Gerichtsurteil gefällt

Kommt der Kurssturz? - Angeblicher Bitcoin-Erfinder muss halbes Bitcoin-Vermögen abgeben

02.09.19 20:25 Uhr

Kommt der Kurssturz? - Angeblicher Bitcoin-Erfinder muss halbes Bitcoin-Vermögen abgeben | finanzen.net

Er hat sich selbst zum Schöpfer des Bitcoins ernannt: Craig Wright. Mehrfach in der Vergangenheit behauptete er öffentlich, mehr als eine Million Coins zu besitzen. Nun verurteilte ihn ein US-Gericht dazu, den Erben seines ehemaligen Geschäftspartners davon die Hälfte auszuhändigen. Die Hintergründe.

Werte in diesem Artikel
Devisen

91.792,5093 CHF 14,6704 CHF 0,02%

98.379,9734 EUR 16,2218 EUR 0,02%

85.503,5839 GBP -14,4909 GBP -0,02%

17.088.621,1152 JPY -5.920,5349 JPY -0,03%

116.753,4664 USD -20,1060 USD -0,02%

3.538,3013 CHF -2,8688 CHF -0,08%

3.792,2266 EUR -3,0554 EUR -0,08%

3.295,8838 GBP -3,7586 GBP -0,11%

658.710,5134 JPY -867,8861 JPY -0,13%

4.500,4647 USD -5,1446 USD -0,11%

2,3896 CHF 0,0012 CHF 0,05%

2,5611 EUR 0,0013 EUR 0,05%

2,2259 GBP 0,0004 GBP 0,02%

444,8610 JPY 0,0020 JPY 0,00%

3,0394 USD 0,0005 USD 0,02%

90,5650 CHF 0,1470 CHF 0,16%

97,0644 EUR 0,1580 EUR 0,16%

84,3602 GBP 0,1092 GBP 0,13%

16.860,0998 JPY 18,8411 JPY 0,11%

115,1922 USD 0,1488 USD 0,13%

470,6502 CHF -0,0057 CHF -0,00%

504,4263 EUR -0,0036 EUR -0,00%

438,4048 GBP -0,1497 GBP -0,03%

87.618,9447 JPY -45,4294 JPY -0,05%

• Craig Wright unterliegt im Rechtsstreit um Bitcoin-Vermögen
• Ca. 500.000 Bitcoins könnten bald den Besitzer wechseln
• Satoshi Nakamotos Identität weiterhin nicht bewiesen

Mehr als einmal schon hat Craig Wright die Krypto-Welt in Aufruhr versetzt. So behauptete er im Jahr 2015 erstmals, der unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannte Bitcoin-Erfinder zu sein. Viele Male hat er diese Behauptung seitdem wiederholt und sich gar bei der zuständigen US-Urheberrechtsbehörde als Inhaber für das Copyright des Bitcoin-Whitepapers und für den ursprünglichen Computercode der ältesten Kryptowährung registrieren lassen. Darüber hinaus kreierte er eine weitere Kryptowährung: Bitcoin Satoshi Vision, kurz Bitcoin SV oder BSV. Diese würde seiner Einschätzung nach den echten Nutzen des Bitcoin erfüllen, da sich die älteste Kryptowährung von ihrer ursprünglichen Idee zu weit entfernt hätte. Trotzdem gibt es aufgrund fehlender glaubwürdiger Beweise in der Krypto-Community erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Wrights Behauptung, hinter Satoshi Nakamoto zu stecken. Ob es jedoch der Wahrheit entspricht, könnte bald ans Licht kommen.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Unangetastetes milliardenschweres Bitcoin-Vermögen?

Der vermeintliche Satoshi Nakamoto verlautete in der Vergangenheit mehrmals, über ein Vermögen von über einer Million Bitcoins zu verfügen, die er durch frühes Schürfen, als die Cyberdevise noch in den Kinderschuhen steckte, erlangt habe. Diese seien in einem Treuhandfonds hinterlegt, der auch unter dem Namen "Tulip Trust" bekannt ist und einer IT-Firma namens W&K Info Defense Research gehört. Dieses IT-Unternehmen hingegen hatte Wright gemeinsam mit seinem damaligen Geschäftspartner Dave Kleiman gegründet, der mittlerweile verstorben ist. Mit ihm gemeinsam will Wright zwischen 2009 und 2011 die unglaubliche Anzahl an Coins geschürft haben, wie Modern Consensus berichtet. Allerdings habe Wright den Fonds bisher nicht angetastet, um den Krypto-Markt nicht aus dem ohnehin schon empfindlichen Gleichgewicht zu werfen. Denn sollte mit einem Mal eine derartige Menge an Coins verkauft werden, würde dies einen massiven und plötzlichen Wertverlust des Bitcoins nach sich ziehen, so Wright.

Worum geht es im Rechtsstreit?

Im vergangenen Jahr kam es dann dazu, dass der Bruder des verstorbenen Geschäftspartners Wrights, Ira Kleiman, den vermeintlichen Bitcoin-Erfinder auf die Hälfte seines in dem Treuhandfonds hinterlegten Vermögens verklagte. Schließlich hätte seinem Bruder die Hälfte zugestanden und würde nach seinem Tod seinen Erben zustehen. Sollte Wright demnach gelogen haben und über gar kein Vermögen verfügen, hätte er sich mit seiner Behauptung mächtig verzockt.

In dem Gerichtsverfahren, das schon im Jahr 2018 begann, wurde nun durch ein Bezirksgericht im US-Bundesstaat Florida ein Urteil gesprochen. Ein Richter verurteilte Wright dazu, die Hälfte seiner vor dem Jahr 2014 geschürften Bitcoins an die Erben seines damaligen Geschäftspartners Dave Kleiman zu überweisen. Damit jedoch nicht genug. Während des Gerichtsprozesses hatte Wright gefälschte Dokumente vorgelegt, die beweisen sollten, dass er der alleinige Besitzer des Vermögens wäre. Diese wurden jedoch als Fälschungen enttarnt, woraufhin der Richter Wright des Meineids und der Urkundenfälschung schuldig sprach.

Was bedeutet das Urteil für den Bitcoin-Kurs?

Aus dem Urteil ergeben sich für die Kryptowelt einige interessante Schlüsse. Sollte Wright die Wahrheit gesagt haben und tatsächlich über mehr als eine Million Bitcoins verfügen, müssten nun circa 500.000 Coins den Besitzer wechseln: Eine Transaktion, die den Bitcoin-Kurs massiv beeinflussen dürfte. Darüber hinaus werden auch für die Erben 40 Prozent Erbschaftssteuer fällig. Da sich diese angesichts des derzeitigen Bitcoinpreises im Milliardenbereich bewegt, dürften die Erben gezwungen sein, zumindest einen Teil der zugesprochenen Bitcoins auf den Markt zu werfen, was wiederum massive Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben dürfte.

In der Krypto-Welt wurde über das Urteil zwar eingehend berichtet, eine Panik am Cyberdevisenmarkt blieb jedoch aus, was dafür sprechen dürfte, dass nur wenige Bitcoin-Anhänger davon ausgehen, dass ein massiver Preissturz kurz bevor stehen dürfte. Der britische Krypto-Experte Peter McCormack ging sogar so weit, 10.000 US-Dollar darauf zu wetten, dass Wright die mit Satoshi Nakamoto verbundenen Bitcoins nicht innerhalb eines Jahres bewegen könne.

Craig hingegen hatte in einem Interview mit Modern Consensus kurz nach dem Urteilsspruch bekannt gegeben, dass er der Aufforderung des Gerichts Folge leisten werde.

Satoshi Nakamotos Identität bleibt unbestätigt

Wie n-tv den zuständigen US-Richter zitiert, stellte dieser jedoch klar, dass durch das Urteil noch immer nicht geklärt sei, ob es sich bei Craig Wright tatsächlich um den Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto handele: "Ich habe nicht zu entscheiden und ich werde nicht entscheiden, ob Dr. Wright Satoshi Nakamoto ist. Ich muss auch nicht entscheiden und ich werde nicht über die Zahl der Bitcoins entscheiden, die Dr. Wright heute kontrolliert". Eine genaue Summe ist demnach nicht festgelegt.

Redaktion finanzen.net

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln

Bildquellen: igor.stevanovic / Shutterstock.com, Wit Olszewski / Shutterstock.com