MÄRKTE USA/Anleger halten sich vor Zinsentscheid mit Käufen zurück

08.12.25 22:20 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank hat sich am Montag an der Wall Street vorsichtige Zurückhaltung breitgemacht. Zwar rechnet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent mit einer Zinssenkung, immer stärker rückt aber der künftige Zinspfad ins Bewusstsein der Akteure. Im Handel wird über eine "falkenhafte Zinssenkung" spekuliert, außerdem ist der weitere geldpolitische Kurs angesichts fehlender neuer Wirtschaftsdaten unsicher. Zudem preiste der Markt in den vergangenen Wochen bereits viel Zinssenkungsfantasie ein. Am Rentenmarkt stiegen die Renditen weiter, bei zehnjährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,18 Prozent.

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Der Dow-Jones-Index büßte 0,4 Prozent ein auf 47.739 Punkte. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gaben um bis zu 0,3 Prozent nach. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 958 (Freitag: 1.272) Kursgewinner und 1.812 (1.503) Kursverlierer. Unverändert schlossen 59 (58) Titel.

Für den Dollar ging es parallel zu den Marktzinsen etwas nach oben, der Euro kostete zuletzt 1,1638 Dollar. Der Goldpreis gab minimal nach. Die Ölpreise fielen um rund 2 Prozent, nachdem sie zum Vorwochenschluss den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen erreicht hatten. Als Begründung für den Anstieg galten unter anderem Angriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen und die sich ergebnislos hinziehenden Bemühungen um ein Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Übernahmegerangel um Warner Bros. Discovery

Am Aktienmarkt sorgte das Gerangel um die Übernahme von Warner Bros. Discovery für Gesprächsstoff und Kursbewegungen. Nachdem es zunächst nach einem 72 Milliarden-Dollar-Deal zwischen Warner und Netflix aussah, schaltete sich Paramount Skydance mit einem feindlichen Gebot über insgesamt 77,9 Milliarden Dollar bzw.- 30 Dollar je Aktie in bar ein. Laut Paramount-Chef David Ellison hat das Angebot weitere Vorteile wie größere Sicherheit und einen strafferen Zeitplan. Außerdem gebe es keine regulatorischen Hürden, wie es bei einem Geschäft mit Netflix der Fall wäre. Unter anderem hatte sich US-Präsident Donald Trump, dem Nähe zu Paramount-Chef Ellison und dessen Vater nachgesagt wird, am Wochenende eingemischt und sich kritisch zum Deal mit Netflix geäußert.

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Netflix gaben in dieser Gemengelage um 3,4 Prozent nach, Warner Bros. Discovery stiegen um 4,4 Prozent auf 27,23 Dollar, Paramount zogen um 9,0 Prozent an.

Eine weitere Übernahme sorgte für Kursausschläge: IBM kauft das Datenstreaming-Plattformunternehmen Confluent für 11 Milliarden Dollar bzw. 31 Dollar pro Aktie und verwendet dafür vorhandene Barmittel. Confluent machten einen Satz um 29 Prozent auf 29,86 Dollar, IBM verteuerten sich um 0,4 Prozent.

Nvidia stiegen um 1,7 Prozent mit einem Bericht, das Unternehmen werde bald die Genehmigung erhalten, Chips für künstliche Intelligenz nach China zu exportieren. Demnach soll das Weiße Haus offen für die Idee sein, dass Nvidia seine H200-Chips nach China schickt. Im Sog legten auch AMD (+1,4%) oder Broadcom (+2,8%) zu.

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Unter den weiteren Einzelwerten zogen Carvana um 12,1 und CRH um 5,9 Prozent an, während Comfort Systems USA um 1,2 Prozent nachgaben. Alle drei Titel werden am 22. Dezember in den viel beachteten marktbreiten Börsenindex S&P-500 aufgenommen. LKQ (-2,0%), Solstice Advanced Materials (-0,9%) und Mohawk Industries (-1,8%) - alle drei Unternehmen mit einigen der kleinsten Marktkapitalisierungen im S&P-500 - werden aus dem Index herausgenommen.

Positive Studiendaten eines entzündungshemmenden Medikamentenkandidaten ließen den Kurs von Kymera Therapeutics um 41,5 Prozent nach oben schießen.

Tesla gaben nach einer Herabstufung auf "Gleichgewichten" durch Morgan Stanley um 3,4 Prozent nach. Die langsamere Einführung von Elektrofahrzeugen und die volatilen Handelsaussichten für die nächsten zwölf Monate machen das Analysehaus vorsichtiger. Luicid wurden von Morgan Stanley auf "Untergewichten" genommen, die Aktie fiel um 4,9 Prozent.

Marvell Technology sackten um 7,0 Prozent ab, nachdem Benchmark Research der Aktie des Halbleiterunternehmens die Kaufempfehlung entzogen hatte.

Structure Therapeutics explodierten um 102 Prozent. Daten eines Medikamentenkandidaten zur Gewichtsreduzierung waren vergleichbar mit jenen einer experimentellen Pille von Eli Lilly ausgefallen, die im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll. Eli Lilly gaben um 1,3 Prozent nach.

Coreweave litten unter der Ausgabe einer gewinnverwässernden Wandelanleihe und verbilligten sich um 2,4 Prozent.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 47.739,32 -0,4% -215,67 +12,7%

S&P-500 6.846,51 -0,3% -23,89 +16,8%

NASDAQ Comp 23.545,90 -0,1% -32,22 +22,1%

NASDAQ 100 25.627,95 -0,2% -64,10 +22,3%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:13 % YTD

EUR/USD 1,1639 -0,1% 1,1646 1,1633 +12,4%

EUR/JPY 181,48 +0,4% 180,79 180,78 +10,9%

EUR/CHF 0,9391 +0,3% 0,9366 0,9367 -0,2%

EUR/GBP 0,8734 -0,0% 0,8735 0,8731 +5,5%

USD/JPY 155,93 +0,4% 155,24 155,39 -1,3%

GBP/USD 1,3325 -0,0% 1,3331 1,3325 +6,5%

USD/CNY 7,0795 +0,0% 7,0787 7,0764 -1,8%

USD/CNH 7,0708 +0,0% 7,0688 7,0670 -3,6%

AUS/USD 0,6624 -0,2% 0,6634 0,6632 +7,2%

Bitcoin/USD 90.813,05 +1,2% 89.704,60 89.333,70 -4,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,82 60,08 -2,1% -1,26 -16,4%

Brent/ICE 62,43 63,75 -2,1% -1,32 -14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 4.192,75 4.197,94 -0,1% -5,19 +60,0%

Silber 58,12 58,34 -0,4% -0,22 +102,0%

Platin 1.416,62 1.410,72 +0,4% 5,90 +61,1%

Kupfer 5,35 5,38 -0,5% -0,03 +30,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 08, 2025 16:20 ET (21:20 GMT)

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