SEC hat Zweifel an Studie

Alles nur Betrug? - Fast alle Transaktionen an Bitcoin-Börsen sollen laut Studie gefakt sein

29.11.19 18:45 Uhr

Alles nur Betrug? - Fast alle Transaktionen an Bitcoin-Börsen sollen laut Studie gefakt sein | finanzen.net

95 Prozent der Umsätze an Bitcoin-Börsen sollen nur Scheingeschäfte sein. Dies behauptet jedenfalls eine Studie des auf Kryptowährungen spezialisierten Asset Managers Bitwise.

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91.662,1260 CHF -154,0478 CHF -0,17%

98.308,1578 EUR -174,1867 EUR -0,18%

85.286,8865 GBP -151,6032 GBP -0,18%

17.072.032,6135 JPY -33.548,6804 JPY -0,20%

116.219,8439 USD -246,2655 USD -0,21%

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3.374,9377 GBP 5,6676 GBP 0,17%

675.567,4755 JPY 1.008,2247 JPY 0,15%

4.599,0040 USD 6,1586 USD 0,13%

2,4371 CHF 0,0059 CHF 0,24%

2,6138 EUR 0,0061 EUR 0,23%

2,2676 GBP 0,0052 GBP 0,23%

453,9028 JPY 0,9654 JPY 0,21%

3,0900 USD 0,0061 USD 0,20%

486,2192 CHF -0,2734 CHF -0,06%

521,4728 EUR -0,3407 EUR -0,07%

452,4019 GBP -0,2982 GBP -0,07%

90.558,1143 JPY -76,6531 JPY -0,08%

616,4849 USD -0,6166 USD -0,10%

20,7040 CHF -0,0174 CHF -0,08%

22,2052 EUR -0,0206 EUR -0,09%

19,2640 GBP -0,0180 GBP -0,09%

3.856,1123 JPY -4,3297 JPY -0,11%

Bitwise hatte bei der SEC die Zulassung eines Bitcoin-ETF für Privatanleger beantragt. Doch zuvor hatte die US-amerikanische Börsenaufsicht sämtliche Anträge anderer ETF-Anbieter für einen solchen börsengehandelten Fonds auf Bitcoin abgelehnt und dies damit begründet, dass die ungeregelten Krypto-Handelsplätze zu anfällig für Manipulationen seien.

Bitcoin-Scheingeschäfte üblich

Nachdem die Konkurrenz bereits mit solchen Anträgen scheiterte, wählte Bitwise laut "Neue Zürcher Zeitung" eine interessante Strategie: Der US-amerikanische Asset Manager legte ein Gutachten vor, wonach 95 Prozent der Umsätze an Bitcoin-Börsen nur vorgetäuscht seien. Statt des von Bitcoin-Brokern für April errechneten Handelsvolumens von täglich elf Milliarden US-Dollar hätten folglich nur Bitcoin im Wert von 554 Millionen US-Dollar pro Tag den Besitzer gewechselt.

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Was bezweckte Bitwise mit der Studie?

Eine solche Studie zu veröffentlichen scheint zunächst nicht zielführend zu sein, wenn man eigentlich die Seriosität des Bitcoin belegen will. Die Intension von Bitwise wurde jedoch rasch klar. Denn im Folgenden wurde dargelegt, dass zehn Börsen identifiziert werden konnten, an denen es keine verdächtigen Manipulationsmuster gab.

Außerdem belege das Gutachten, dass dem Handel an Future-Märkten mit etwa 270 Millionen US-Dollar pro Tag ein viel größerer Einfluss zukommt als bisher angenommen, wenn man ihn nicht mit den gefälschten Zahlen, sondern stattdessen mit dem tatsächlichen Transaktionsvolumen von nur 554 Millionen US-Dollar ins Verhältnis setzt. Deshalb sei es auch möglich, den Markt wirksam zu überwachen und zu kontrollieren, so die Argumentation von Bitwise. Denn der Asset Manager hat ein sogenanntes Surveillance Sharing Agreement mit dem seit kurzer Zeit einzigen Betreiber eines Marktes für Bitcoin-Futures geschlossen. Im Rahmen dessen hat sich der Betreiber verpflichtet, beim Aufdecken verdächtiger Transaktionen zu helfen.

SEC ist nicht überzeugt

Doch die riskante Strategie ging nicht auf: Die Börsenaufseher verweigerten auch dem Bitcoin-ETF von Bitwise die Zulassung. Denn sie befürchten, dass Besitzer großer Bitcoin-Mengen - sogenannte Superwhales - den Markt selbst dann manipulieren könnten, wenn die Preise nur aus dem Durchschnitt der zehn "sauberen" Börsen ermittelt würden.

Außerdem zweifeln sie daran, dass der durch ein Surveillance Sharing Agreement abgedeckte Futures-Markt ein im Vergleich zum gesamten Spotmarkt signifikantes Volumen hat. Denn sie halten den mit 95 Prozent enorm hohen Anteil von angeblichen Scheingeschäften für nicht erwiesen. Anleger in den USA müssen als noch weiter auf die Zulassung des ersten Retail-ETF auf Bitcoin warten.

Redaktion finanzen.net

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