Prognose für 2014 bestätigt

adidas-Gewinn soll 2015 wieder wachsen

06.11.14 13:53 Uhr

adidas-Gewinn soll 2015 wieder wachsen | finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas will nach der Durststrecke im laufenden Jahr 2015 wieder zu einem Ergebniswachstum zurückkehren.

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"Wir werden den Gewinn stärker steigern als den Umsatz", kündigte adidas-Chef Herbert Hainer bei der Vorlage der Drittquartalszahlen an. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

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   Die Prognose für das laufende Jahr bekräftigte adidas. Der Umsatz soll währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen, das Nettoergebnis auf 650 von 839 Millionen Euro sinken. Der Sportartikelhersteller hatte Ende Juli die Aussichten für 2014 überraschend deutlich gesenkt: Hintergrund ist das zunehmende Geschäftsrisiko in Russland, die anhaltende Schwäche im Golfmarkt, höhere Investitionen sowie negative Währungseffekte.

   Dies sorgte auch im dritten Quartal für einen Gewinnrückgang. Das Betriebsergebnis sank um 13 Prozent auf 405 Millionen Euro. Die operative Marge nahm um 2,1 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent ab. adidas hatte verstärkt Lagerbestände abverkauft, insbesondere in Russland. Der Konzerngewinn verringerte sich um 11 Prozent auf 282 Millionen Euro. Die Ergebnisse fielen dabei nicht so schlecht aus, wie von Analysten erwartet.

   Der Umsatz stieg hingegen um 6,2 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 9 Prozent. Während das Geschäft in Nordamerika weiter rückläufig war, konnte adidas die Umsätze in allen anderen Regionen steigern. Dabei verzeichneten die Marken adidasund Reebok ein weiteres Wachstum.

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   Die Restrukturierung problematischer Geschäftsfelder kommt zudem voran. Die Golfsparte TailorMade-adidas Golf soll im kommenden Jahr den Turnaround schaffen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir 2015 Umsätze und Margen stabilisieren und wieder wachsen lassen können", sagte Hainer während einer Telefonkonferenz. Das Segment solle dann auch wieder profitabel werden.

   Die Golfsparte, die vor allem in Nordamerika präsent ist, ist dieses Jahr in schwere Turbulenzen geraten. adidas hatte das schlechte Golfumfeld unterschätzt. Im dritten Quartal sanken die Umsätze des Segments währungsbereinigt nochmals um 36 Prozent. adidas hat ein umfassendes Restrukturierungsprogramm aufgelegt, das zu Einmalkosten von zehn Millionen Euro im Quartal führte. So wurde ein Werk in Texas geschlossen und 15 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut.

   In Russland hat adidas wie angekündigt den Expansionsdrang gedrosselt. Netto wurden seit Ende Juni 27 eigene Läden geschlossen, in diesem und im kommenden Jahr sollen lediglich netto 30 Geschäfte eröffnet werden. Die Lagerbestände sollen weiter abgebaut werden, für 2014 strebt adidas dabei einen zweistelligen prozentualen Rückgang an; im kommenden Jahr sollen die Bestände weiter gesenkt werden.

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   Zudem will adidas in Nordamerika wieder zu alter Stärke zurückkehren. Dies stehe auf der Prioritätenliste ganz oben, so Hainer. adidas hatte zuletzt erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt und Boden gegenüber dem Rivalen Nike verloren. Als Konsequenz tauschten die Herzogenauracher das Management aus. Neue Designer - vom Erzrivalen abgeworben - und neue Markenbotschafter wie Pharrell Williams sollen adidas bei der wichtigen Zielgruppe der Highschool-Schüler wieder beliebt machen. Dazu hat adidas eine Reihe von Talenten aus der NBA unter seine Fittiche genommen.

   Die Aktie stieg zeitweise um rund 6 Prozent auf einen Wert über 60 Euro. Von alten Höchstständen über 90 Euro ist das Papier damit aber noch weit entfernt. Hainer bezeichnete die Aktie als unterbewertet. Dies ist mit ein Grund für das Aktienrückkaufprogramm, dass am Freitag starten soll. In einer ersten Tranche sollen bis zum 30. Januar für 300 Millionen Euro Anteile zurückgekauft werden. Bis Ende 2017 will der Sportartikelhersteller insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Euro für den Rückkauf ausgeben.

   Am Markt wird dieser Plan auch als Beruhigungspille für unzufriedene Aktionäre angesehen. adidas und vor allem Frontmann Hainer hatten für die schwache Geschäftsentwicklung und die Gewinnwarnung im Sommer harsche Kritik einstecken müssen, bei der sogar die Position des langjährigen Vorstandsvorsitzenden in Frage gestellt worden sein soll. Hainer nannte die Gespräche mit Investoren jedoch "konstruktiv". Man stehe im ständigen Austausch mit den Aktionären, wiegelte er ab.

   Dow Jones Newswires

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