MTU Aero Engines: Triebwerke mit Abschlag

von Wolfgang Raum, Euro am Sonntag

Die MTU Aero Engines ging vor rund zehn Jahren an die Börse. Die Münchner gelten als einer der weltweit gefragtesten Hersteller von Triebwerksmodulen und -komponenten sowie von kompletten Flugzeugtriebwerken und Industriegasturbinen. Kunden kommen aus dem zivilen und dem militärischen Bereich. Ein weiteres wichtiges Standbein ist daher die Instandhaltung der Triebwerke. Die Aktie entwickelte sich seit 2009 sehr erfreulich, es ging nahezu kontinuierlich nach oben - von kleineren Konsolidierungsphasen abgesehen. Zuletzt kam die Bewegung allerdings ins Stocken. Nach dem Hoch im April oberhalb von 95 Euro korrigierte der Titel bis in den Bereich von 79 Euro.

Hier könnte sich nun ein neuer Boden bilden. Gerechtfertigt wäre dies allemal. Das Geschäft brummt. Erst Ende Juli hat das Management seine Prognosen für das Geschäftsjahr erhöht. Vor allem der schwache Euro beziehungsweise der starke US-Dollar beflügelt.

Vorstandschef Reiner Winkler stellt neue Rekord-Jahreszahlen bei Umsatz und Ertrag in Aussicht. Probleme sind jedoch im zivilen Ersatzteilgeschäft zu erkennen, das leicht unter den Erwartungen liegt. Zudem droht die Gefahr, dass es im Militärgeschäft zu Auftragsverschiebungen kommt.

Hohe Volatilität erhöht Attraktivität

Fundamental überzeugt die Aktie. Das 2016er-Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei niedrigen 13. Die Dividendenrendite erreicht immerhin 1,8 Prozent. Somit ist der Titel nach unten gut abgesichert. Der Weg nach oben scheint hingegen kurzfristig technisch verbaut.

Deshalb eignet sich für Anleger ein Discountzertifikat, das eine Seitwärtsphase überbrücken kann. Denn die aktuell erhöhte Volatilität der Aktie macht die Konditionen dieser Zertifikate deutlich attraktiver. Mit einem Discounter der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 XM5 6GB 9) gibt es eine Maximalrendite von 9,50 Prozent oder 8,88 Prozent per annum, wenn die Aktie im September 2016 über dem Cap von 75 Euro durchs Ziel geht. Somit sind noch kleine Kurseinbußen erlaubt. Verluste entstehen erst bei Aktienkursen unter 68,50 Euro am Laufzeitende, da die Aktie mit einem Rabatt von 13,4 Prozent erworben wird.