Entwicklungen der Energiepreise und Rohstoffkonzern-Aktien
Spätestens seit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine im Februar 2022 und damit im Zuge dessen verhängten Sanktionen des Westens gegen den Kreml steht der Energiemarkt Kopf. Mit dem Öl-Embargo der EU wurden nicht nur russische Rohöllieferungen gestoppt, auch die Gasexporte durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland nahmen immer mehr ab, ehe die Lieferungen von russischer Seite gänzlich eingestellt wurden. Als Folge stiegen nicht nur die Preise für Öl und Gas, generell befinden sich die Energiepreise seitdem auf hohem Niveau - zu Lasten der Verbraucher. Müssen Stromkunden nun also mit Mehrausgaben rechnen, hatten die jüngsten Ereignisse aber auch Auswirkungen auf die Aktienkurse von Rohstoffunternehmen.
Die folgenden Rohstoffe und Aktien haben sich im Umfeld gestiegener Energiekosten besonders stark bewegt.
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den weltweiten Energiemarkt sind mittlerweile auch in Deutschland zu spüren. Nicht nur stiegen die Benzinpreise in den letzten Monaten deutlich an, auch die Energieanbieter erhöhten ihre Tarife für Unternehmen und Privatpersonen bereits, sodass die Kosten für Gas und Strom deutlich anzogen.
Keine Gaslieferungen mehr aus Russland - Unsicherheiten bei der Gasversorgung
Wurde außerdem bereits in den Vorwochen nur ein Bruchteil der bestellten Gasmengen nach Deutschland geschleust, stellte der russische Gaskonzern GAZPROM die Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 Ende August 2022 komplett ein - zuerst unter dem Vorwand von Wartungsarbeiten, dann erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass man die Lieferungen erst wieder aufnehmen werde, wenn die Sanktionen gegen das Land fallen gelassen werden. Mittlerweile arbeitet die deutsche Regierung zwar mit Hochdruck an alternativen Bezugsquellen für Gas, etwa mit dem Ausbau des Netzwerks von LNG-Terminals, die den Import von Flüssiggas ermöglichen sollen, bis diese in Betrieb genommen werden können, dürfte jedoch noch einige Zeit ins Land ziehen.
Über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien erhält Deutschland aber bereits Erdgas, nachdem Russland den Hahn zugedreht hat.
Stromsparen im Haushalt
Für die Verbraucher gilt anhand höherer Gas- und Strompreise nun, sparsam mit den teuren Ressourcen umzugehen. Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählen etwa Elektrogeräte wie große Fernseher, aber auch Haushaltshelfer wie Waschmaschinen, Trockner, Spülmaschinen, Kühlschränke und Gefriertruhen. Oftmals bieten solche Geräte aber einen Eco-Modus an, der sich durch einen niedrigeren Verbrauch auszeichnet. Hier kann es sich außerdem lohnen, beim Neukauf auf die Energieeffizienzklasse zu achten. Gerade bei Geräten wie Kühlschränken, die dauerhaft in Betrieb sein müssen, kann sich ein Umstieg auf ein sparsameres Modell bezahlt machen. Ist dies jedoch nicht notwendig, lässt sich auch mit schaltbaren Steckdosenleisten der oftmals unbemerkte Stromverbrauch energieintensiver Geräte eindämmen. Mit diesen Mitteln kann bereits ein großer Anteil am Jahresverbrauch von Strom eingespart werden.
Ein Strom- oder Gasanbieterwechsel dürfte sich momentan jedoch in den wenigsten Fällen lohnen, wie die "Verbraucherzentrale" warnte. Wegen hoher Energiekosten sind Tarife für Neukunden bei zahlreichen Anbietern derzeit teurer als die für Bestandskunden. Sollte der bestehende Anbieter aber eine Preiserhöhung angekündigt haben, können Verbraucher dennoch die Angebote von Mitbewerber prüfen. Satte Ersparnisse seien jedoch nicht zu erwarten, so das Portal.
Heizlüfter keine geeignete Alternative zur Gasheizung
Als beliebte Alternativen zu Gasheizungen gelten derzeit Erdwärmepumpen, Pelletsheizungen und Fernwärme. Die Wohnung stattdessen mit Heizlüftern warm zu halten ist laut Energieexperte Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen jedoch keine gute Idee, wie er gegenüber dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" erklärte. Dafür sei der Stromverbrauch der mobilen Warmhalter schlichtweg zu hoch. "Man würde seine Heizkosten verdoppeln, wenn man jetzt plötzlich anfangen würde, dauerhaft mit Strom zu heizen", so der Experte. Darüber hinaus sei die Gefahr gegeben, dass das Stromnetz zusammenbricht, wenn nun ein Großteil der Bevölkerung auf Stromheizungen umsteige.
Energiewende notwendiger denn je
Die Gasknappheit und das Bestreben, sich von Russlands Lieferungen unabhängig zu machen, zeigt auch die Notwendigkeit des Ausbaus von Erneuerbaren Energien. Zwar machen die umweltfreundlichen Alternativen zu fossilen Energiequellen, darunter Solar-, Wind- und Wasserenergie, in einigen Regionen bereits mehr als die Hälfte des Strommix aus, als problematisch gestalten sich aber Dunkelflauten, also wenn die Sonne nicht scheint und kaum Wind geht. Dann wird nämlich wieder mehr Strom aus Kohle-, Kernkraft- und Gaswerken ins Netz eingespeist.
Bis 2030 will die Bundesregierung alle landesweiten CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65 Prozent senken, 2045 will Deutschland dann klimaneutral sein. Dazu soll der Anteil grüner Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 mindestens 80 Prozent betragen. Windräder und Photovoltaikanlagen dürften das Landschaftsbild in den kommenden Jahren also vermehrt prägen.
Welche Folgen der Ukraine-Krieg und damit auch die Energiekrise für die Rohstoffpreise und die Aktien von Rohstoffunternehmen hat, sehen Sie hier auf dieser Übersichtsseite.
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Nachrichten
Entwicklung Energiepreise
Diesel Benzin
Aktueller Stand: 1,86 EUR -0,22%
EEX Strom Phelix DE Peak Year
Aktueller Stand: 147,10 EUR +1,45%
Erdgaspreis - Natural Gas
Aktueller Stand: 2,45 EUR -1,87%
Erdgaspreis - TTF
Aktueller Stand: 45,23 EUR +11,69%
Ölpreis (WTI)
Aktueller Stand: 84,56 EUR -0,11%
Super Benzin
Aktueller Stand: 1,88 EUR -0,32%
Entwicklung Rohstoffkonzern-Aktien
OMV AG
Aktueller Stand: 43,75 EUR -2,78%
FUCHS PETROLUB SE
Aktueller Stand: 29,45 EUR +1,03%
Repsol S.A.
Aktueller Stand: 15,38 EUR -2,32%
TotalEnergies
Aktueller Stand: 61,47 EUR -1,49%
BP plc (British Petrol)
Aktueller Stand: 6,09 EUR +0,08%
Shell (ex Royal Dutch Shell)
Aktueller Stand: 30,29 EUR -1,00%
Eni S.p.A.
Aktueller Stand: 15,11 EUR -1,26%
Gazprom PJSC
Aktueller Stand: 164,61 RUB -0,76%
Chevron Corp.
Aktueller Stand: 159,26 EUR +0,16%
ConocoPhillips
Aktueller Stand: 113,66 EUR +1,48%
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Aktueller Stand: 109,04 EUR -0,87%
Occidental Petroleum Corp.
Aktueller Stand: 59,05 EUR -1,01%