Tipp des Tages: Call auf Unilever

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Die ersehnte Zinswende bleibt aus. In den meisten Ländern dürften die Zinsen eher wieder fallen. Mittlerweile sind weltweit mehr als 10.000 Milliarden Euro in festverzinsliche Wertpapiere investiert, die eine negative Rendite erzielen. Die Negativzinsen lenken den Fokus der Investoren auf Aktien von Unternehmen, die grundlegend stabile und von der Tendenz eher steigende Gewinne und Dividenden versprechen - wie Unilever.

Der britisch-niederländische Konsumgüterriese mit Marken wie Knorr, Ben & Jerry’s oder Dove zahlt seit 1937 eine Dividende. Mittlerweile das 24. Jahr in Folge wurde die Ausschüttung angehoben. Daneben hat Unilever Aktien im Wert von sechs Milliarden Euro zurückgekauft. Der Konzern steigerte im ersten Quartal den Umsatz organisch um 3,1 Prozent. Wachstumstreiber sind die Schwellenländer, in denen Unilever um fünf Prozent zulegte.

Unter den Divisionen trugen Wasch- und Reinigungsmittel am stärksten zum Umsatzplus bei, gefolgt von Kosmetik und Körperpflege. Für das Geschäftsjahr peilt Unilever ein organisches Umsatz­plus von bis zu fünf Prozent an. Die Firma ist nicht nur geografisch gut positioniert, um vom wachsenden Lebensstandard in den Schwellenländern zu profitieren. Unilever hat auch ein Gespür für neue Ernährungstrends in den Industrieländern. Ein Megatrend sind vegane Produkte. So sieht Vorstandschef Alan Jope es als die wichtigste Aufgabe an, innerhalb der Kernmarken für Alternativen zu sorgen.

Unilever hat 28 auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Marken, die 2018 im Vergleich zu den übrigen ein Wachstum von 70 Prozent erzielten. Diesen Schwung nutzt der Konsumgüterriese. Die neue Kosmetiklinie "Love Beauty and Planet" ist vegan und kommt ohne Farbstoffe und Silikone aus. Die Verpackung ist aus recyceltem Plastik, die Duftstoffe werden nach ethischen Grundsätzen gewonnen. Unilever zielt damit auf die kaufkräftige Generation, die einen nachhaltigen Lebensstil verfolgt. Um den margenstarken Kosmetik­bereich auszubauen, sind auch Zukäufe geplant.

Der Aktienkurs läuft seit einem Jahrzehnt in einem stabilen Aufwärtstrend. Eine höhere Profitabilität wird dafür sorgen, dass die Di­vidende mit nach oben geht. Die Kursziele der Analysten reichen bis über 60 Euro hinaus. Klassische Calls sind günstig bewertet. Würde sich die Aktie innerhalb der Laufzeit des Optionsscheins bis Dezember 2020 auf 60 Euro verteuern, brächte der Call mehr als 70 Prozent.

Call-Optionsschein auf Unilever

Emittent: HSBC
ISIN: DE 000 TR5 Y1U 1
Laufzeit: 16.12.2020
Bezugsverhältnis: 0,1
Basispreis: 50,00 €
Kurs des Calls am 03.07.2019: 0,60 €
Omega: 5,3
Aufgeld: 2,9 %
Innerer Wert: 0,44 €
Basiswert aktuell: 53,59 €







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