Stable Coins im Fokus

Handelsverband will den Krypto-Euro - datensichere Alternative zu Bitcoin, Libra und Co.?

09.12.19 20:38 Uhr

Handelsverband will den Krypto-Euro - datensichere Alternative zu Bitcoin, Libra und Co.? | finanzen.net

Beim Handelsverband Deutschland und dem Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter setzt man sich für die Einführung eines staatlich regulierten digitalen Euros ein.

Werte in diesem Artikel
Devisen

78.017,8617 CHF 358,9765 CHF 0,46%

83.299,5305 EUR 507,2660 EUR 0,61%

70.753,4234 GBP 443,6826 GBP 0,63%

13.498.740,3765 JPY 83.348,5286 JPY 0,62%

94.746,9520 USD 463,0872 USD 0,49%

1.485,2712 CHF 2,6957 CHF 0,18%

1.585,8214 EUR 5,2453 EUR 0,33%

1.346,9739 GBP 4,7000 GBP 0,35%

256.983,3311 JPY 871,8721 JPY 0,34%

1.803,7525 USD 3,7918 USD 0,21%

1,8470 CHF 0,0007 CHF 0,04%

1,9721 EUR 0,0037 EUR 0,19%

1,6750 GBP 0,0035 GBP 0,21%

319,5726 JPY 0,6302 JPY 0,20%

2,2431 USD 0,0015 USD 0,07%

70,6150 CHF 0,2057 CHF 0,29%

75,3955 EUR 0,3320 EUR 0,44%

64,0399 GBP 0,2936 GBP 0,46%

12.217,8923 JPY 54,8389 JPY 0,45%

85,7567 USD 0,2744 USD 0,32%

297,6343 CHF -1,8868 CHF -0,63%

317,7837 EUR -1,5363 EUR -0,48%

269,9209 GBP -1,2555 GBP -0,46%

51.497,0372 JPY -244,5431 JPY -0,47%

• Immer mehr Initiativen zu Stable Coins
• Diskussionen über digitalen Euro
• Positive Effekte durch staatliche Digitalwährung möglich

Kryptowährungen erhalten heutzutage immer weiter Einzug in den Alltag der Menschen. Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. werden von zahlreichen neuen Coins ergänzt. Nicht nur Unternehmen wie Facebook, mit seinem Libra-Projekt, arbeiten an eigenen digitalen Kryptos, auch einzelne Länder wollen eigene staatlich regulierte Digitalwährungen auf den Markt bringen. Nun macht man sich vor diesem Hintergrund auch im Handel und in der Wirtschaft Gedanken über die Zukunft des Zahlungsverkehrs. Bereits vor über zehn Jahren diskutierten der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter (BDOA) mit der EZB über einen digitalen Euro. Es soll nun neu geprüft und bewertet werden, ob die bestehenden Zahlungssysteme weiterhin beibehalten werden sollen oder eine eigene Digitalwährung diese womöglich ablösen könnte.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Warum ein digitaler Euro?

Für die Verbände HDE und BDOA besteht das Ziel ganz klar darin, "alle Kaufvorgänge jederzeit sicher, kostengünstig und zuverlässig" abzuwickeln, wofür der Handel über ein "geeignetes digitales europäisches Bezahlverfahren" verfügen sollte, schreiben die Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Titel "Die Zeit ist reif für einen digitalen Euro" vom November.

Vor allem durch den Umstand, dass die Digitalisierung von Zahlungsmitteln immer weiter fortschreitet und bereits einzelne Staaten ihre eigenen regulierten Kryptowährungen auf den Markt bringen wollen, sorgen sich die Verbände um die Zukunft gesetzlicher Zahlungsmittel, darum, wie viel Einfluss die EZB wohl in Zukunft überhaupt noch haben wird und wie es um die Planungssicherheit steht, "wenn staatliche Kontrolle über die Geldwirtschaft nicht mehr möglich ist". Aus China wurden bereits Informationen bekannt, dass an einer eigenen staatlichen Kryptowährung gearbeitet wird und auch in Schweden plane die Reichsbank, die sogenannte eKrona als digitale Währung einzuführen. Mit einer eigenen digitalen Währung könnte die EZB versuchen, ihren Einfluss zu stärken.

Zudem sind die Verbände der Meinung, es sollte eine Alternative zu den großen (Fin-)Tech- und Kreditkartenunternehmen geben: "Globale Kreditkartenunternehmen nutzen ihre starke Position seit Jahren aus und haben bereits eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann", zitiert einzelhandel.de den Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, aus einem Brief an Finanzminister Olaf Scholz. Unternehmen wie Facebook dürften neben Gewinnen zudem auf das Sammeln von Nutzerdaten abzielen, weshalb der Handel, wie Genth schreibt, in Sorge ist, den Zugang zu den Kunden zu verlieren und diese auf Bargeldtransaktionen umsteigen müssten, um den Einflüssen der Big-Player zu entgehen.

Diese Vorteile könnten sich ergeben

Die Verbände sehen, wie sie in ihrem Positionspapier schreiben, die Chancen eines digitalen Euros darin, dass es zu mehr Transaktionen am Markt kommen könnte, die wiederum einen positiven Effekt auf die volkswirtschaftliche Situation hätten, die "Abhängigkeit von globalen Zahlungssystemen" verringert werden könnte und Vorab-Abfragen zu personenbezogenen Daten wegfallen könnten. "Das Eurosystem hat mit der Ausgabe digitaler Euro eine marktgetriebene statt eine nur gesetzlich erzwungene Chance, die Geldwirtschaft aktiv in der eigenen Hand zu behalten", schreiben Handelsverband und BDOA in ihrer Mitteilung. Nun bleibt abzuwarten, wie die Politik die Risiken und Chancen eines eigenen Stable Coins für den Euroraum bewertet und welchen Weg sie in einer zunehmend digitalen Umgebung einschlagen will.

Redaktion finanzen.net

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln

Bildquellen: Stanislav Duben / Shutterstock.com, Photo Spirit / Shutterstock.com