Intel-Aktie sackt ab: Netzwerksparte wird wohl doch nicht ausgegliedert

Der US-Chipgigant Intel hat überraschend seine Entscheidung revidiert, die Netzwerksparte NEX auszugliedern oder zu verkaufen.
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Nachdem das Unternehmen in diesem Jahr mehrfach signalisiert hatte, NEX entweder zu verkaufen oder als eigenständiges Unternehmen auszugliedern, erklärte Intel zur Wochenmitte, man werde die Einheit im Konzern behalten. Damit endet vorerst ein Strategieprojekt, das über Monate diskutiert worden war.
Von der Verkaufsabsicht zur strategischen Umkehr
Bereits im Sommer 2025 hatte der neue Intel-CEO Lip-Bu Tan angekündigt, nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereiche zu veräußern. Die Netzwerksparte NEX mit Fokus auf Netzwerktechnologien und Telekom-Infrastruktur galt als Kandidat für eine solche Ausgliederung oder Teilveräußerung. Ziel war offenbar, durch den Verkauf Ressourcen freizusetzen und den Fokus auf Kernbereiche wie CPU-Design, Datenzentrumschips und KI-technologien zu verstärken - ähnlich wie bereits zuvor beim Verkauf von Teilen der programmierbaren Chip-Sparte Altera.
Doch nach eingehender Prüfung entschied Intel nun, dass NEX künftig als interne Einheit behalten wird. Als Begründung nannte das Unternehmen, dass die Integration von Hardware-Chips ("Silicon"), Software und Systemen eine engere Verzahnung ermögliche und damit gerade in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI), Cloud-Rechenzentren und Edge-Computing ein strategischer Vorteil entstehe.
Hintergrund: Warum NEX zunächst abgestoßen werden sollte
Der ursprüngliche Plan zur Veräußerung beruhte auf internen Restrukturierungsmaßnahmen. Im Juli 2025 hatte Intel damit begonnen, externe Investoren für die Netzwerksparte zu sondieren. Der Schritt erschien Teil einer umfassenderen Neuausrichtung: Laut damaligen Berichten lag Intels Ziel darin, sich auf "Kernkompetenzen" zu fokussieren und gleichzeitig Kosten zu senken - etwa durch weniger Investitionen, Standortschließungen und einen schlankeren Unternehmensaufbau.
Zudem generierte NEX zwar mit rund 5,8 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2024 einen gewissen Beitrag, machte jedoch nur etwa 11 Prozent des Gesamtumsatzes aus - womöglich ein Faktor, der den Wunsch nach Ausgliederung mitprägte.
Die neue Einschätzung: NEX als strategischer Baustein in der KI-Ära
Mit der Kehrtwende betont Intel nun, dass gerade im aktuellen Umfeld - mit zunehmendem Fokus auf KI, Rechenzentren und Vernetzung - Netzwerk- und Kommunikationskomponenten essenziell sind. Indem NEX im Konzern verbleibt, könne Intel Chips, Software und Systemlösungen effizienter kombinieren und dadurch wettbewerbsfähiger agieren. Laut Konzernsprecher führe die Entscheidung "zu einer engeren Integration zwischen Silizium, Software und Systemen" - was letztlich das Angebot für Kunden in Bereichen wie KI, Data Center und Edge Computing stärke.
Damit reagiert Intel auch auf veränderte Marktbedingungen: Die Nachfrage nach leistungsfähigen Netzwerkkomponenten steigt gerade mit dem Boom bei KI-Clustern und datenintensiven Anwendungen. Ein Verkauf von NEX zum jetzigen Zeitpunkt hätte möglicherweise strategische Nachteile zur Folge gehabt - etwa fehlende Kontrolle über kritische Hardware-Komponenten oder eingeschränkte Integration eigener Technologien.
So reagiert die Intel-Aktie
Die Papiere von Intel sackten am Donnerstag an der NASDAQ letztlich um 7,45 Prozent auf 40,50 US-Dollar ab. Neben dem abgeblasenen NEX-Verkauf dürfte auch belastet haben, dass das Intel-Management laut UBS weitere Bruttomargen-Belastungen durch externe Wafer-Kosten von Lunar Lake sowie eine flache bis rückläufige Capex-Prognose für 2026 signalisiert habe, wie "stock3" berichtet.
Redaktion finanzen.net
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