Evotec und Sanofi wollen zusammenarbeiten

Die Kooperation werde zu garantierten Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren führen, teilten die Deutschen am Dienstagabend mit. Darüber hinaus erhalte Evotec je nach Erfolg bestimmte Zahlungen und sei an etwaigen Umsätzen mit den Mitteln beteiligt. Die Verträge sollen in der ersten Jahreshälfte 2015 unterzeichnet werden.

"Diese Allianz stellt einen wichtigen Meilenstein in der Wirkstoffforschung dar", sagte Evotec -Chef Werner Lanthaler. Auch am Finanzmarkt kamen die Pläne sehr gut an: Evotec-Titel legten am Mittwochvormittag um 11,38 Prozent auf 3,62 Euro zu. Damit bewegt sich der Kurs wieder auf dem Niveau von Anfang September, bevor ein schwerer Rückschlag in der Diabetes-Forschung die Titel massiv unter Druck gesetzt hatte.

Analysten und Händler lobten die Pläne. Die Höhe der Zahlungen sei positiv, sagte ein Händler. Allerdings dürften die Personalkosten steigen. Auch die kulturellen Unterschiede zwischen den Unternehmen sollten nicht unterschätzt werden. Dennoch sei die Nachricht sehr positiv für das TecDAX-Unternehmen. Auch Commerzbank-Analyst Oliver Metzger beurteilt die geplante Kooperation insgesamt als positiv.

Im Einzelnen werden beide Unternehmen bei ausgewählten vorklinischen Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Der Fokus liege hierbei zunächst auf der Krebsforschung, hieß es in der Mitteilung weiter. Sanofi wäre im Erfolgsfall für die klinische Entwicklung und die Vermarktung verantwortlich. Außerdem kauft Evotec den Franzosen eine Forschungsstätte in Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern ab. Schließlich wollen Sanofi und die Deutschen ihre Substanzbibliotheken kombinieren.

Evotec will so die Effizienz in der Wirkstoffforschung und der vorklinischen Entwicklung steigern. Mit der Zusammenarbeit soll auch eine Brücke zu französischen akademischen Einrichtungen entstehen. Zahlreiche Pharmakonzerne setzen bei der Entwicklung neuer Medikamente neben Übernahmen auch auf Kooperationen. Denn Pharmaforschung ist teuer und bei der Entwicklung neuer Arzneimittel braucht es einen langen Atem.

HAMBURG (dpa-AFX) -