Bayer-Aktie beflügelt: FXIa-Hemmer Asundexian erfüllt primäre Wirksamkeits- und Sicherheitsziele

Zwei Jahre nach dem schweren Rückschlag mit dem Wirkstoff Asundexian hat Bayer mit dem Blutgerinnungshemmer nun einen wichtigen Erfolg in der Schlaganfallprophylaxe erzielt.
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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern will das Mittel perspektivisch auf den Markt bringen; Gespräche über Zulassungsanträge mit Behörden sind geplant, wie das im Dax notierte Unternehmen am Sonntag mitteilte. Analysten sprechen von einer positiven Überraschung und trauen dem Mittel Blockbuster-Potenzial zu, also Jahreserlöse von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Sie wollen aber zunächst Studiendetails sehen, um das Geschäftspotenzial besser einschätzen zu können. An der Börse jedenfalls kamen die Neuigkeiten gut an.
Konkret reduzierte Asundexian in einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie in Kombination mit Mitteln zur Verhinderung des Verklumpens von Blutplättchen (Thrombozytenaggregationshemmung) das Risiko für ischämische Schlaganfälle bei Patienten mit vorherigem Schlaganfall deutlich, ohne die Rate schwerer Blutungen im Vergleich zu Placebo zu erhöhen, wie Bayer weiter mitteilte. Die primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte seien damit erreicht worden.
Asundexian wurde den Angaben zufolge von der US-Gesundheitsbehörde FDA (Federal Drug Administration) bereits der Fast-Track-Status als potenzielle Behandlung zur Schlaganfallprävention bei Patienten nach einem nicht-kardioembolischen ischämischen Schlaganfall erteilt. Mit einem solchen Status ist eine beschleunigte Zulassung möglich für vielversprechende Arzneien.
Nachdem Bayer vor zwei Jahren noch eine Phase-III-Studie zu Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko wegen eines Misserfolgs vorzeitig beenden musste - davor hatte der Konzern dem Mittel einen Jahresspitzenumsatz von mehr als 5 Milliarden Euro zugetraut -, wird der Wirkstoff nun wieder zu einem Hoffnungsträger für die Pharmasparte.
Diese steht wegen des Auslaufens von Patenten für den Gerinnungshemmer Xarelto unter Druck. So war Xarelto in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres zwar noch der zweitwichtigste Pharmaumsatzbringer mit gut 1,8 Milliarden Euro. Allerdings steuerte das Medikament damit nur noch knapp 14 Prozent zum Spartenumsatz bei; im Gesamtjahr 2023 waren es noch 22,5 Prozent.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan sieht für Asundexian ein Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Euro. James Quigley von Goldman Sachs taxiert den Jahresspitzenumsatz sogar auf mögliche drei Milliarden Euro und sieht den Wirkstoff damit als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation des Pharmageschäfts der Leverkusener. Der Verkauf könnte 2027 starten, sollte die FDA einen Zulassungsantrag wegen des Fast-Track-Status schneller prüfen, wäre eine Zulassung auch schon spät im Jahr 2026 denkbar, so Quigley.
Um das Geschäftspotenzial besser einschätzen zu können, müssten zunächst aber die detaillierten Daten der aktuellen Asundexian-Studie sowie Daten zum Konkurrenzwirkstoff Milvexian von Bristol Myers Squibb und Janssen Pharmaceutical abgewartet werden, erklärt JPMorgan-Experte Vosser. Pharma-Experte Florent Cespedes von Bernstein Research glaubt, dass die Reduzierung der Schlaganfälle schon mehr als 20 Prozent betragen sollte - die von Kardiologen als attraktiv angesehene Mindestschwelle.
So reagiert die Bayer-Aktie
Starke Studienergebnisse mit dem Gerinnungshemmer Asundexian haben den Aktien von Bayer am Montag mit 30,99 Euro einen Jahreshöchststand beschert. Wenige Cent unter dem Zwischenhoch vom Oktober 2024 drehten die Papiere der Leverkusener nach einem Tagesgewinn von gut 12 Prozent allerdings ab und kosteten schlussendlich noch 10,91 Prozent mehr als am Freitag und damit 30,60 Euro.
Mit einem Bodenbildungsansatz nach dem jahrelangen Kursrutsch seit dem Frühjahr 2015 tun sich Bayer-Aktien damit weiter schwer. Damals hatten sie mehr als 146 Euro gekostet, bevor sie sich im Laufe der Zeit mit der Monsanto-Übernahme eine Reihe von Rechtsproblemen in den USA einhandelten.
Der Studienerfolg von Asundexian in der Prävention bei Patienten mit vorherigen Schlaganfällen gab der laufenden Kurserholung dieses Jahres nun jedoch kräftig Schub.
Der Gerinnungshemmer sei nun auf Blockbuster-Kurs mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatzpotenzial, schrieb Richard Vosser von JPMorgan. Sein Kollege James Quigley von Goldman Sachs taxiert das globale Marktpotenzial für Asundexian auf 3 Milliarden Euro.
Der Studienerfolg sei wegweisend für den Wandel im Pharmabereich, so Quigley. Die Aussichten seien hier jetzt deutlich besser. Vor zwei Jahren hatte es nach einem Studienabbruch noch so ausgesehen, als ob der Hoffnungsträger Aundexian die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann.
dpa-AFX
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