Kryptowährung Spanien

Spanische Gemeinde führt Kryptowährung Elio ein

15.01.21 19:57 Uhr

Spanische Gemeinde führt Kryptowährung Elio ein | finanzen.net

In einer Gemeinde der spanischen Provinz Sevilla haben die Stadträte eine eigene Kryptowährung eingeführt, um die Wirtschaftstätigkeit während der Corona-Pandemie aufrechtzuerhalten. Der "Elio" ist eng mit dem Euro verknüpft und soll lokale Unternehmen in Lebrija unterstützen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

69.390,0648 CHF 1.493,2266 CHF 2,20%

74.465,0435 EUR 1.545,4155 EUR 2,12%

65.224,5702 GBP 1.333,8399 GBP 2,09%

13.745.817,9770 JPY 446.588,6098 JPY 3,36%

87.257,4171 USD 1.757,3022 USD 2,06%

2.360,6964 CHF 114,6937 CHF 5,11%

2.533,3506 EUR 121,1958 EUR 5,02%

2.218,9835 GBP 105,5013 GBP 4,99%

467.641,9213 JPY 27.708,2425 JPY 6,30%

2.968,5557 USD 140,2429 USD 4,96%

1,5001 CHF 0,0609 CHF 4,23%

1,6099 EUR 0,0642 EUR 4,15%

1,4101 GBP 0,0558 GBP 4,12%

297,1710 JPY 15,2668 JPY 5,42%

1,8864 USD 0,0741 USD 4,09%

482,7638 CHF 34,6258 CHF 7,73%

518,0717 EUR 36,7819 EUR 7,64%

453,7835 GBP 32,0869 GBP 7,61%

95.633,0549 JPY 7.854,4378 JPY 8,95%

607,0714 USD 42,7469 USD 7,57%

12,2690 USD 0,6207 USD 5,33%

14,4176 CHF 0,7019 CHF 5,12%

15,4720 EUR 0,7417 EUR 5,04%

13,5521 GBP 0,6457 GBP 5,00%

• Spanische Gemeinde Lebrija führt den "Elio" als virtuelles Zahlungsmittel ein
• Kryptowährung soll lokale Wirtschaft in Zeiten der Pandemie ankurbeln
• Fast 600 Familien erhalten Wirtschaftshilfe von Regierung

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind weitaus deutlicher zu spüren als von vielen zunächst angenommen. Um dem entgegenzuwirken, haben sich die Stadträte der spanische Gemeinde Lebrija ein ganz besonderes Konzept für ihre Einwohner ausgedacht: Eine eigene Kryptowährung, die dazu beitragen soll, dass öffentliche Mittel, die in den Umlauf gebracht werden, an lokale Unternehmen zurückfließen zu lassen. Der "Elio", der eng mit dem Euro verknüpft ist, wird ausschließlich an die lokale Bevölkerung ausgegeben und ist Teil des kommunalen Reaktivplans, die Wirtschaftstätigkeit in Zeiten der Corona-Pandemie mit direkten Hilfen aufrechtzuerhalten.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

600 Familien erhalten Kryptowährung

An insgesamt 593 Begünstigte überwies die Regierung die Wirtschaftshilfe, die - je nach Einkommen und Anzahl der Kinder unter 18 Jahre - zwischen 50 und 200 Euro lag. Die Zahlung der Kryptowährung erfolgt über eine eigens von den Stadträten entwickelte mobile Anwendung, die kostenlos über die jeweiligen App Stores heruntergeladen werden kann.

Virtuelles Zahlungsmittel soll lokale Wirtschaft unterstützen

Der "Elio" entspricht dem Wert eines Euros und kann nur in lokalen Unternehmen als gleichwertiges Zahlungsmittel eingesetzt werden. Das hat laut dem Bürgermeister von Lebrija Pepe Barroso einen ganz bestimmten Grund: "Die Schaffung dieser virtuellen Währung wird sicherstellen, dass die erhaltene Hilfe direkt an lokale Unternehmen zurückgegeben wird", erklärt der Stadtrat im Rahmen der Einführungszeremonie. Bisher sind dem lokalen Nachrichtenportal zufolge bereits 165 kleine und mittlere Unternehmen registriert.

Inhaber des Elios können in diesen Geschäften Produkte oder Dienstleistungen erwerben, indem sie die Hälfte des Kaufbetrags gegen eine Gebühr in die virtuelle Währung umtauschen und die andere Hälfte auf herkömmliche Weise bezahlen. Auf diese Weise soll laut den Erschaffern der Kryptowährung "ein Multiplikatoreffekt auf den vom Stadtrat bereitgestellten Anreiz erzielt werden" und der lokale Handel gestärkt werden.

Auch 393 Unternehmen in Lebrija hatten das Glück, im Rahmen des kommunalen Reaktivplans Wirtschaftshilfen von der Regierung zu erhalten. Jeweils 400 Euro zahlten die Stadträte der Gemeinde an die begünstigten Unternehmen: ein weiterer Teil des Plans, die Wirtschaft in Lebrija wieder anzukurbeln.

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln - oder für Profis über die Börse Stuttgart Digital Exchange

Entwicklungen des Elios sind relevant für EZB

Und auch bei der EU dürfte das virtuelle Zahlungsmittel der spanischen Gemeinde auf hohes Interesse stoßen. Denn seit Mitte Oktober befindet sich die Europäische Zentralbank in einer Testphase bezüglich des digitalen Euros. Eine Entscheidung wird den Angaben der EZB zufolge jedoch wahrscheinlich erst Mitte 2021 getroffen. Ein im Oktober gestartetes öffentliches Konsultationsverfahrens soll ein Meinungsbild der europäischen Bevölkerung einholen und auch Christine Lagarde, die Chefin der Europäischen Zentralbank, ist gerade dabei, den digitalen Euro als zukünftige Alternative abzuwägen. Wie sie in einem Interview mit der Zeitung L’Ena hors les murs erklärt, schätzt sie das virtuelle Zahlungsmittel eher als Ergänzungsmittel zum Bargeld ein: "Es könnte in einer Reihe von Zukunftsszenarien wichtig sein - von einem Rückgang des Bargeldeinsatzes bis hin zur Verhinderung der Einführung ausländischer digitaler Währungen im Euroraum."

Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com