Aktien von Société Générale & Co. fallen: Staatskrise in Frankreich

Der ebenso rasche wie unerwartete Rücktritt des französischen Premierministers Sebastien Lecornu hat Europas Banken am Montag zeitweise schwer belastet.
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Vorübergehend fiel der Branchenindex an das Ende des Stoxx Europe 600, wobei insbesondere die Kurse französischer Banken absackten. Obendrein gaben französische Staatsanleihen kräftig nach. Am Finanzmarkt wachsen die Sorgen angesichts der angespannten Finanzlage in der gemessen am Bruttoinlandsprodukt der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Euroregion.
Die Aktien der Société Générale büßten 4,9 Prozent ein, BNP Paribas und Crédit Agricole verloren je 3,8 Prozent. Im EuroStoxx 50 gaben BBVA, Intesa Sanpaolo, UniCredit, Deutsche Bank und ING zwischen 0,7 und 1,3 Prozent nach. Außerhalb des Euroraums verloren Barclays 1,2 Prozent und UBS 0,2 Prozent.
Nach nur vier Wochen im Amt trat Lecornu an diesem Montag überraschend zurück. Am Vorabend hatte der Politiker die Verteilung der Schlüsselressorts in der künftigen Regierung bekanntgemacht und damit die Konservativen gegen sich aufgebracht, die prompt mit einem Rückzug aus der Regierung drohten.
"Der derart rasche Rücktritt von Lecornu sorgt für erneute Unsicherheit unter den Investoren, vor allem weil damit weiter unklar bleibt, wie Frankreich aus der angespannten Finanzlage kommen will", erklärte Börsenexperte Andreas Lipkow.
Die aktuellen Turbulenzen verdeutlichten, wie sensibel Europas Märkte auf politische Risiken reagierten, insbesondere, wenn sie aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone kommen, kommentierte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Handelshaus IG. Die Regierungsumbildung beunruhige angesichts der Haushaltslage und hinterfrage die politische Stabilität Frankreichs.
Der Rücktritt belastete nicht nur Aktien von Banken: Im Handel mit Euro-Staatsanleihen gerieten obendrein französische Bonds stark unter Druck. Ihre Verzinsung stieg im Gegenzug kräftig. Die Rendite richtungsweisender 10-jähriger französischer Anleihen legte in der Spitze auf knapp 3,6 Prozent zu und war von einem Höchststand seit März nicht mehr weit entfernt. Das zeige deutlich, dass Investoren beim Kauf französischer Staatsanleihen inzwischen deutlich höhere Risikoprämien forderten, sagte ein Börsianer.
Chris Attfield, Stratege für europäische Zinsen bei der Bank HSBC, erwartet anders als für Länder wie etwa Deutschland oder Italien für französische Anleihen hohe Risikoaufschläge bis Ende des Jahres und auch im kommenden Jahr.
"Vieles ist aktuell noch unklar und niemand kann vorhersagen, wie es weitergeht", erklärte Peter Goves von MFS Investment Management, warum sich der Risikoaufschlag von französischen zu deutschen Staatsanleihen ausgeweitet hat und womöglich noch weiter steigen könnte.
"Es erscheint logisch, dass Emmanuel Macron einen neuen Premierminister ernennen wird", schrieb der Experte für Staatsanleihen. Unklar sei allerdings, aus welchem Lager er kommen wird. Die zentrale Frage bleibe zugleich unbeantwortet: "Wie kann ein Haushalt in einem stark fragmentierten Parlament verabschiedet werden? Zudem werden Parlamentsneuwahlen wahrscheinlicher". Und das mit dem Risiko von Zugewinnen des rechtspopulistischen und europaskeptischen Rassemblement National (RN).
/ck/bek/mis
PARIS (dpa-AFX)
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