KI-Geräte

Meta-Aktien höher: Offenbar Kürzungen des Metaverse-Budgets geplant - EU untersucht KI-Zugang zu WhatsApp

04.12.25 22:08 Uhr

NASDAQ-Titel Meta-Aktie gefragt: Wohl kräftige Kürzungen des Metaverse-Budgets geplant - EU untersucht KI-Zugang zu WhatsApp | finanzen.net

Die von Meta geplanten Ausgaben für den Aufbau des sogenannten Metaverse könnten deutlich gekürzt werden. Die Europäische Kommission leitet unterdessen ein neues Verfahren gegen Meta ein.

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Die Europäische Kommission leitet wegen möglicher Verstöße gegen europäisches Wettbewerbsrecht ein neues Verfahren gegen den Facebook-Konzern Meta ein. Konkret geht es um den Verdacht, dass Meta den Zugang von Anbietern Künstlicher Intelligenz (KI) zum Messaging-Dienst WhatsApp rechtswidrig beschränkt.

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Meta hatte im Oktober angekündigt, dass es KI-Anbietern untersagen werde, eine Option in WhatsApp für die Kommunikation mit Kunden zu nutzen, wenn KI der primäre angebotene Dienst sei, wie die Kommission mitteilte.

Die Behörde wacht in der EU über die Einhaltung des Wettbewerbsrechts. Nach der neuen Richtlinie können Unternehmen WhatsApp jedoch weiterhin nutzen, wenn das KI-Tool als Support-Funktion wie ein automatisierter Kundensupport angeboten wird.

Benachteiligung von KI-Anbietern?

Die Untersuchung der EU wurde aufgrund von Bedenken eingeleitet, dass diese neuen Beschränkungen KI-Anbieter daran hindern könnten, ihre Dienste über WhatsApp in Europa anzubieten, so die Kommission.

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"Wir müssen sicherstellen, dass die europäischen Bürger und Unternehmen in vollem Umfang von dieser technologischen Revolution profitieren können", sagte die zuständige EU-Kommissarin Teresa Ribera.

Meta widerspricht deutlich

Deswegen untersuche die Kommission, ob die neue Richtlinie von Meta nach den Wettbewerbsregeln illegal sein könnte. Sollte sich der Verdacht der EU-Kommission bestätigen, kann die Behörde Strafen gegen das US-Unternehmen verhängen. Die Behörde betonte, dass die Einleitung einer Untersuchung noch nichts darüber aussage, ob tatsächlich ein Vergehen vorliege. Bis wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, bleibt unklar - eine gesetzliche Frist gibt es nicht.

Eine Sprecherin von Meta teilte mit, die Behauptungen der EU seien unbegründet. Das Aufkommen von KI-Chatbots belaste die eigenen Systeme in einer Weise, für die sie nicht ausgelegt seien. Die Menschen hätten dennoch auf vielfältige Weise Zugang zu den Diensten ihrer Wahl, darunter App-Stores, Suchmaschinen oder E-Mail-Dienste.

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EU ermittelt bereits wegen Verstößen gegen Digitalgesetze

Gegen den Facebook-Konzern Meta laufen bereits Verfahren der EU wegen Verstößen gegen europäische Digitalgesetze. Ihm drohten etwa wegen mangelnder Datentransparenz und dem Umgang mit illegalen Inhalten auf seinen Plattformen hohe Geldstrafen, hatte die Kommission Ende Oktober mitgeteilt.

Zudem hegt die Brüsseler Behörde den Verdacht, der US-Konzern könnte Regeln beim Schutz von Minderjährigen missachten. Etwa, weil er Kinder und Jugendliche nicht genug vor süchtig machenden Algorithmen schütze.

Meta-Chef Mark Zuckerberg hatte in Bezug auf die Digitalgesetze von "institutionalisierter Zensur" gesprochen. US-Präsident Donald Trump, dessen politischem Lager Zuckerberg nähergerückt war, hatte die EU-Regeln als wettbewerbsfeindlich bezeichnet.

Allerdings bezog er sich damit auf die Digitalgesetze - nicht das europäische Wettbewerbsrecht, unter dem die nun bekanntgegebenen Untersuchung eingeleitet wurde. Daher könnte eine mögliche US-Reaktion in diesem Fall zurückhaltender ausfallen.

Auch in den Vereinigten Staaten liefen schon Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverstöße. Zuletzt war die US-Regierung vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, die Abtrennung von Instagram und WhatsApp vom Facebook-Konzern Meta zu erzwingen.

Design-Experte kommt von Apple

Alan Dye soll an Geräten für die Ära Künstlicher Intelligenz arbeiten, wie Metas Technikchef Andrew Bosworth auf der Plattform X schrieb.

Dye verantwortete zuletzt unter anderem die neue Optik der Apple-Betriebssysteme mit ihren teilweise durchsichtigen Bedienelementen und Fenstern. Das im Herbst eingeführte Design mit dem Namen "Liquid Glass" (flüssiges Glas) sorgte teils auch für Kritik, weil damit Text in manchen Situationen schwieriger zu lesen ist. Zusammen mit Dye wechselt auch Apple-Designer Billy Sorrentino zu Meta.

Apple gab bekannt, dass Steve Lemay die Führung des Design-Teams übernehmen werde. Er war einst schon an der Entwicklung des ersten iPhones beteiligt gewesen.

Technik für KI-Ära

Meta-Manager Bosworth schrieb, man sei an einem Wendepunkt angelangt, an dem künftige KI-Geräte "grundlegend verändern werden, wie wir mit Technologie interagieren". Mit dieser Zielsetzung dürfte Dye in den kommenden Jahren gegen seinen ehemaligen Chef Jony Ive antreten.

Ive, der bei Apple das Design von iPhone, iPad und verschiedenen Mac-Computern prägte, arbeitet inzwischen an KI-Geräten für den ChatGPT-Entwickler OpenAI. Über die geplante Technik ist bislang kaum etwas bekannt. Eine Theorie in der Branche ist aber, dass KI, die sich mit Nutzern unterhalten und mit Hilfe von Kameras deren Umgebung erfassen kann, radikal neue Geräte ermöglichen wird. Einige Experimente in diese Richtung schlugen aber bereits fehl.

Fokus auf Brillen

Meta setzt dabei bisher auf Kameras in Brillengestellen, die Künstlicher Intelligenz des Konzerns mehr Kontext geben sollen. Nutzer können die KI-Software damit zum Beispiel dazu befragen, was sie gerade vor sich sehen. Seit einigen Monaten verkauft Meta auch eine Brille, die Informationen auf einem kleinen Display einblenden kann. Konkurrent Google zeigte bereits ebenfalls Prototypen eines solchen Geräts. Auch Apple soll daran arbeiten - brachte aber zunächst das 3.700 Euro teure Headset Vision Pro heraus, das die Umgebung mit Kameras erfassen und auf Displays vor den Augen wiedergeben kann.

Kreise: Meta plant kräftige Kürzungen des Metaverse-Budgets

Die vom Facebook-Konzern Meta geplanten Ausgaben für den Aufbau des sogenannten Metaverse könnten deutlich gekürzt werden. Laut mit den Überlegungen vertrauten Personen stehen Budgetkürzungen von 30 Prozent im Raum, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtete. Diese könnten auch mit Stellenstreichungen einhergehen. Die Meta-Aktie stieg kurz nach Handelsbeginn um 4 Prozent.

Dem Bericht zufolge forderte Meta-Chef Mark Zuckerberg bei der jährlichen Budgetplanung Führungskräfte dazu auf, nach Sparpotenzial in allen Bereichen zu suchen. Die stärksten Einschnitte dürfte demnach die Virtual-Reality-Sparte Quest zu spüren bekommen. Und auch bei Meta Horizon Worlds soll kräftig gespart werden. Bislang wurde aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen, wie es weiter hieß.

Nicht zuletzt die Pläne zum Aufbau des digitalen Paralleluniversums hatte Zuckerberg einst zum Anlass genommen, sich vom alten Konzernnamen Facebook zu verabschieden und das Unternehmen in Meta umzubenennen. Der Manager ist nach wie vor der Überzeugung, dass Menschen eines Tages in virtuellen Welten arbeiten und spielen werden. Der Ort dafür soll das digitale Paralleluniversum Metaverse sein.

Bislang hat sich diese Vision allerdings nicht durchgesetzt. Seit dem Aufbau der Metaverse-Geschäftseinheit hat diese 70 Milliarden Dollar (60 Mrd Euro) Verlust gemacht und wird deshalb von Analysten und Investoren mittlerweile entsprechend kritisch beäugt.

Und auch Zuckerberg selbst vertritt seine Idee nicht mehr so offensiv wie früher, sondern konzentrierte sich zuletzt verstärkt auf den Aufbau von Modellen und Chatbots rund um das Thema Künstliche Intelligenz.

KI-Projekte und -Produkte könnten denn auch Nutznießer der angedachten Einsparungen sein, erklärte Analyst Matt Britzman vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown.

So reagiert die Aktie

Die Aussicht auf einen strategischen Schwenk hat am Donnerstag die Anleger für die Meta-Aktie begeistert. Der Kurs der Facebook-Mutter zog an der NASDAQ letztlich um 3,43 Prozent auf 661,53 US-Dollar an. Im Tageshoch hatte er mit 676 Dollar sogar wieder die Ende Oktober unterschrittene 200-Tage-Linie getestet. Die "charttechnische Probe" wurde zunächst aber nicht bestanden.

Laut Matt Britzman von Hargreaves Lansdown unterstreicht der Kursanstieg, dass die "Märkte Disziplin belohnen". Metas ehrgeizige Ausgabenpläne, insbesondere rund um das Metaverse, seien bei Anlegern schon lange auf Skepsis gestoßen. Zuletzt war die Meta-Aktie denn auch auf ihrem tiefsten Niveau seit Mai angekommen. Von ihrem August-Rekord bei fast 800 Dollar hatten sie sich um bis zu 27 Prozent entfernt.

Anleger hätten zu Recht infrage gestellt, ob sich die Investitionen in ein digitales Paralleluniversum monetarisieren werden. Die Metaverse-Pläne hatte Zuckerberg einst auch zum Anlass genommen, um sich vom alten Konzernnamen Facebook zu verabschieden und das Unternehmen in Meta umzubenennen. Der Manager ist nach wie vor der Überzeugung, dass Menschen eines Tages in virtuellen Welten arbeiten und spielen werden.

Britzman sieht in den von Bloomberg berichteten Budgetkürzungen einen "strategischen Schwenk", um Ressourcen in Bereiche mit greifbaren Ergebnissen umzuverteilen. Laut dem Analysten ist das Megathema Künstliche Intelligenz (KI) der offensichtliche Nutznießer. Denn im Gegensatz zum Metaverse liefere KI bereits messbare Verbesserungen auf allen Kernplattformen von Meta. Dies sei von zentraler Bedeutung für zukünftige Monetarisierungsmöglichkeiten.

Für Anleger wäre ein solcher Wandel beruhigend und der jüngste Kursrückgang wirke vor diesem Hintergrund ungerechtfertigt, schrieb der Experte. Dabei verwies er auf die bisherige Erfolgsstrategie des Unternehmens, Prioritäten im Laufe der Zeit neu auszurichten. Er sieht in der Neufokussierung daher den ersten Schritt, um Vertrauen am Markt zurückzugewinnen.

dpa-AFX

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