COT-Report für Gold: Höchster Open Interest seit 2010

Der Brexit machte sich laut aktuellem Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC bei Futures auf Gold stark bemerkbar.
von Jörg Bernhard
In der Woche zum 28. Juni ging es beispielsweise mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures deutlich bergauf. So erhöhte sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 571.517 auf 613.792 Futures (+7,4 Prozent), das höchste Niveau seit November 2010. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten fiel die Dynamik nach oben etwas geringer aus. Diese nahm im Berichtszeitraum nämlich von 312.137 auf 326.321 Kontrakte (+4,5 Prozent) zu. Eine wachsende Zuversicht war sowohl unter Großspekulanten (Non-Commercials) als auch unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) auszumachen. Bei großen Terminspekulanten wuchs die Netto-Long-Position von 292.729 auf 301.920 Futures (+3,1 Prozent), während bei den Kleinspekulanten ein erheblich stärkerer Zuwachs von 19.408 auf 24.401 Kontrakte (+25,7 Prozent) registriert wurde.
Gold überzeugt mit relativer Stärke
Die aktuelle Wochentendenz des Goldpreises lässt nur einen Schluss zu: Investoren sind trotz der Erholungstendenz an den internationalen Aktienmärkten weiterhin erheblich verunsichert und steuern verstärkt den sicheren Hafen Gold an. Echten Krisenschutz erhält man via Gold-Futures allerdings nicht, da nur ein Bruchteil der Positionen mit physischem Gold hinterlegt ist. Viele Finanzinvestoren setzen aus den unterschiedlichsten Gründen weniger auf Goldbarren und -münzen als auf Papiergold, welches im Wesentlichen auf Zahlungs- und/oder Lieferversprechen basiert. Physisch besicherte Gold-ETFs waren seit dem Brexit ebenfalls stark gefragt. So verbuchte zum Beispiel der weltgrößte seiner Art, der SPDR Gold Shares, in der abgelaufenen Handelswoche massive Kapitalzuflüsse. Dessen gehaltene Goldmenge legte nämlich seit Freitag (Brexit-Tag) von 934,31 auf 953,91 Tonnen zu (+2,1 Prozent) zu.Weitere Goldpreis News
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