Auf Verlierer setzen

Window-Dressing: Strategie zum Jahresende

30.12.11 06:00 Uhr

Wer in der heutigen Schlussauktion 2011 auf die größten Verlierer des Jahres setzt, kann mit ein wenig Glück schon im Januar 2012 kräftig absahnen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

14,95 EUR 0,04 EUR 0,23%

4,35 EUR -0,02 EUR -0,46%

32,01 EUR 0,24 EUR 0,76%

EUR 0,00 EUR 0,00%

2,22 EUR -0,02 EUR -0,67%

5,76 EUR -0,11 EUR -1,87%

7,78 EUR -0,08 EUR -0,97%

Indizes

2.020,4 PKT 10,9 PKT 0,54%

23.880,7 PKT 135,7 PKT 0,57%

85,3 PKT 0,8 PKT 0,95%

527,2 PKT -0,9 PKT -0,16%

198,0 PKT -0,3 PKT -0,16%

583,5 PKT 2,6 PKT 0,44%

12.558,2 PKT 69,2 PKT 0,55%

30.267,5 PKT 149,9 PKT 0,50%

55,6 PKT -0,4 PKT -0,68%

9.220,9 PKT 50,5 PKT 0,55%

16.933,1 PKT 60,4 PKT 0,36%

3.648,5 PKT 29,5 PKT 0,82%

3.826,3 PKT 33,5 PKT 0,88%

von Lars Winter, €uro am Sonntag

The same procedure as every year. Während in den dritten Fernsehprogrammen alljährlich Miss Sophie und ihr Butler James im „Dinner for One“ für den gewohnten Jahresausklang sorgen, gibt es auch an der Börse kurz vor Silvester ein festes Ritual – das sogenannte Window-Dressing. Mit dieser Portfoliokosmetik bringt die Fondsbranche durch gezielte Transaktionen ihre Depots am Jahresende noch auf Vordermann.

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So werden etwa Aktien, die 2011 zu den größten Verlierern zählten, spätestens zur Schlussauktion des laufenden Jahres aus den Depots der Profis verkauft. Der Grund: Die Namen der Aktien mit den größten Kursverlusten tauchen dadurch später in den jährlichen Rechenschaftsberichten nicht mehr auf. Gewiefte Fondsmanager erwecken so den Anschein, sie hätten im abgelaufenen Börsenjahr erst gar nicht auf die Verlierer der Saison gesetzt und können sich Anlegern gegenüber mit weißer Weste präsentieren.

Der finale Ausverkauf der Rohrkrepierer in der Schlussauktion des letzten Handelstages im Jahr führt bei vielen Ausschusskandidaten dann oftmals zu übertrieben hohen, teilweise prozentual zweistelligen Kursverlusten. Die kräftigen Abschläge rufen in den ersten Januartagen viele Schnäppchenjäger auf den Plan, die mit ihren Aktienkäufen die Kursdellen der Vorjahresverlierer meist schnell wieder ausbügeln. Kursgewinne von zehn Prozent und mehr sind nicht selten die Folge.

Im Überblick: Zehn Verlierer-Aktien mit Turnaround-Potenzial (PDF, bitte nach unten scrollen)

Für spekulative Anleger kann es sich also lohnen, am Jahresende die größten Verlierer zu kaufen und die Papiere innerhalb der ersten Handelstage im neuen Jahr wieder abzustoßen. Wer die „Silvester-Wette“ eingehen will, muss sich am 30. Dezember – dem letzten Handelstag – kurz vor zwei auf die Lauer legen, um pünktlich um 14 Uhr unlimitierte Kaufaufträge in der Schlussauktion auf Xetra zu platzieren. Diese beginnt Punkt 14 Uhr, frühestens fünf Minuten später erfolgt die endgültige Preisfeststellung. Um Anlegern die Suche nach Aktien für den Jahresend-Trade zu erleichtern, stellt €uro am Sonntag zehn verlustträchtige Aktien aus den Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX vor.

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Der mit Abstand größte Verlierer 2011 war im DAX die Commerzbank. Seit Jahresbeginn büßte der Bank­titel an der Börse fast 70 Prozent an Wert ein. Das Papier der Frankfurter wird deshalb vor Silvester noch aus einigen Profidepots verschwinden. Da der Titel aber bei vielen Anlegern als Turnaround-Kandidat gehandelt wird, dürften im neuen Jahr einige Investoren durchaus wieder zugreifen und die Commerzbank in ihre Depots zurückkaufen.

Ebenfalls schwer gebeutelt wurde in den vergangenen Monaten die ­Aktie von Metro. Auf Jahressicht hat sich der Titel des Handelskonzerns, der Anleger zuletzt mit einer Gewinnwarnung und einem trüben Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft verschreckte, fast halbiert.


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Im MDAX ist die Lage auch recht eindeutig. Neben Topverlierer Heidelberger Druck zählten der Reise­veranstalter TUI und der Stahl­kocher Klöckner & Co zu den Nieten der Saison, die kaum ein Fondsmanager in seinem Jahresbericht gern ausweisen wollen wird. Alle drei Aktien sind deshalb für das alljährliche Window-Dressing prädestiniert.

Eine Wette wert sein könnte im SDAX die zuletzt bei Anlegern sehr unbeliebte Baumarktkette Praktiker, deren Aktie sich der Ein-Euro-Marke näherte und damit fast schon auf Insolvenzniveau bewertet wird. Auch die Aktie des Immobilienkonzerns IVG, die jüngst durch eine große Kapitalerhöhung belastet wurde, sowie das Papier des Handyzulieferers Balda, das wegen der schwachen Kursentwicklung der taiwanesischen Tochter TPK Federn lassen musste, sind Kandidaten für einen Turnaround Anfang 2012.

Im TecDAX können Spekulanten indes einen Zock auf die Solaraktie Q-Cells oder den Maschinenbauer Aixtron wagen. Beide Papiere gehörten 2011 zu den Schlusslichtern im Tech-Index, könnten allerdings getreu der biblischen Prophezeiung – die Letzten werden die Ersten sein – 2012 wieder zu den frühen Gewinnern des neuen Jahres zählen.

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11.09.2025Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
09.09.2025Commerzbank NeutralJP Morgan Chase & Co.
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18.08.2025Commerzbank HoldDeutsche Bank AG
14.08.2025Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
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