Stable Coins im Fokus

Handelsverband will den Krypto-Euro - datensichere Alternative zu Bitcoin, Libra und Co.?

09.12.19 20:38 Uhr

Handelsverband will den Krypto-Euro - datensichere Alternative zu Bitcoin, Libra und Co.? | finanzen.net

Beim Handelsverband Deutschland und dem Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter setzt man sich für die Einführung eines staatlich regulierten digitalen Euros ein.

Werte in diesem Artikel
Devisen

90.390,0777 CHF 1.437,6891 CHF 1,62%

96.782,7797 EUR 1.456,2294 EUR 1,53%

83.690,3358 GBP 1.191,8599 GBP 1,44%

16.703.582,7271 JPY 259.780,1177 JPY 1,58%

113.215,3014 USD 1.675,5569 USD 1,50%

3.486,0717 CHF 47,4460 CHF 1,38%

3.732,6189 EUR 47,5877 EUR 1,29%

3.227,6829 GBP 38,5456 GBP 1,21%

644.206,6291 JPY 8.539,7983 JPY 1,34%

4.366,3715 USD 54,5881 USD 1,27%

2,3917 CHF 0,0412 CHF 1,75%

2,5609 EUR 0,0420 EUR 1,67%

2,2145 GBP 0,0345 GBP 1,58%

441,9812 JPY 7,4660 JPY 1,72%

2,9957 USD 0,0484 USD 1,64%

90,8195 CHF 1,5012 CHF 1,68%

97,2425 EUR 1,5239 EUR 1,59%

84,0879 GBP 1,2501 GBP 1,51%

16.782,9335 JPY 271,4887 JPY 1,64%

113,7531 USD 1,7546 USD 1,57%

467,5650 CHF 4,8521 CHF 1,05%

500,6329 EUR 4,7627 EUR 0,96%

432,9090 GBP 3,7680 GBP 0,88%

86.403,4128 JPY 865,9579 JPY 1,01%

• Immer mehr Initiativen zu Stable Coins
• Diskussionen über digitalen Euro
• Positive Effekte durch staatliche Digitalwährung möglich

Kryptowährungen erhalten heutzutage immer weiter Einzug in den Alltag der Menschen. Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. werden von zahlreichen neuen Coins ergänzt. Nicht nur Unternehmen wie Facebook, mit seinem Libra-Projekt, arbeiten an eigenen digitalen Kryptos, auch einzelne Länder wollen eigene staatlich regulierte Digitalwährungen auf den Markt bringen. Nun macht man sich vor diesem Hintergrund auch im Handel und in der Wirtschaft Gedanken über die Zukunft des Zahlungsverkehrs. Bereits vor über zehn Jahren diskutierten der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter (BDOA) mit der EZB über einen digitalen Euro. Es soll nun neu geprüft und bewertet werden, ob die bestehenden Zahlungssysteme weiterhin beibehalten werden sollen oder eine eigene Digitalwährung diese womöglich ablösen könnte.

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Warum ein digitaler Euro?

Für die Verbände HDE und BDOA besteht das Ziel ganz klar darin, "alle Kaufvorgänge jederzeit sicher, kostengünstig und zuverlässig" abzuwickeln, wofür der Handel über ein "geeignetes digitales europäisches Bezahlverfahren" verfügen sollte, schreiben die Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Titel "Die Zeit ist reif für einen digitalen Euro" vom November.

Vor allem durch den Umstand, dass die Digitalisierung von Zahlungsmitteln immer weiter fortschreitet und bereits einzelne Staaten ihre eigenen regulierten Kryptowährungen auf den Markt bringen wollen, sorgen sich die Verbände um die Zukunft gesetzlicher Zahlungsmittel, darum, wie viel Einfluss die EZB wohl in Zukunft überhaupt noch haben wird und wie es um die Planungssicherheit steht, "wenn staatliche Kontrolle über die Geldwirtschaft nicht mehr möglich ist". Aus China wurden bereits Informationen bekannt, dass an einer eigenen staatlichen Kryptowährung gearbeitet wird und auch in Schweden plane die Reichsbank, die sogenannte eKrona als digitale Währung einzuführen. Mit einer eigenen digitalen Währung könnte die EZB versuchen, ihren Einfluss zu stärken.

Zudem sind die Verbände der Meinung, es sollte eine Alternative zu den großen (Fin-)Tech- und Kreditkartenunternehmen geben: "Globale Kreditkartenunternehmen nutzen ihre starke Position seit Jahren aus und haben bereits eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann", zitiert einzelhandel.de den Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, aus einem Brief an Finanzminister Olaf Scholz. Unternehmen wie Facebook dürften neben Gewinnen zudem auf das Sammeln von Nutzerdaten abzielen, weshalb der Handel, wie Genth schreibt, in Sorge ist, den Zugang zu den Kunden zu verlieren und diese auf Bargeldtransaktionen umsteigen müssten, um den Einflüssen der Big-Player zu entgehen.

Diese Vorteile könnten sich ergeben

Die Verbände sehen, wie sie in ihrem Positionspapier schreiben, die Chancen eines digitalen Euros darin, dass es zu mehr Transaktionen am Markt kommen könnte, die wiederum einen positiven Effekt auf die volkswirtschaftliche Situation hätten, die "Abhängigkeit von globalen Zahlungssystemen" verringert werden könnte und Vorab-Abfragen zu personenbezogenen Daten wegfallen könnten. "Das Eurosystem hat mit der Ausgabe digitaler Euro eine marktgetriebene statt eine nur gesetzlich erzwungene Chance, die Geldwirtschaft aktiv in der eigenen Hand zu behalten", schreiben Handelsverband und BDOA in ihrer Mitteilung. Nun bleibt abzuwarten, wie die Politik die Risiken und Chancen eines eigenen Stable Coins für den Euroraum bewertet und welchen Weg sie in einer zunehmend digitalen Umgebung einschlagen will.

Redaktion finanzen.net

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