MARKT-AUSBLICK/Volatile Seitwärtsbewegung zwischen Crash-Warnungen und guten Earnings

07.11.25 11:19 Uhr

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Von Herbert Rude

DOW JONES--Die volatile Seitwärtsbewegung an den Märkten dürfte sich in der kommenden Woche fortsetzen. Im DAX verläuft der kurzfristige Abwärtstrend bei etwa 24.150 Punkten, unterstützt wird der deutsche Leitindex von der 200-Tageslinie bei 23.300 sowie von der "big Figure" bei 23.000 Punkten. Anleger dürften zunächst nervös bleiben, zum einen wegen des "Shutdown" in den USA mit den negativen Impulsen für die US-Wirtschaft und zum anderen wegen der relativ falkenhaften Aussagen der US-Notenbank nach der jüngsten Sitzung, mit denen die Zinssenkungsfantasie erst einmal nachgelassen hat. Über allem schwebt dann noch die Frage, ob die Kurse der Technologieunternehmen überhitzt sind und eine etwaige Blase nun platzt.

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"Die Wette von 'Mr. Big Short' Michael Burry gegen KI-Unternehmen wie Nvidia lässt zumindest aufhorchen", sagt Jürgen Molnar von Robomarkets. Burry hatte schließlich 2008 erfolgreich auf ein Platzen der Immobilienblase spekuliert. "Kommt nun also der KI-Crash mit Ansage, als selbsterfüllende Prophezeiung?", fragt sich auch Marcel Mußler von den Mußler-Briefen mit Blick auf "die immer zahlreicheren Crash-Warnungen" in den vergangenen Wochen. Mußler gibt sich gleich selbst die Antwort: "Klare Worte dazu: Es sieht mir derzeit nicht danach aus!", so das Ergebnis seiner technischen Analyse der Nasdaq-Aktien.

An der Berichtssaison liegt das Hin und Her der Indizes und der Einzelkurse nicht: Laut Deutsche Bank liegen die Gewinne in Europa im dritten Quartal deutlich über den Erwartungen. Rund 55 Prozent der Konzerne übertrafen bisher die Gewinnschätzungen der Analysten, wie der Anlagestratege des Hauses Ulrich Stephan sagt. Die aggregierten Gewinne lägen bisher 8 Prozent höher als prognostiziert. Sie seien im Schnitt um 4,7 Prozent gestiegen, die Umsätze hätten dagegen stagniert. Die Sektoren Energie, Technologie, Grundstoffe und Finanzen hätten die Gewinnprognosen um mindestens zehn Prozent übertroffen. Deutlich schwächer abgeschnitten hätten dagegen die Sektoren "Zyklischer Konsum" und Immobilien: Sie hätten die Erwartungen bisher um 15 und 8 Prozent verfehlt. Stephan meint, mit den noch ausstehenden Berichten dürfte sich das durchschnittliche Gewinn- und Umsatzwachstum noch etwas verbessern - "was europäischen Aktien etwas Schwung für die Wintermonate geben könnte".

In den USA ist die Berichtssaison für das dritte Quartal nun weitgehend abgeschlossen. Auch hier ist sie relativ gut verlaufen und hat zu Aufwärtsrevisionen bei den Gewinnschätzungen geführt, wie es in einer Auswertung von DNB Asset Management heißt. Am stärkten ausgefallen seien die positiven Gewinnrevisionen im Finanzsektor und in der Technologiebranche. Innerhalb des Finanzsektors hätten die Banken die stärksten Aufwertungen verzeichneten, unterstützt durch eine Erholung des Kapitalmarktgeschäfts. Auch die Aussagen zur Kreditqualität seien trotz der jüngsten Insolvenzen beruhigend.

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Positiv für die Märkte wäre nun ein Ende des Shutdown in den USA. "Je länger der Shutdown andauert, desto größer sind die wirtschaftlichen Auswirkungen", sagt Weberbank-Analyst Bastian Ernst. Zwar würden die Gehälter von Staatsangestellten mit Ende des Shutdown voraussichtlich nachbezahlt, dies gelte jedoch nicht in vollem Umfang für private Zulieferer und Subunternehmer.

Positiv für den DAX wären weitere Indizien für einen wirtschaftlichen Aufschwung im kommenden Jahr. Insofern steht zum Start in die kommende Woche der Sentix-Konjunkturindex im Blick. Am Dienstag folgen die ZEW-Konjunkturerwartungen, am Mittwoch die Konjunkturprognose des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Berichtssaison im DAX geht in der kommenden mit Geschäftszahlen unter anderem von Hannover Rück und Munich Re, RWE und Eon sowie Infineon, Bayer, Brenntag, Deutscher Telekom, Siemens und Siemens Energy weiter.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

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