CBDCs als Stabilitätsanker

Entwicklung von europäischem Zentralbankgeld: Digitaler Euro dürfte ohne Smart Contracts auskommen

11.02.23 23:25 Uhr

Entwicklung von europäischem Zentralbankgeld: Digitaler Euro dürfte ohne Smart Contracts auskommen | finanzen.net

Weltweit ist die Entwicklung von Central Bank Digital Currencies, kurz CBDCs, derzeit ein großes Thema und wird von 114 Staaten vorangetrieben. Auch die EU arbeitet seit Oktober 2021 am digitalen Euro. Jüngst wurde der zweite Bericht über die Fortschritte in der Untersuchungsphase veröffentlicht.

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2.612,8797 EUR -41,6373 EUR -1,57%

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0,0004 ETH 0,0000 ETH 1,62%

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0,0055 EUR 0,0000 EUR -0,01%

• Digitaler Euro in der Untersuchungsphase
• CBDC als Stabilitätsanker für den Euro im digitalen Zeitalter
• Ohne Blockchain sind Smart Contracts nicht möglich

"Ein digitaler Euro wäre ein elektronisches Zahlungsmittel, das im gesamten Euroraum genutzt werden könnte. Er wäre so sicher und benutzerfreundlich wie Bargeld heute. Als von der EZB ausgegebenes Zentralbankgeld würde er sich von 'privatem Geld' unterscheiden. Sie könnten damit aber auch wie gewohnt mit Karte oder per App bezahlen", schreibt die EZB auf ihrer Internetpräsenz und bezeichnet die geplante digitale Zentralbankwährung als Stabilitätsanker für den Euro im digitalen Zeitalter. Man wolle die geldpolitische Souveränität des Euroraums stärken und im europäischen Zahlungsverkehr die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit fördern, ist weiter zu lesen.

Für Aufsehen sorgten jedoch einzelne Aussagen nach einem EU-Finanzministertreffen zum aktuellen Stand der Entwicklungen: Der digitale Euro solle keine zusätzliche "Smart Contracts"-Funktion erhalten. Es soll zwar die Möglichkeit geben, Zahlungen automatisch auszulösen, eine "Programmierung" des digitalen Euro sei aber aufgrund der Konvertibilität mit Euro-Banknoten und Geschäftsbankeinlagen nicht vorgesehen. Auch EZB-Direktor Fabio Panetta stellte laut IT Finanzmagazin klar: "Der digitale Euro wäre niemals programmierbares Geld. Die EZB würde keine Beschränkungen festlegen, wo, wann oder an wen Menschen mit einem digitalen Euro bezahlen können. Das wäre gleichbedeutend mit einem Gutschein. Und Zentralbanken geben Geld aus, keine Gutscheine." Er unterscheide zwischen "bedingten Zahlungen" wie etwa dem klassischen Dauerauftrag und "programmierbarem Geld".

Smart Contracts und Blockchain

Eine Blockchain könne Transaktionen mit dem digitalen Euro nicht transparent genug abbilden, so die Analysten der EU - und ohne Blockchain seien Smart Contracts nicht möglich, sagte Fabio Panetta im Interview mit dem Handelsblatt. Bislang waren Beobachter davon ausgegangen, dass die EZB DeFi-Lösungen inklusive Smart Contracts und Distributed-Ledger-Technologie (DLT) von der EU in Betracht ziehen würde, wie das IT Finanzmagazin berichtet. Als politisch bezeichneten die Vertreter nun die Entscheidung Programmierungen, die die Transaktionen von Vermögenswerten kontrollieren könnten, auszuschließen. Der digitale Euro solle auch nicht das Bargeld ersetzen, sondern es vielmehr ergänzen.

Wie geht es weiter mit dem digitalen Euro? Geplante Entwicklungsschritte

Die Untersuchungsphase soll bis Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Rechtsgrundlage für eine tatsächliche Umsetzung der Einführung des digitalen Euro muss dann zunächst im EU-Parlament geschaffen werden.

Man wolle bei der Entwicklung des digitalen Zentralbankgeldes jegliche Risiken für die Finanzstabilität ausschließen und eine Obergrenze für das Guthaben in digitalen Euro festlegen, sagte Fabio Panetta in einem Interview mit dem Handelsblatt. "Der digitale Euro ist der logische nächste Schritt für unsere gemeinsame Währung: Er würde die Fragmentierung des Zahlungsverkehrs innerhalb der Währungsunion mithilfe eines letztendlich von den Europäerinnen und den Europäern geregelten Zahlungsmittels beseitigen", so Panetta weiter. Die EZB werde mit Banken als beaufsichtigten Intermediären zusammenarbeiten, da diese letztlich mit den Nutzern agierten. Personenbezogene Daten wolle die EZB nicht erheben und sicherstellen, dass auch mit dem digitalen Euro die Privatsphäre der Nutzer gewahrt bleibe. Panetta bekräftigt auch, dass die EZB weiterhin Bargeld ausgeben werde.

Es bleibt also abzuwarten, ob die EU sich tatsächlich für das digitale Zentralbankgeld entscheiden wird. Viele Fragen bleiben noch offen, unter anderem wie mit Zahlungen außerhalb der EU umgegangen werden könnte. Sicher ist indes: Auch wenn das Projekt zur Umsetzung kommt, werden noch einige Jahre an Vorbereitung nötig sein. Ob dies noch innerhalb von Fabio Panettas Amtszeit bis 2027 geschehen wird, kann auch der EZB-Direktor zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Redaktion finanzen.net

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