Deutsche Bank-Gewinnwarnung offenbar auch durch Investmentbanking ausgelöst
Die Deutsche Bank hat bei ihrer Gewinnwarnung vor zwei Tagen laut Kreisen nicht alle Karten auf den Tisch gelegt.
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Dass der Gewinn gut 30 Prozent unter den Analystenschätzungen liegt, sei auch einem schwachen Umsatz im Investmentbanking geschuldet, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Die Deutsche Bank hatte den Rückgang hauptsächlich mit dem schwächeren Euro begründet.
Nach Steuern verdiente der deutsche Branchenprimus im zweiten Quartal lediglich 700 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 1,2 Milliarden Euro gewesen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Vorfeld der Gewinnwarnung mit 1 Milliarde Euro deutlich mehr erwartet.
Das Frankfurter Institut hatte den Gewinnrückgang damit begründet, dass sich die im Ausland anfallenden Kosten aufgrund des schwächeren Euros umrechnungsbedingt erhöhen. Diese Argumentation hatte Verwirrung unter Händlern und Analysten gestiftet. Diese begannen mit der Suche nach anderen Gründen für den stärkeren Gewinneinbruch. In Folge der Gewinnwarnung fielen die Aktien der Deutschen Bank deutlich und das Investor-Relations-Team wurde mit Anrufen von Investoren überflutet, die um Aufklärung baten.
Laut einer der Bank nahestehenden Person ist der sprunghafte Anstieg der in Euro denominierten Kosten nur ein Teil der Rechnung. Hinzu komme ein Rückgang im Investmentbanking und ein Umsatzrückgang in Ländern, die einen Großteil zum Konzerngewinn beitragen.
Analysten rechnen ohnehin mit einer derartigen Entwicklung: "Wenn wir die Details bekommen, dann werden sie sicherlich zeigen, dass dies von schwächeren Umsätzen getrieben ist", sagte Jon Peace, Bankanalyst bei Nomura in London. Wie auch bei den Wettbewerbern in Europa dürfte die Investmentbanking-Sparte der Deutschen Bank unter einem Rückgang des Handelsvolumens, einem trägen Wirtschaftswachstum und der weitverbreiteten Besorgnis der Investoren im Zuge der Eurokrise gelitten haben.
Die neue Führungsriege der Deutschen Bank aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen wird am kommenden Dienstag erstmals die Quartalszahlen des Instituts präsentieren.
Händler und Analysten kritisieren, dass die Abwertung des Euro im zweiten Quartal nicht überraschend sei. Eine Abschwächung der Währung um etwa 5 Prozent sei zudem nicht als besonders volatil anzusehen. "Sie hätten in der Lage sein sollen, sich gegen diese Art von Dingen abzusichern - schließlich ist das die Deutsche Bank", sagte ein Devisen-Stratege bei einer anderen Bank in London.
Laut der informierten Person erhöhen Wechselkurseffekte üblicherweise nicht nur die Kosten sondern entsprechend auch die im Ausland erzielten Einnahmen. Dies sei dann eine natürliche Absicherung gegen höhere Fixkosten, wenn der Euro abwertet. Diesmal seien die Einnahmen in jenen Auslandswährungen aber geringer ausgefallen als erwartet und hätten nicht ausgereicht, um den Kostenanstieg in Großbritannien und den USA auszugleichen. Zudem habe die Bank ihre Ausgaben nicht vollständig abgesichert, damit bleibt ein Restrisiko, wenn der Euro stärker als gedacht fällt.
Die Deutsche Bank hatte Währungsschwankungen schon einmal als Faktor für höhere Kosten angeführt. Im zweiten und dritten Quartal 2010 war der Euro gegenüber dem Dollar und Pfund auf ein ähnliches Niveau gefallen.
(William Kemble-Diaz hat zu dem Artikel beigetragen)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/sha/jhe
(Mehr zu diesem Thema und weitere Berichte und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf www.WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.) (END) Dow Jones Newswires July 26, 2012 02:12 ET (06:12 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 12 AM EDT 07-26-12
Von Laura Stevens
Nicht alle Karten auf den Tisch gelegt? Gewinnwarnung der Deutschen Bank offenbar nicht nur #Eurokrise geschuldet#DBK bit.ly/MYKRWW
— FinanzenNet (@FinanzenNet) Juli 26, 2012
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