Gute Geschäftsentwicklung

Merck zeigt solides Quartal und bestätigt Prognose

06.08.15 09:20 Uhr

Merck zeigt solides Quartal und bestätigt Prognose | finanzen.net

Günstige Wechselkurse und starkes organisches Umsatzwachstum bei Life-Science haben dem Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck ein solides zweites Quartal beschert.

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Umsatz und operatives Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) legten deutlich zu. Die Jahresprognosen, die noch nicht den Zukauf von Sigma-Aldrich enthalten, bestätigte der Konzern.

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In den Monaten April bis Juni setzte Merck mit 3,2 Milliarden Euro 14,4 Prozent mehr um als im Vorjahr. Organisch ist der Umsatz allerdings nur um 2,2 Prozent gewachsen. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) kletterte begünstigt von positiven Währungskursen und der guten Geschäftsentwicklung um 6,3 Prozent auf 899 Millionen Euro. Es wurde unter anderem aber auch belastet von höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung bei Healthcare, rückläufigen Lizenzerlösen und Konkurrenzdruck bei dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif. Unter dem Strich verdiente Merck mit 343 Millionen Euro gut 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Gesamtjahr rechnet Merck weiter mit einem leichten organischen Umsatzanstieg und einem leichten Portfolioeffekt aufgrund der Berücksichtigung des Zukaufs von AZ Electronic Materials über ein volles Geschäftsjahr. Auch starke positive Währungseffekte von 5 bis 7 Prozent werden den Umsatz antreiben. Die Umsatzerlöse sollen auf 12,3 bis 12,5 Milliarden Euro ansteigen.

Für das EBITDA vor Sondereinflüssen plant Merck, im Gesamtjahr einen Wert zwischen 3,45 und 3,55 Milliarden Euro zu erreichen, nach 3,39 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Prognose berücksichtigt noch nicht die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich. Mit dem Abschluss des Zukaufs für 13 Milliarden Euro, der größten in der Firmengeschichte, rechnet Merck im dritten Quartal.

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Das Unternehmen habe hier sehr gute Fortschritte gemacht, sagte Finanzvorstand Marcus Kuhnert in einer Videobotschaft. Merck sei derzeit dabei, die Kartellauflagen der EU-Behörden umzusetzen. Merck muss als EU-Auflage Teile von Sigma-Aldrichs Europageschäft mit Lösungsmitteln und anorganischen Stoffen verkaufen. Mit Sigma-Aldrich wird sich die Prognose von Merck kräftig erhöhen. Früheren Angaben zufolge erwarten die Darmstädter mit dem Zukauf beim Umsatz zweistellige Wachstumsraten. Auch das EBITDA vor Sondereinflüssen und der Business-Free-Cash-Flow würden dann gegenüber 2014 sehr stark steigen.

In der Sparte Healthcare, in der Merck seit diesem Jahr das Pharmageschäft Merck Serono sowie das Geschäft mit frei verkäuflichen Mitteln (Consumer Health) bündelt, stiegen die Umsatzerlöse im zweiten Quartal um gut 9 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Die Zunahme war hauptsächlich positiven Währungseffekten geschuldet, organisch wuchsen die Erlöse nur um 1,5 Prozent.

Hier machte sich der starke Wettbewerbsdruck im Pharmageschäft für das umsatzstärkste Mittel von Merck, Rebif zur Behandlung von Multiple Sklerose bemerkbar. Das Mittel, das gespritzt werden muss, wird von Konkurrenzprodukten in Nordamerika und Europa bedroht, die oral eingenommen werden können. Rebif verzeichnete im Quartal einen organischen Umsatzrückgang um 12 Prozent. Dank günstiger Währungskurse blieben die Erlöse mit dem Mittel mit 461 Millionen Euro, nach 464 Millionen Euro im Vorjahr aber noch stabil.

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Bei dem Krebsmedikament Erbitux gab es einen leichten organischen Umsatzrückgang. Die Erlöse legten auf 233 Millionen Euro zu, nach 229 Millionen Euro im Vorjahr. Den Umsatz steigern konnte Merck auch mit dem Medikament zur Behandlung von Unfruchtbarkeit Gonal-f. Der Umsatz kletterte organisch noch um 1,6 Prozent. Die Erlöse nahmen auf 177 Millionen Euro zu, nach 161 Millionen Euro im Vorjahr.

Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) der Sparte Healthcare fiel im Quartal um knapp 3 Prozent auf 480 Millionen Euro zurück. Positive Währungskurseinflüsse konnten hier die höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, höhere Marketingaktivitäten in Wachstumsmärkten und die Rückgänge bei Rebif nicht ausgleichen. "Wie angekündigt haben wir bewusst in Forschung und Entwicklung investiert, um wichtige Pipeline-Projekte wie unseren Antikörper Avelumab voranzutreiben", sagte CEO Karl-Ludwig Kley.

Das Pharmageschäft hat Merck in den zurückliegenden Jahren umgebaut und auf mehr Profitabilität getrimmt. Die Pharmaforschung will Merck auf die Bereiche Immunonkologie, Immunologie und Onkologie konzentrieren. Mitte November hatte Merck eine weltweite strategische Kooperation in der Immunonkologie mit dem US-Konkurrenten Pfizer bekannt gegeben. Entwickelt werden Krebsmedikamente, die das körpereigene Abwehrsystem dazu bringen sollen, bösartige Tumore zu bekämpfen. In die Immunonkologie will Merck in diesem Jahr kräftig investieren. Geplant ist der Start von bis zu 20 Studien.

Extern gestärkt hat Merck die Spezialchemiesparte Performance Materials, die vor allem Flüssigkristalle für die Elektronikindustrie sowie Effektpigmente und High-Tech-Chemikalien verkauft. Die Erlöse der Sparte machten im Quartal Dank der Übernahme von AZ Electronic Materials und günstiger Währungseffekte einen Sprung um gut 27 Prozent auf 643 Millionen Euro. AZ wird seit Mai 2014 bei Merck konsolidiert.

Organisch stagnierte der Umsatz allerdings auf Vorjahreshöhe. Hier musste Merck Rückgänge bei einer älteren Flüssigkristalltechnologie hinnehmen, die von Umsatzsteigerungen bei innovativen Flüssigkristallmischungen nicht ganz ausgeglichen werden konnte. Merck behaupte aber weiter seine marktführende Position in dem Geschäft, hieß es. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Sondereinflüssen legte bei Performance Materials um 30,5 Prozent auf 295 Millionen Euro zu.

Freude bereitete die neue Sparte Life Sciene, die derzeit aus Millipore besteht, nach Abschluss der Übernahme aber auch Sigma-Aldrich umfassen wird. Hier wuchsen die Erlöse organisch kräftig um gut 6 Prozent. Mit dem Rückenwind positiver Wechselkurse machte der Umsatz einen Sprung um gut 17 Prozent auf 773 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen kletterte um knapp 21 Prozent auf 200 Millionen Euro.

  FRANKFURT (Dow Jones)

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