Ophirum-Kolumne

Billiges Geld verursacht billiges Gold?!

08.03.13 09:00 Uhr

Billiges Geld verursacht billiges Gold?! | finanzen.net

Es grenzt mittlerweile schon fast an einer Insolvenzverschleppung.

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Die USA werden weiter Schuldentürme bauen, das sagte Präsident Obama in seiner Rede letzte Woche klar und deutlich. Allein im kommenden Fiskaljahr sollen weitere 1,33 Billionen USD aufgenommen werden. Das Geld solle in Infrastruktur-Projekte fließen und somit der Wirtschaft weiter Auftrieb geben. Nicht viel Neues also im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: es wird weiter auf Pump konsumiert und der Staat liefert die nötigen Kapitalspritzen. Weit und breit kein Plan zu erspähen, der auch nur die Ansätze einer Schuldeneindämmung vorwiese. Staatlicher Schuldenabbau ist nicht en vogue und in der derzeitigen Gemengelange auch gar nicht gewünscht.

Und was macht indes die Börse? Der Dow Jones fackelt ein regelrechtes Kursfeuerwerk ab und markiert ein neues Rekordhoch nach dem anderen.

Schuld ist das billige Geld. Die Zinsen werden weiterhin niedrig bleiben und die Notenbankpressen laufen auf Hochtouren. Sowohl Regierungen als auch Währungshüter erkaufen sich nicht zuletzt mit Versprechungen Zeit, um das dicke Ende zu verzögern. Wie ernst solche Börsenhaussen zu nehmen sind, ist erst einmal fraglich. Fakt ist - die Party wird angetrieben durch die großen Geldmengen, welche von den Notenbanken in den Umlauf gebracht werden. Und obgleich die amerikanische Wirtschaft schon erste Anzeichen einer Erholung aufweist, bleibt weiterhin die Frage nach der Finanzierung dieser Party. Billiges Geld kann durchaus helfen die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch die Maschinerie wird ohne Neuverschuldungen nicht laufen. Insbesondere nach dem herben Rückschlag über den Streit der Fiskalklippe. Derzeit verschuldet sich die USA mit ca. 8 - 10% des Bruttoinlandproduktes. Demgegenüber stehen gerade einmal ca. 3% nominales Wirtschaftswachstum. Einer 100-USD Neuverschuldung stehen also gerade einmal 30 USD Einnahmen gegenüber. Langfristig ist das kein gesundes Verhältnis. Im Privatsektor würde man von einer Insolvenzverschleppung sprechen.

Auch wenn dies derzeit im Rausch der Börsenkurse niemand hören möchte - sollte die Party so weitergehen, ist eine Inflation auf lange Sicht unumgänglich. Auch der DAX erklimmt neue Höchststände ohne dabei die wirklichen Probleme im Euro-Raum zu reflektieren. Griechenland, Spanien, Italien, Portugal, Zypern - die Liste der Krisenländer, die im gleichen Euro-Boot sitzen wird immer länger.

Fazit: Die Party an den deutschen Börsen findet derzeit ohne Gäste statt. Noch ist man immer noch skeptisch und traut dem künstlichen Frieden nicht über den Weg. Die Kurse steigen dennoch weiter. Nicht zuletzt deshalb ist davon auszugehen, dass die Hausse weiter anhalten wird. Das Risiko wird währenddessen am Aktienmarkt überproportional vergütet. Wer auf schnelle Marktstimmungen reagieren und umschichten kann, setzt kurzfristig auf Aktien. Eine ähnliche Sprache sprechen die Abflüsse aus den weltweiten Gold-ETFs. Seit Mitte Februar sind laut einer Studie der Commerzbank knapp 107 Tonnen Gold aus den ETFs abgezogen worden. Es sei dennoch zu früh, das Ende des nun mittlerweile 12 Jahre anhaltenden Bullenmarktes auszurufen. Denn an den langfristigen Fundamentaldaten PRO Gold hat sich, trotz volatilem Preis, nicht viel verändert.

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