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• Libra brauche Chef, der nicht mit Facebook in Verbindung steht
• Projekt kann nur so funktionieren
• Vodafone-Chef unsicher über sein Engagement in Libra
Was zunächst die Krypto-Welt in Euphorie versetzte, kam in der nicht-digitalen weniger gut an: Besonders seitens Behörden wurden weltweit Stimmen laut, die Libra gar als Bedrohung für das Finanzsystem einstuften oder zumindest regulatorische Bedenken äußerten. Allgemeine Sorgen dazu, ob Facebooks Krypto-Projekt erfolgreich sein kann, scheinen nun auch mehr und mehr bei den Partnern des Projekts angekommen zu sein.
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Rückzug aus Libra-Projekt vor Launch
Zuerst zog Bezahldienst PayPal die Reißleine und stieg aus der Digitalwährung des Sozialen Netzwerkes aus, teilte das Finanzunternehmen selbst mit. Genaue Gründe nannte PayPal nicht und gab stattdessen an, sich auf das die eigenen, traditionellen Aufgaben konzentrieren zu wollen. Immerhin halte sich der Online-Bezahldienst offen, in Zukunft mit dem Projekt zu kooperieren und bezeichnete Facebook als geschätzten Partner. Doch nicht lange und auch MasterCard, Visa und eBay drehten dem Krypto-Projekt den Rücken zu, kurz vor der offiziellen Gründung wandte sich auch Online-Reisefirma Booking Holdings ab. US-Medien berichteten, dass der starke und weit verbreitete Widerstand auf regulatorischer Ebene zu groß sei. So ging die Libra Association mit noch 21 Mitgliedern an den Start - dabei sind Lyft, Uber und Spotify neben Vodafone die bekanntesten Unterstützer. Facebook-Manager David Marcus leitete das Libra-Projekt bislang und wurde nun in den Verwaltungsrat der Vereinigung berufen.
Vodafone-Chef: Kein Facebook-Mitarbeiter an Libra-Spitze
Der CEO von Vodafone, Nick Read, äußerte sich in einem Interview mit Telegraph, wie er sich die Chefetage von Facebooks Krypto-Projekt vorstellt: Libra soll so schnell wie möglich einen CEO bekommen, der nicht in Verbindung zu Facebook steht. Nur dann könne das Projekt wirklich funktionieren: "Je früher ein Chief Executive ernannt wird […] der nicht [von] Facebook ist, desto mehr werden die Leute dann die Ambitionen der Association selbst verstehen", wird Read zitiert. Der Vodafone-Konzernlenker ist eines der Gründungsmitglieder der Libra Association in der Schweiz.
Möglicherweise könnte Reads Vorschlag, einen von Facebook unabhängigen Geschäftsleiter für Libra einzusetzen, einige Bedenken abschwächen - insbesondere wegen des Cambridge-Datenskandals wurde Facebook die Fähigkeit abgesprochen, ein derart komplexes Projekt mit der nötigen Sicherheit durchzuführen. Libras stellvertretender Vorsitzende Dante Disparte versicherte in einem Interview mit Financial Time, dass "jedes Mitglied dieselbe Macht und das gleiche Privileg haben wird - einschließlich Facebook".
Denn die Libra Association steht nach wie vor weitaus größeren Fragen. Dante äußerte gegenüber FT, dass immer noch regulatorische Hürden genommen werden müssen, bevor Libra gelauncht werden kann: "Selbst, wenn wir mit der Technologie fertig sein sollten, der regulatorische Teil ist das Stückchen, das am meisten Unsicherheit trägt. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Lizenzgenehmigungen einholen; und das ist der Teil, der möglicherweise nicht rechtzeitig fertig wird".
Redaktion finanzen.net
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