EVOTEC-Aktie zieht an: EVOTEC plant Verkauf von Biologika-Standort in Toulouse an Sandoz

EVOTEC will Just-EVOTEC Biologics EU in Toulouse an Sandoz verkaufen.
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Der kriselnde Hamburger Wirkstoffforscher und -entwickler EVOTEC wird sich im Zuge seines Umbaus voraussichtlich auch von seinen Aktivitäten in Toulouse trennen. Die Hanseaten wollen den Standort an den Schweizer Generikahersteller Sandoz verkaufen, mit dem EVOTEC bereits eine längere Partnerschaft verbindet. Beide Seiten hätten eine nicht bindende Vereinbarung über einen möglichen Verkauf getroffen, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch mit. Sollte es tatsächlich zur Veräußerung kommen, fließen EVOTEC unter anderem rund 300 Millionen Dollar in bar zu. Für die Investoren an der Börse sind dies gute Nachrichten, nachdem EVOTEC erst kürzlich sein Umsatzziel für das Jahr gesenkt hatte.
Die Aktie notierte zuletzt mit einem Kursplus von 0,97 Prozent bei 7,47 Euro. Nach der Prognosesenkung vor knapp zehn Tagen war das Papier noch auf das tiefste Niveau seit Mitte April gefallen, doch ist der Kurssturz inzwischen komplett verdaut. Im bisherigen Jahresverlauf steht aber immer noch ein Minus von rund sechs Prozent zu Buche, ganz zu schweigen von den längerfristigen Verlusten: Im Vergleich zum Mehrjahreshoch von knapp 46 Euro aus dem Pandemiejahr 2021 hat der Kurs um mehr als 80 Prozent nachgegeben.
Der vor dem Verkauf an Sandoz stehende Standort wird bisher von der Tochter Just-EVOTEC Biologics betrieben, die sich in Toulouse auf die Entwicklung und Herstellung von biotechnologischen Arzneiwirkstoffen spezialisiert hat. Das Unternehmen hat dort jüngst auch eine moderne Anlage in Betrieb genommen, mit der nach früheren Konzernangaben die biologischen Substanzen besonders schnell und kosteneffizienter als üblich hergestellt werden können.
Gemäß der bisher ausgehandelten Vereinbarung würde Sandoz nun alleiniger Betreiber in Toulouse, sämtliche Ressourcen der Hamburger würden an die Schweizer übertragen. Wie Sandoz in einer separaten Mitteilung verkündete, will der Konzern Toulouse zur Entwicklung und Produktion von Biosimilars nutzen, die die Schweizer als Wachstumsmarkt ansehen. Im Gegenzug soll EVOTEC neben den 300 Millionen Dollar weitere technologiebezogene Leistungen erhalten, zuzüglich künftiger Entwicklungsumsätze, Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen.
Für Charles Weston von der kanadischen Bank ist der Deal nur ein logischer Schritt, angesichts der im April angekündigten neuen Strategie von EVOTEC. Er weist zudem darauf hin, dass der Standort in Toulouse im Zuge der Partnerschaft mit Sandoz ohnehin bereits seit Juli des vergangenen Jahres ganz dem Schweizer Generikahersteller gewidmet sei.
EVOTEC verspricht sich derweil von dem Verkauf eine Verbesserung der Gewinnmargen. Zudem dürfte die Transaktion unmittelbar zu einer Verbesserung des kurz-, mittel- und langfristigen Umsatzmixes und der Kapitaleffizienz des Konzerns führen, hieß es vom Unternehmen.
Nach dem Weggang des langjährigen Chefs Werner Lahntaler Anfang 2024 steckt EVOTEC unter der Führung von dessen Nachfolger Christian Wojczewski derzeit mitten im Umbau. Das Unternehmen will sich auf hochwertige Dienstleistungen und Therapiegebiete konzentrieren, das Projekt-Portfolio um etwa 30 Prozent reduzieren und stärker auf Automation und künstliche Intelligenz setzen. Teil des Sparplans ist auch der Rückzug aus dem Gentherapiegeschäft. Neben der Schließung eines Standortes in Österreich wurde bereits ein Produktionsstandort im westfälischen Halle verkauft.
Die genauen Details des Vertrags sollen nun weiter ausgearbeitet werden, auch unter Beteiligung der betroffenen Arbeitnehmervertretungen, teilte Sandoz weiter mit. Auch müsse abgewartet werden, ob die Mitarbeiter das in Frankreich verpflichtende Vorkaufsrecht nutzen werden. Ob der Deal zu Stande komme, hänge zudem von den üblichen behördlichen Genehmigungen ab.
/tav/mne/mis
HAMBURG (dpa-AFX)
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