Italien im Fokus

Gemeinschaftswährung auf Talfahrt: Darum rutscht der Eurokurs deutlich ab

16.05.18 21:18 Uhr

Gemeinschaftswährung auf Talfahrt: Darum rutscht der Eurokurs deutlich ab | finanzen.net

Die sich abzeichnende populistische Regierung in Italien hat den Eurokurs am Mittwoch auf Talfahrt geschickt.

Werte in diesem Artikel
Devisen

73.973,6246 EUR -795,8535 EUR -1,06%

0,1211 EUR 0,0003 EUR 0,22%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,11%

8,2552 CNY -0,0178 CNY -0,22%

0,8794 GBP 0,0040 GBP 0,46%

9,1128 HKD -0,0267 HKD -0,29%

182,2065 JPY 0,3765 JPY 0,21%

1,1717 USD -0,0032 USD -0,27%

1,1372 EUR -0,0053 EUR -0,46%

0,0055 EUR 0,0000 EUR -0,23%

0,8534 EUR 0,0022 EUR 0,26%

Der Kurs fiel bis auf 1,1764 US-Dollar und erreichte so den tiefsten Stand seit Dezember. Dann aber erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas, sie wurde in New York zuletzt mit 1,1801 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1784 (Dienstag: 1,1883) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8486 (0,8415) Euro.

Im Fokus stand die laut Medienberichten wahrscheinlicher werdende Bildung einer eurokritischen neuen italienischen Regierung zwischen Fünf Sterne und Lega. Die mögliche Regierung plant enorme Ausgabensteigerungen und Steuerkürzungen. "Die neue Regierungskoalition, vor der Italien vermutlich steht, wird die EU vor neue Herausforderungen stellen", kommentierte Karsten Junius, Chefvolkswirt beim Bankhaus Sarasin. "Ihre finanzpolitischen Vorhaben sind mit den Stabilitätsvereinbarungen in der Währungsunion nicht kompatibel."

Vor allem ein sehr eurofeindlicher Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen den beiden Parteien sorgte für Turbulenzen. In dem Papier, das der "Huffington Post" zugespielt wurde, geht es um die Forderung, 250 Milliarden Euro der italienischen Staatsschulden bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erlassen. Laut Sterne-Chef Luigi Di Maio wurde der Entwurf allerdings in wichtigen Punkten überarbeitet.

Der italienische Ökonom Carlo Cottarelli sprach von einem "so unrealistischen Vorschlag, dass ich mich frage, wieso er überhaupt schwarz auf weiß niedergeschrieben wurde". Laut Junius beenden die Vorstellungen die Diskussion über eine realistische Vertiefung der Währungsunion, wie sie von Frankreich vorgeschlagen wurde.

NEW YORK (dpa-AFX)

Bildquellen: Winiki / Shutterstock.com, Zepedrocoelho / Shutterstock.com