DAX geht mit kräftigen Gewinnen aus dem Handel -- Wall Street schließt im Plus -- Kommen die China-Zölle doch nicht? -- Facebook-Skandal größer als angenommen -- Amazon, Daimler, VW, Nordex im Fokus
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Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt ging es im Donnerstagshandel kräftig nach oben.
Der DAX war bereits mit einem deutlichen Plus in den Handel eingestiegen. Die Gewinne wurden im Verlauf noch größer - er schloss schließlich 2,90 Prozent fester bei 12.305,19 Punkten. Auch bei den Techwerten wurde nach dem deutlichen Vortagesabschlag eine Gegenbewegung eingeläutet: Der TecDAX legte im Donnerstagshandel satte 3,61 Prozent auf 2.512,98 Zähler zu.
Experten warnten jedoch, dass Anleger das deutliche Plus auch schnell wieder dazu nutzen würden, ihre Bestände abzubauen. Denn an dem Umfeld, das auch weiterhin für eine hohe Volatilität sorgen dürfte, habe sich nichts geändert. Angesichts der derzeit enormen Schwankungen an den Börsen dürften einige Investoren aber vorziehen, lieber von der Seitenlinie zuzuschauen. Weiterhin bleibe der von den USA ausgehende Protektionismus ein Belastungsfaktor für die Börsen, wie auch die hohe Volatilität bei den hoch bewerteten US-Technologieaktien.
Für deutliche Entspannung konnten jedoch die Aussagen von US-Handelsminister Wilbur Ross sorgen, der trotz der aggressiven Handelsstreitigkeiten mit China damit rechnet, dass sich beide Länder noch auf ein Abkommen verständigen werden. Auch Trump-Berater Kudlow hatte am Vorabend ähnliches verlauten lassen. Zudem verwiesen Marktteilnehmer auf das Börsenmotto, wonach politische Börsen kurze Beine haben.
Von Konjunkturseite kamen am Donnerstagvormittag durchwachsene Impulse. In der Eurozone hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor stärker als erwartet eingetrübt. Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel im März um 1,3 Punkte auf 54,9 Punkte.
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer hingegen haben im Februar erneut zweistellige Wachstumsraten beim Auftragseingang verzeichnet. Insgesamt legten die Bestellungen zum Vorjahresmonat um 13 Prozent zu, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Der Jahresauftakt war mit einem Zuwachs von 14 Prozent noch etwas stärker gewesen.
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Die europäischen Anleger zeigten sich im Donnerstagshandel in Kauflaune.
Der EuroSTOXX 50 zeigte sich zum Auftakt mit einem kleinen Plus, baute seine Gewinne im Handelsverlauf aber deutlich aus. Bis Handelsschluss gewann er 2,68 Prozent auf 3.429,95 Punkte.
Dabei waren es insbesondere die guten Vorgaben aus den USA und Asien, die an den europäischen Märkten für Erleichterung sorgten. Am Vorabend hatte sich im Handelsstreit zwischen den USA und China eine leichte Entspannung angedeutet, nachdem das Weiße Haus versöhnlichere Töne angeschlagen hatte und der Trump-Berater Kudlow erklärt hatte, dass die Strafzölle als Produkte aus China möglicherweise doch nicht umgesetzt werden sollen. China zeigte sich allerdings weiterhin kampfbereit.
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Auch am Donnerstag ging es nach der fulminanten Erholung am Vortag an der Wall Street weiter bergauf.
Der Dow Jones kletterte nach einem festen Start weiter in die Gewinnzone und ging schließlich mit einem Plus von 0,99 Prozent bei 24.505,22 Punkten in den Feierabend. Der NASDAQ Composite zeigte sich ebenfalls stärker - er gewann bis zur Schlussglocke 0,49 Prozent auf 7.076,55 Zähler.
Grund für die überwiegend gute Stimmung war die Hoffnung, dass ein Handelskrieg zwischen den USA und China doch noch abgewendet werden kann.
Nach einem tiefroten Start am Mittwoch drehten die US-Börsen am gestrigen Abend in die Gewinnzone, nachdem US-Handelsminister Wilbur Ross gegenüber CNBC gesagt hatte, er rechne trotz der aggressiven Handelsstreitigkeiten mit China damit, dass man sich letztendlich einigen könne. Allerdings gibt es widersprüchliche Signale. Während das Weiße Haus bereit für Verhandlungen ist, bleibt China stur.
In den Blick der Anleger dürfte nun außerdem die bevorstehende Bilanzsaison zum ersten Quartal sowie der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag rücken. Insbesondere die Lohnentwicklung ist dabei von Interesse, lässt diese doch Rückschlüsse auf die Inflation zu.
An Konjunkturdaten wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Handelsbilanz aus dem Februar veröffentlicht. In der Vorwoche beantragten 242.000 Menschen in den USA erstmals Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten mit 225.000 Erstanträgen gerechnet, die Zahl der Anträge ist jedoch noch immer sehr niedrig, die Beschäftigungslage also sehr gut. Das Handelsbilanzdefizit war im Februar indes mit 57,59 Milliarden US-Dollar etwas höher als erwartet ausgefallen und erreichte damit den höchsten Stand seit Oktober 2008.
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Am Donnerstag befanden sich zahlreiche asiatische Börsen im Feiertagsmodus. Dort, wo gehandelt wurde, wirkten sich die positiven US-Vorgaben aus.
In Japan zog der Leitindex Nikkei 225 kräftig an und ging mit einem Plus von 1,53 Prozent bei 21.645,42 Zählern in den Feierabend.
Auf dem chinesischen Festland konnten die Anleger hingegen nicht auf eine mögliche Entspannung im Handelsstreit mit den USA reagieren, dort blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Der Shanghai Composite steht bei 3.131,11 Zählern. Auch am Freitag wird hier kein Handel stattfinden. Wegen des Ching-Ming-Festes fand auch in Hongkong am Donnerstag kein Handel statt. Der Hang Seng hatte am Vortag bei 29.518,69 Indexpunkten geschlossen.
Mit dem Anstieg folgten Asiens Börsen ihren Gegenstücken in den USA. Diese hatten am Mittwoch nach einem tiefroten Handelsstart ins Plus gedreht und fest geschlossen. Am Markt setzte sich die Ansicht durch, dass die US-Regierung unter Präsident Donald Trump einen Großteil der protektionistischen Maßnahmen gegen China womöglich doch nicht umsetzt, weil sonst das Wirtschaftswachstum auf dem Spiel stünde.
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