Dollar legt zu

Wieso der Euro unter Druck gerät

21.09.20 16:55 Uhr

Wieso der Euro unter Druck gerät | finanzen.net
Euro Geldscheine gerollt, Währung, Geld

Die hohe Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Euro am Montag deutlich belastet.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1194 EUR -0,0002 EUR -0,18%

8,3692 CNY 0,0119 CNY 0,14%

0,8716 GBP -0,0004 GBP -0,05%

9,1413 HKD 0,0102 HKD 0,11%

174,0200 JPY 0,2900 JPY 0,17%

1,1764 USD 0,0019 USD 0,16%

1,1471 EUR 0,0003 EUR 0,03%

0,0057 EUR 0,0000 EUR -0,17%

0,8501 EUR -0,0013 EUR -0,15%

Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,1740 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei 1,1872 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1787 (Freitag: 1,1833) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8484 (0,8451) Euro.

Die Sorgen über hohe Zahlen an Corona-Neuinfektionen in wichtigen Ländern der Eurozone belasteten den Eurokurs. Vor allem Spanien und Frankreich sind von vielen Neuinfektionen betroffen. Neben dem Dollar profitierte der japanische Yen von der Verunsicherung. Beide Währungen werden in Phasen der Unsicherheit oft gesucht.

Belastet wurde der Euro auch durch Nachrichten aus dem Bankensektor. Im Kampf gegen internationale Geldwäsche gibt es nach Recherchen eines internationalen Journalisten-Netzwerks nach wie vor erhebliche Defizite. In dem Datenleck geht es nach Angaben des Recherche-Netzwerks auch um Fälle bei der Deutschen Bank und anderen europäischen Großbanken.

Unterdessen setzte die türkische Lira ihre Talfahrt fort. Zum Euro und zum US-Dollar fiel sie zeitweise auf Rekordtiefststände. Die gestiegene Unsicherheit treibt noch mehr Anleger aus der Lira. Die Türkei wurde von der Corona-Krise ebenfalls hart getroffen. Zudem befindet sich die Inflation auf einem hohen Niveau. Angesichts des Verfalls der türkischen Lira und der hohen Inflation müsste die Notenbank ihre Zinsen eigentlich anheben. Die Notenbank steht jedoch laut Beobachtern unter erheblichem Druck des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der niedrige Zinsen zur Stützung der Konjunktur verlangt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91608 (0,91318) britische Pfund, 122,70 (123,49) japanische Yen und 1,0761 (1,0776) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1891 Dollar gehandelt. Das waren etwa 59 Dollar mehr als am Vortag.

/jsl/fba

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: iStock