Großaktionär Piech plant wohl Verkauf seiner VW-Anteile

Nachdem in den vergangenen Wochen immer wieder Stimmen laut wurden, dass die Familien Porsche und Piech dem Ex-VW-Aufsichtsratsvorsitzenden und Großaktionär Ferdinand Piech auch seinen letzten Posten im Aufsichtsrat der Porsche SE im Zuge einer Umstrukturierung des Aufsichtsrates entziehen wollen, will sich Piech nun angeblich selbst von seinen gesamten Anteilen trennen.

Laut Informationen des "SPIEGEL" verhandle er bereits mit den Eigentümerfamilien. Das bestätigte am Freitag auch die Porsche-Dachgesellschaft PSE. Der 79-jährige Piech besitzt angeblich Anteile im Wert von circa einer Milliarde Euro. Er hält 14,7 Prozent der Stammaktien an der Porsche SE. Diese wiederum verfügt als reine Beteiligungsgesellschaft über insgesamt 52 Prozent der Stimmrechte am Traditionskonzern Volkswagen. Laut Berichten haben sowohl die Familien Porsche als auch Piech "großes Interesse an der Übernahme", damit die Aktien samt Stimmrecht nicht in die Hände eines externen Investors fallen.

Piech in der Kritik

Im Zuge des Abgasskandals geriet auch der Großaktionär der Porsche Automobil Holding SE immer weiter in die Kritik. Bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig sagte er im Zuge der Ermittlungen aus, er habe den damaligen VW-Vorstand Martin Winterkorn auf die Probleme in den USA aufmerksam gemacht, bevor der Dieselskandal an die Öffentlichkeit gelang. Durch fehlendes Handeln, habe er "seine Pflichten als Aufsichtsratsvorsitzender nicht erfüllt", so der VW-Aufsichtsrat und Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann. Mögliche Haftansprüche gegen Piech werde man prüfen.

Redaktion finanzen.net