Fahrzeugindustrie: "Holt Schrott, gebt uns frei!"

Weil die umstrittene Prevent-Gruppe eine Gießerei für Motorblöcke herunterfährt, drohen vielen Konzernen erneut Lieferprobleme.
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von Peer Leugermann und Carl Batisweiler, €uro am Sonntag
Das größte Risiko trägt wohl die Deutz AG. Der Motorenhersteller ist geschätzt bei einem Drittel seiner Produkte auf Motorgehäuse von Neue Halberg Guss angewiesen. Doch Halberg musste seine Produktion in Saarbrücken stoppen, weil die Gießerei keinen Schrott als Gussrohstoff mehr bekommt. Die Lieferanten hätten auf Vorkasse umgestellt, was die Halberg-Führung offenbar ablehnt. Betriebsratschef Bernd Geier sieht sich als Opfer des Streits, appellierte an das Management: "Holt Schrott, gebt uns frei, lasst uns eine Zukunft!"
Der Aufruf geht auch an Nijaz Hastor, den streitbaren Eigentümer der Prevent-Gruppe. Der Bosnier trug schon vor dem Halberg-Kauf im Januar einen Machtkampf mit VW aus. Um Preiserhöhungen durchzusetzen, stellte Prevent 2016 Lieferungen an die Wolfsburger ein. Als Quittung kündigte VW dieses Jahr die entsprechenden Prevent-Verträge. Nachdem Halberge von Prevent übernommen worden war, kam es auch zwischen der Gießerei und VW zum Preiskampf. Ergebnis: Der Autobauer reduzierte die Abnahmemengen, was die angeschlagene Gießerei schwer trifft. Jüngst wurden zudem Absprachen mit Deutz und GM gekündigt, um ab 2019 die Preise zu erhöhen. Weil gleichzeitig Verkaufsverhandlungen laufen, vermuten Beobachter darin einen Trick, um den Preis für die Gießerei zu steigern.
Allerdings drohen nicht nur die 2200 Halberg-Mitarbeiter zum Hastor-Kollateralschaden zu werden. Zahlreiche Auto-, Lkw-, Land- und Baumaschinenhersteller wären von einem längeren Produktionsstopp oder dem Aus der Gießerei betroffen. Weil Deutz unter anderem ein bedeutender Lieferant für Fendt-Traktoren ist, konnten die Allgäuer schon im Sommer viele Schlepper nicht ausliefern. Damals legte ein Streik die Fertigung bei Halberg wochenlang lahm. Schaden könnte auch John Deere mit seinen Straßenbaugeräten der Tochter Wirtgen drohen, Caterpillar-Tochter Perkins ist ebenfalls Halberg-Kunde, CNH Industrial ist mit den Töchtern Iveco oder Case New Holland im Spiel, Volvo mit seinen Penta-Bootsmotoren.
Deutz betont, dass die Prognose für 2018 dank Lagerbeständen nicht in Gefahr sei. Für die folgenden Quartale könne man jedoch keine Garantien geben. Laut den Kölnern dauert es 18 Monate, einen Lieferanten wie Halberg zu ersetzen, die Suche nach einem weiteren Gussanbieter laufe bereits.
Interessiert an Halberg ist unterdessen das Frankfurter Unternehmen One Square Advisors, auch weil die Landesregierung in Saarbrücken bis zu 50 Millionen Euro an Liquiditätshilfe geben will. Das hindert Hastor jedoch nicht an fragwürdigen Entscheidungen. Teile der Fertigung sollen jüngst an einen Amerikaner verkauft worden sein, um sie anschließend zurückzumieten. Der Käufer, so heißt es, wolle die Anlagen jedoch schnell abbauen.
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