Diversifikation ade? So verändern KI-Aktien um NVIDIA und Co. die Investmentwelt

Der KI-Boom macht wenige Tech-Giganten zu Börsenstars - und stellt die uralte Regel der Diversifikation infrage. Welche ist nun die beste Strategie für Anleger?
Werte in diesem Artikel
• KI-Boom konzentriert US-Aktienmarkt stark
• Experten streiten über Sinn von Diversifikation
• Hochrisiko- vs. Sicherheitsstrategie im Fokus
Der jahrzehntelang geltende Grundsatz, dass breite Diversifikation das beste Mittel zur Risikostreuung sei, wankt. Der Boom rund um Künstliche Intelligenz hat eine kleine Gruppe von Tech-Giganten zu "Superaktien" gemacht - und den US-Aktienmarkt so konzentriert wie selten zuvor. Laut MarketWatch unter Berufung auf Goldman Sachs machen die zehn größten Werte mittlerweile rund 40 Prozent des S&P 500 aus.
Diese Entwicklung befeuert eine alte Debatte: Lohnt sich ein breit gestreutes Portfolio noch? Die moderne Portfoliotheorie von Nobelpreisträger Harry Markowitz besagt, dass Anleger durch Diversifikation ähnliche Renditen bei geringerer Volatilität erzielen können. Für Jahrzehnte galt diese Erkenntnis als das "einzige kostenlose Mittagessen" für Investoren. Doch die Realität am Markt stellt diese Theorie zunehmend auf die Probe.
Konzentration statt Streuung: Alpha Theory stellt Diversifikation infrage
Bereits 2017 veröffentlichte Alpha-Theory-Gründer Cameron Hight einen Artikel, in dem er argumentierte, dass professionelle Manager mit konzentrierten Portfolios von 10 bis 30 Positionen bessere Ergebnisse erzielen könnten. Laut seiner Analyse tendieren erfahrene Investoren dazu, mehr Kapital in ihre vielversprechendsten Ideen zu investieren und profitieren so überproportional von Gewinnern.
Doch nicht alle Experten teilen diesen Ansatz. Brian Chingono, Direktor für quantitative Forschung bei Verdad Advisers, erklärte gegenüber MarketWatch: "Wir hatten festgestellt, dass es eine Präferenz für stärker konzentrierte Portfolios gab, was offensichtlich im Gegensatz zu dem steht, was typischerweise in Finanzkursen gelehrt wird." In einer eigenen Simulation über 10.000 Portfolios kam er zu dem Schluss, dass hyperkonzentrierte Fonds langfristig tendenziell schwächere Ergebnisse erzielten.
Buffett, Munger & Lynch: Investment-Legenden im Pro- und Contra-Lager
Auch Warren Buffett warnte schon 1993 in einem Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway, dass "Standard-Diversifikations-Dogmatik" nicht der einzige Weg sei. Ein konzentriertes Portfolio könne Risiken sogar senken, weil es Manager zwinge, ihre Investments gründlich zu verstehen. Allerdings schränkte er ein, dass dies nur für Profis gelte. Anleger ohne tiefes Marktverständnis seien mit Indexfonds besser beraten.
Andere Legenden gingen noch weiter: Charlie Munger, bis zu seinem Tod 2023 Vize bei Berkshire, hielt vier Aktien im Depot für ausreichend. Fidelity-Starinvestor Peter Lynch prägte den Begriff "Di-worsification" und sagte während einer Lesung 1997, er sei "glücklich, auch nur eine einzige Aktie zu besitzen".
Kritiker warnen: Konzentration erhöht die Risiken für Anleger
Doch Kritiker sehen Gefahren. Owen Lamont, Portfoliomanager bei Acadian Asset Management, bezeichnete die Behauptung, konzentrierte Portfolios seien weniger riskant, in einem Bericht laut MarkteWatch als "einfach verrückt, völlig unwahr und unvereinbar sowohl mit den Belegen als auch mit der Theorie". Zudem sei es illusorisch, dauerhaft die richtigen "High-Conviction-Wetten" zu treffen.
Der KI-Boom hat den Markt in Bewegung versetzt und die Schwächen klassischer Diversifikationsstrategien offengelegt. Doch Studien wie die von Verdad Advisers oder Acadian zeigen, dass breites Streuen nach wie vor tendenziell mehr Sicherheit bietet. Ob konzentrierte Portfolios künftig den Takt angeben oder ob die "alte Regel" der Diversifikation Bestand hat, bleibt eine der spannendsten Fragen im Asset Management.
Bettina Schneider / Redaktion finanzen.net
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