DAX geht tief im Minus ins Wochenende -- US-Börsen schließen schwächer -- US-Arbeitsmarktdaten enttäuschen -- Bayer soll sich 63-Mrd.-Dollar-Finanzierung für Monsanto-Kauf sichern -- Daimler im Fokus
Eurokurs verdaut im US-Handel starken Anstieg. Ölpreise geben nach. Fifa: Ex-Präsident Joseph Blatter hat sich bereichert. Warum Snapchat-CEO Evan Spiegel Mark Zuckerberg den Rang ablaufen könnte. Twitter und Yahoo sprachen angeblich über Fusion. Anfangseuphorie bei Bilfinger-Aktionären verflogen.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Freitag schwächer.
Der DAX stieg anfänglich um 0,3 Prozent auf 10.237,58 Punkte und musste bis zum Handelsende 1,03 Prozent auf 10.103,26 Punkte abgeben (Late-DAX-Schluss: 10.120,86 Punkte). Der TecDAX startete mit einem Gewinn von 0,3 Prozent bei 1.703 Punkten und schloss 0,57 Prozent schwächer bei 1.688,37 Punkten.
Der deutsche Leitindex war nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten ins Minus gerutscht. In der US-Wirtschaft waren im Mai weit weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Finanzexperten blickten mit größtem Interesse auf die Zahlen, da Mitte Juni die Zinssitzung der US-Notenbank Fed ansteht.
Wichtige Termine jedoch, wie etwa die Abstimmung über ein Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit) und die nächste Zinssitzung der Fed, dürften den Markt auch in den kommenden Wochen in Atem halten und für einen schwankungsanfälligen Handel sorgen. Ob etwa in den USA bereits im Juni die Leitzinsen weiter angehoben werden könnten, hängt nicht zuletzt an der Entwicklung des Arbeitsmarktes. Daher kommt dem heutigen Bericht über den Monat Mai eine große Bedeutung zu. "Ein echtes Datenschwergewicht", so Commerzbank-Expertin Esther Reichelt.
Europas Börsen notierten am Freitag im Minus.
Der EuroStoxx 50 eröffnete 0,4 Prozent stärker bei 3.047 Punkten und notierte zum Handelsende 1,2 Prozent im Minus bei 2.997,55 Zählern.
Ganz im Bann des US-Arbeitsmarktberichts für den Mai wurde der Börsenhandel am Freitag gesehen. In der US-Wirtschaft waren im vergangenen Monat weit weniger Stellen geschaffen worden als erwartet. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote sank auf 4,7 Prozent. Der Bericht könnte Aufschluss geben, wie realistisch das Szenario weiterer Zinserhöhungen in den USA ist. Deshalb könnte er die Karte auf der Zinsseite neu mischen und damit auch auf der Devisen- und der Aktienseite.
"Übergeordnet sind die Chancen auf steigende Aktienkurse in Europa gut", sagte ein Händler. Die Wall Street handle weiterhin nahe ihrem Rekordhoch, und auch am deutschen Rententerminmarkt liege der Bund-Future als Marktbarometer für deutsche Staatsanleihen nur noch minimal unter seinem Rekordstand. Der Euro sei von den jüngsten Hochs zurückgekommen. Damit könnte der Arbeitsmarktbericht der Katalysator sein, der auch in Europa die Verschnaufpause der vergangenen Tage beenden und die Kurse antreiben könnte.
Die Wall Street fiel am Freitag wegen der Veröffentlichung miserabler US-Arbeitsmarktdaten leicht zurück.
Der Dow Jones rutschte um 0,18 Prozent im Minus bei 17.807,06 Punkte zurück. Auch der Nasdaq Composite tendierte schwächer und verlor 0,58 Prozent auf 4.942,52 Zähler.
Eine massive Enttäuschung haben neue Arbeitsmarktdaten aus den USA geliefert. Im Mai wurden lediglich 38.000 Stellen neu geschaffen, erwartet worden waren 158.000. Mit den Zahlen drehten der Dollar nach unten ab.
Die für die nächste Zeit erwarteten Zinserhöhungen dürften damit erst einmal in weitere Ferne rücken. Die Fed-Fund-Futures preisen nun erst für Januar 2017 einen Schritt ein.
Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Freitag von ihrer freundlichen Seite.
In Japan schloss der Nikkei 225 0,48 Prozent höher bei 16.642,23 Punkten.
Auch in China überwog der Optimismus. Der Shanghai Composite stieg 0,46 Prozent auf 2.938,68 Zähler. In Hongkong zog der Hang Seng um 0,42 Prozent auf 20.947,24 Punkte an.
Gute Vorgaben aus den USA hoben die Stimmung, wie Händler sagten. Zugleich sei das Geschäft aber auch etwas durch das Warten auf den US-Arbeitsmarktberichts gedämpft worden.
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