Banker bei JPMorgan sollen am Wochenende nach Hause gehen

Es soll ein großer Schritt in Richtung Verbesserung der Arbeitsbedingungen sein: Bei der US-Großbank JPMorgan sollen Banker künftig Samstag und Sonntag frei haben.

Initiative "Pencils down"

Der Chef des "Global Banking", Carlos Hernandez, hat in einer internen Telefonkonzerenz die Initiative "Pencils down" angekündigt. Wie der Name des Programms bereits indiziert, sollen die Mitarbeiter künftig die Stifte niederlegen und am Freitagabend ihr Wochenende mit Freunden und Familie genießen.

Arbeiten in Ausnahmefällen erlaubt

Wer unbedingt an Wochenenden arbeiten muss, dem ist dies nur als Ausnahme gestattet. Darunter fallen den Angaben zufolge Mitarbeiter, die mit einer dringenden Aufgabe, wie etwa einem Börsengang oder einer Fusion betraut sind, so Hernandez weiter. Voraussetzung sei in diesem Zusammenhang aber, dass die Arbeit "zeitnah" fertig werden muss, etwa weil der Abschluss einer Transaktion unmittelbar bevorsteht oder ein Unternehmen am Montag seinen Börsengang plant.

Arbeitsbelastung im Bankensektor extrem hoch

JPMorgan ist nur eines von vielen Finanzhäusern, die der großen Arbeitsbelastung ihrer Mitarbeiter mit entsprechenden Programmen entgegenwirken wollen. Der Druck in der Branche ist extrem hoch, immer wieder machten Berichte über Selbstmorde insbesondere junger Banker die Runde. Goldman Sachs hatte daraufhin bereits Mitte vergangenen Jahres beschlossen, dass die Praktikanten des Hauses nicht länger als 17 Stunden täglich arbeiten dürfen.

Viele, speziell junge Nachwuchsbanker, versuchen in der Bankenwelt durch Nachtschichten und einen überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz im Rennen um einen Job bei den etablierten Wall Street-Häusern die Nase vorn zu haben. Das führt zu einer überdurchschnittlichen Arbeitsbelastung.

Redaktion finanzen.net