Tipp des Tages: Call auf Linde

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der Gesundheitsmarkt wächst, und mit ihm Linde. Die Investitionen des Konzerns auf dem zukunftsträchtigen Markt zahlen sich aus. Im vergangenen Jahr baute der Industriegasekonzern und Anlagenbauer die Sparte kräftig aus. Er übernahm den US-Sauerstoff­gerätehersteller Lincare sowie die europäische Homecare-Sparte des Konkurrenten Air Products. Homecare steht hier für Dienstleistungen bei der Behandlung von Patienten mit Beatmungstherapien außerhalb von Kliniken.

Die Folge: Das Medizingasegeschäft steuerte 1,53 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz bei, wobei auf Lincare 792 Millionen Euro entfielen. Insgesamt stieg der Umsatz um 10,5 Prozent auf 8,207 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um fast 15 Prozent auf 1,013 Milliarden Euro und übertraf damit die Schätzungen. Wie profitabel das Geschäft mit Sauerstoff und anderen Gasen ist, zeigt die Konzernmarge von 24 Prozent. Auch für den Konzernbereich Anlagenbau sind die Aussichten bestens. Der Auftragsbestand erreichte Ende Juni den Rekordwert von 5,2 Milliarden Euro. Linde kommt hier auf operative Margen von fast zwölf Prozent.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung — stark ­alternde Bevölkerungen in den Industrieländern — dürfte die Entwicklung im Gesundheitsmarkt anhalten. Sein letztes Jahr als Vorstandsvorsitzender von Linde will Wolfgang Reitzle mit einer runden Zahl abschließen: Das operative Konzern­er­geb­nis soll mindestens vier Milliarden Euro erreichen. Nach Einschätzung der Analysten hat sich gezeigt, dass Linde dank der geografischen Aufstellung und der breiten Produktpalette in zukunftsträch­tigen Marktsegmenten gut positioniert ist. Die Kursziele der Analysten reichen bis hin zu 180 Euro.

Seit März 2009 ist der DAX-Wert in einem stabilen Aufwärtstrend. Im Mai erreichte die Aktie bei 158,90 Euro ein Allzeithoch. Danach näherte sich der Aktienkurs der Unterstützung bei 140 Euro an und drehte erneut nach oben. Damit besteht die Chance, dass die Linde-Aktie ihr Allzeithoch zurückerobert oder sogar überwindet.

Dieses Kurspotenzial können Anleger über einen konservativen Optionsschein nutzen. Der geringe Zeitwertverlust, gemessen am Aufgeld, lässt der Aktie Spielraum für kleine Schwankungen ohne hohe Auswirkungen auf den Wert des Calls. Erreicht die Linde-Aktie bis Ende Oktober das alte Hoch bei 160 Euro, gewinnt der Call rund 40 Prozent. 

Call auf Linde

Emittent Commerzbank
ISIN DE 000 CZ6 HDG 9
Laufzeit 16.9.2015
Bezugsverhältnis 0,1
Basispreis 140,00 €
Omega 3,96
Innerer Wert 0,49
Aufgeld in % 5,02
Spread in % 0,48