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Geldhäuser: Hausaufgaben für die Bankenbranche

01.01.17 08:00 Uhr

Geldhäuser: Hausaufgaben für die Bankenbranche | finanzen.net

Den europäischen und insbesondere deutschen Instituten steht ein massiver Umbau bevor, um sich behaupten zu können. Auf Dauer werden sie an Fusionen und Übernahmen nicht vorbeikommen.

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von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Die Wirtschaft in Deutschland floriert, doch eine Branche leidet: Die Banken haben ein anstrengendes Jahr hinter sich gebracht. Während der DAX im Verlauf der vergangenen zwölf Monate immerhin ein Plus von rund sieben Prozent verbuchen konnte, brachen die Aktienkurse der beiden größten deutschen Geldhäuser ein.

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Die Papiere der Deutschen Bank verloren mehr als 24 Prozent, fast ein Viertel ihres Werts. Selbst der europäische Bankenindex machte mit rund acht Prozent weniger Verlust. In den Krisenmodus versetzten etwa die Deutsche Bank bis knapp vor Jahresende offene Rechtsstreitigkeiten oder die Commerzbank ihre Neuausrichtung. "Gerade der deutsche Bankensektor steckt in einer tiefen strukturellen Krise", sagt Walter Sinn, Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Bain.

Hoher Konsolidierungsdruck

Im internationalen Vergleich hinken laut einer Studie von Bain die deutschen Banken hinterher. Sie verdienten in den ­vergangenen zehn Jahren im Schnitt weniger als die Kon­kurrenten in Frankreich, den USA, Großbritannien und der Schweiz. Während etwa die Bilanzsumme französischer, britischer und Schweizer Konkurrenten im Mittel der vergangenen zehn Jahre um bis zu fünf Prozent wuchs, lag die Steigerung hierzulande durchschnittlich bei einem Prozent pro Jahr.

Mehr als bei ihren Mitstreitern hängt die Ertragslage hiesiger ­Finanzkonzerne von den Zinsen ab. Deshalb trifft sie auch ein niedrigeres Zinsniveau härter. Die Margen dürften auch 2017 unter Druck und der Kampf um das Kreditgeschäft hoch bleiben, da die Nachfrage nach Darlehen laut European Banking Authority (EBA) niedrig bleiben soll. Das drückt nicht nur auf die Zinsüberschüsse. "Höhere Provisionseinnahmen scheitern unter anderem am harten Wettbewerb in einem stark fragmentierten Markt", heißt es in der Bain-Studie.

Obwohl Experten sowie die Europäische Zentralbank zu Fusionen auffordern: Passiert ist bislang wenig. Lediglich im Feld der ohnehin vergleichsweise profitabel aufgestellten Direktbanken tut sich etwas: Die DAB ist im abgelaufenen Jahr von der Consorsbank, einer Tochter der französischen BNP Paribas, geschluckt worden, und der Commerzbank-Ableger Comdirect hat die Onvista-Bank übernommen.
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Als Treiber einer möglichen Fusionswelle 2017 sehen die Berater von Bain die schärfere Regulierung. Vor allem kleinere ­Institute könnten sich das zur Umsetzung der Vorschriften erforderliche Personal und die IT kaum leisten. Das betrifft vor allem die rund 400 Sparkassen und über 1000 Volks- und Raiff­eisenbanken. Auch Deutsche Bank und Commerzbank haben im Sommer bereits Chancen einer Fusion ausgelotet - und die Pläne vorerst wieder in der Schublade verschwinden lassen - zu sehr sind beide Häuser noch mit dem Umbau beschäftigt.

Auch bezweifeln Experten, dass bereits 2017 große euro­päische Fusionen anstehen. Zu hoch seien die Risiken, zu unberechenbar die daraus resultierenden regulatorischen Kapitalanforderungen, meint etwa Bankenexperte Martin Hellmich von der Frankfurt School. Die italienischen Banken etwa ächzen unter milliardenschweren faulen Kredite. Dass der Staat das drittgrößte Haus Monte dei Paschi jetzt mit Mil­liardenbeträgen stützen und auch Privatanleger entschädigen will, droht ein Herzstück der Regulierung des Sektors zu demontieren: die vorrangige Beteiligung der Gläubiger und Anleger an der Krise einer Bank.

Die spanischen Banken wiederum sind zwar bereits auf Sparkurs und schließen Teile des dichten Filialnetzes, doch nach einem vor Weihnachten ergangenen Urteil des Europäischen Gerichtshofs müssen sie Kunden wegen Tricksereien im Immobilienmarkt mit Milliarden entschädigen, woraufhin die Kurse einbrachen. Laut ­einer Analyse der Beratungs­gesellschaft McKinsey sind in Europa lediglich die Banken der Benelux-Länder und Skandinaviens auf das veränderte Markt­umfeld richtig eingestellt.

Fokus auf rentables Geschäft

Entscheidend sei, darin sind sich Branchenexperten einig, dass europäische Banken ihre Geschäftsmodelle verändern. Neben dem Abbau von Altlasten und dem Kostenabbau sollten Spezialbanken ihre Positionierung in der Nische schärfen und Regionalinstitute sich auf ihre Rolle als Kunden- und Vertriebsbanken konzentrieren. "Bei den international tätigen Universalbanken wiederum steht die Fokussierung auf profitable Geschäftsfelder im Mittelpunkt", schreiben die Autoren der Bain-Studie. Gelingt das nicht, müssten sich westeuropäische Banken einer Berechnung McKinseys zufolge auf einen erneuten Gewinneinbruch um mehr als ein Drittel einstellen.
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Die Banken müssen sich also neu ordnen. Die Commerzbank steckt bereits mitten im Umbau und legt den Schwerpunkt auf das Privat- und Firmenkundengeschäft. Die Deutsche Bank kann sich nach der jüngsten Einigung im US-Hypothekenstreit endlich an ihre strategische Neuausrichtung machen. Mit steigendem Vertrauen von An­legern könnten sich die Ak­tienkurse erholen - positive Überraschungen sind 2017 nicht ausgeschlossen, sofern die Banken ihre Hausaufgaben erledigen.

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