Tipp des Tages: Call-Optionsschein auf MTU Aero Engines

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der Weltmarkt für Flugzeuge wächst. Die Hersteller haben dicke Auftragspolster, die Produktion ist auf viele Jahre hinaus ausgelastet. Davon profitieren auch die Hersteller von Triebwerken. Doch neue Triebwerke sind nicht deren einzige Einnahmequelle. Gemessen am Ertrag bringt die Wartung von Triebwerken eine höhere Rendite. Da sie zu den teuersten Einzelteilen zählen, werden Triebwerke von ausgemusterten Fliegern aufbereitet. Das Recycling der Teile ist günstiger, als sie zu verschrotten.

Für MTU Aero Engines ist dieses Recycling neben der üblichen Wartung inzwischen zu einem einträglichen Geschäft geworden. Im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse in der Sparte um 18 Prozent auf 893,4 Millionen Euro. Und angesichts einer veralteten Weltflugzeugflotte scheinen hier hohe Wachstumsraten möglich. Insgesamt steigerten die Münchner im ersten Halbjahr ihren operativen Gewinn um fast ein Fünftel auf 254 Millionen Euro. Der Umsatz legte um rund vier Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro zu. Auch das Militärgeschäft, das lange als Sorgenkind galt, kommt in Fahrt und legte im ersten Halbjahr um zwölf Prozent zu.

Weil im zweiten Halbjahr auch die Neuauslieferungen zulegen werden, hat das Management die Gewinnprognose auf 480 Millionen Euro angehoben. Beim Umsatz will MTU mit 4,7 Milliarden Euro das obere Ende der bisherigen Zielspanne erreichen. Die guten Aussichten werden vom schwachen Euro gestützt. Da im Flugzeuggeschäft überwiegend in Dollar gezahlt wird, bei MTU die Kosten aber hauptsächlich in Euro anfallen, verbessert der schwache Euro die Wettbewerbsposition.

Die Mehrheit der Analysten beurteilt die MTU-Aktie positiv. Die Kursziele reichen bis 120 Euro. Neben den fundamental guten Aussichten zeigt auch die Charttechnik ein positives Bild. Mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 87 Euro generierte die Aktie ein technisches Kaufsignal. Aktuell sammelt der Kurs Kraft auf dem Weg zum Allzeithoch, das im April 2015 bei 95,55 Euro erreicht wurde. Überwindet der MTU-Kurs das Hoch, sind schnell dreistellige Notierungen möglich.

Der vorgestellte Schein ist recht konservativ, notiert weit im Geld. Die Gewinnschwelle liegt auf Höhe des Allzeithochs. Kursgewinne werden mit mehr als dem Vierfachen gehebelt. Sollte die Aktie in den kommenden sechs Monaten dreistellige Kurse erreichen, legt der Schein um rund die Hälfte zu. Ein Verdopplung der Kurse ist bei Aktiennotierungen von 110 Euro möglich.

Call auf MTU Aero Engines

Emittent: HSBC Trinkaus
ISIN: DE 000 TD4 9J0 8
Laufzeit: 13.09.2017
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 80,00 €
Kurs des Calls am 05.09.2016: 1,56 €
Omega: 5,3
Aufgeld: 4,7
Spread: 0,02 €
Innerer Wert des Calls: 1,1789 €