea-Thema waren Anleger auch wegen neuer Forderungen nach mehr Regulierung für Unternehmen etwas verschreckt. Die guten Wachstumszahlen der chinesischen Wirtschaft machten sich am Markt nicht bemerkbar, Experten warnten erneut vor einer Blase bei Immobilien.
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