Wer steckt eigentlich hinter der Kryptowährung Stellar?

Was als Krypto-Projekt für schnelle Zahlungen begann, ist heute Teil der globalen Finanzinfrastruktur. Stellar setzt zunehmend auf institutionelle Anwendungen statt auf spekulativen Handel.
Werte in diesem Artikel
• Eigenständiges Blockchain-Netzwerk für Zahlungen und digitale Assets
• Mitgründer Jed McCaleb prägte die Frühphase
• Heute Fokus auf Stablecoins und tokenisierte VermögenswerteStarke Kooperationspartner
Stellar: Entstehung und technischer Hintergrund
Die gemeinnützige Stellar Development Foundation (SDF) wurde 2014 im US-Bundesstaat Delaware gegründet. Ziel war es von Beginn an, ein offenes Zahlungsnetzwerk zu schaffen, das den Austausch unterschiedlicher Währungen weltweit ermöglicht. Stellar setzt dabei auf eine eigene Blockchain-Infrastruktur und ein dezentrales Konsensverfahren.
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In der Anfangszeit wurde Stellar häufig mit Ripple verglichen. Tatsächlich nutzte das Projekt zunächst Teile des Ripple-Protokolls, trennte sich jedoch 2015 vollständig davon und entwickelte ein eigenes Konsensmodell, das Stellar Consensus Protocol (SCP). Seitdem sind beide Netzwerke technisch und organisatorisch unabhängig.
Die native Kryptowährung des Netzwerks heißt Lumen (XLM). Sie dient als Brückenwährung, zur Absicherung des Netzwerks und zur Abwicklung von Transaktionen.
Wer steht hinter Stellar?
Zu den prägenden Figuren der Anfangsphase gehört Jed McCaleb, ein US-Programmierer, der zuvor unter anderem das File-Sharing-Netzwerk eDonkey sowie die frühe Bitcoin-Handelsplattform Mt. Gox gegründet hatte. Später war McCaleb auch Mitgründer von Ripple, verließ das Unternehmen jedoch nach internen Differenzen. Auf Basis eigener technischer Vorstellungen initiierte McCaleb schließlich Stellar. Heute ist er weiterhin als technischer Architekt mit dem Projekt verbunden, die operative Führung liegt jedoch klar bei der Stellar Development Foundation. Den Vorsitz der Stiftung hat Denelle Dixon inne. Zum frühen Kernteam gehörten außerdem Joyce Kim, die Stellar 2016 verließ, sowie David Mazières, Professor für Informatik an der Stanford University. Mazières entwickelte das Whitepaper zum Stellar Consensus Protocol und ist weiterhin wissenschaftlich mit dem Projekt verbunden.
Partnerschaften: von der Frühphase zur institutionellen Nutzung
In der Anfangszeit gewann Stellar mehrere namhafte Unterstützer. So investierte der Zahlungsdienstleister Stripe bereits 2014 in das Projekt. Auch die Kooperation mit IBM, die 2017 zur Entwicklung der Blockchain-Zahlungsplattform World Wire führte, sorgte international für Aufmerksamkeit.
Diese Partnerschaften gelten heute vor allem als historisch bedeutsam. In den vergangenen Jahren hat sich der Schwerpunkt des Netzwerks deutlich verschoben. Stellar positioniert sich zunehmend als Infrastruktur für Stablecoins, grenzüberschreitende Zahlungen und die Tokenisierung realer Vermögenswerte.
Das Netzwerk wird dabei vor allem von Finanzdienstleistern, Zahlungsanbietern und institutionellen Akteuren genutzt. Ziel ist weniger ein Endkundenprodukt als vielmehr eine robuste technische Basis für bestehende Finanzsysteme.
Aktuelle Ausrichtung und Einordnung
ie Stellar Development Foundation verfolgt das Ziel, internationale Transaktionen schneller, günstiger und zugänglicher zu machen - insbesondere in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu klassischen Bankdienstleistungen. Stellar ermöglicht die Ausgabe, Übertragung und den Handel digitaler Repräsentationen von Fiat-Währungen und anderen Vermögenswerten.
Im Unterschied zu vielen frühen Krypto-Projekten steht heute nicht mehr der spekulative Handel im Vordergrund, sondern der praktische Einsatz im Finanzsektor. Entsprechend hat sich auch die Rolle von Stellar im Kryptomarkt verändert.
Die Marktkapitalisierung und das Ranking von XLM unterliegen - wie bei allen Kryptowährungen - starken Schwankungen. Zuletzt befand sich Stellar mit einer Marktkapitalisierung von etwa 7,5 Milliarden US-Dollar auf Platz 15 der größten Kryptowährungen.
Redaktion finanzen.net
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