ThyssenKrupp bereitet offenbar Kapitalerhöhung vor
Der angeschlagene Stahlkonzern Thyssen Krupp will sich einem Zeitungsbericht zufolge schneller als geplant neues Geld beschaffen.
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Spätestens im September, möglicherweise aber schon im August, könnte das Unternehmen zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro bei institutionellen Anlegern einsammeln, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Die internen Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Einsteigen könnte auch die RAG-Stiftung.
Laut Süddeutsche könnte es sogar nächste Woche soweit sein, dass TThyssenKrupp zu einer Kapitalerhöhung ansetzt, falls es an der Börse nach oben geht. Am Dienstag wird der Konzern auch die Zahlen für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal vorlegen.
Derzeit würden diskrete Gespräche mit potenziellen größeren Investoren geführt, berichtet die Zeitung weiter. Dazu soll auch die RAG-Stiftung zählen. Die Stiftung, die seit einigen Wochen als Retter von ThyssenKrupp im Gespräch ist, könnte der Krupp-Stiftung kurz nach dem Tod von Patriarch Berthold Beitz dabei helfen, ihren dominierenden Einfluss bei dem Konzern auch nach einer Kapitalerhöhung zu behalten. Der Krupp-Stiftung gehören derzeit 25,3 Prozent der Aktien des Stahlkonzerns, ihr fehlt aber das Geld, um bei einer Kapitalerhöhung mitzuziehen; ihr Anteil am Konzern würde dadurch sinken.
Die RAG-Stiftung, die eigentlich für die Altlasten aus der Bergbau-Historie aufkommen soll, stehe deshalb als Helfer parat, berichtet die Süddeutsche. Ob und in welcher Form sie sich an einer Kapitalerhöhung beteiligt, sei aber noch unklar. Denkbar sind demnach verschiedene Modelle. Ein Modell: Die RAG-Stiftung gewährt der Krupp-Stiftung ein besichertes Darlehen. Ein anderes: Die RAG-Stiftung steigt direkt bei ThyssenKrupp ein und poolt ihre Aktien mit der Krupp-Stiftung.
Die RAG-Stiftung will sich dazu nicht äußern. Stiftungschef Werner Müller hatte im Juli in einem Interview mit der Wirtschaftswoche gesagt, er sei weder von Thyssen Krupp noch von der Krupp-Stiftung angesprochen worden. Für die Stiftung sei es aber rechtlich möglich, sich zu beteiligen.
Ein Sprecher von ThyssenKrupp verwies bezüglich einer Kapitalerhöhung auf frühere Aussagen des Vorstands. Danach müsse vor einem solchen Schritt Klarheit bestehen über zwei Dinge, nämlich über den Verkauf der verlustträchtigen Werke in Brasilien und den USA und über die Compliance-Themen, die den Konzern derzeit beschäftigen.
ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte eine Kapitalerhöhung im Mai nicht mehr ausgeschlossen. Gelingt ein Verkauf der amerikanischen Werke nicht oder nur zu schlechten Konditionen, sind auch weitere Abschreibungen auf die Anlagen möglich. Nach mehreren Wertkorrekturen stehen die Werke noch mit etwa 3,4 Milliarden Euro in den Büchern des Konzerns. Bislang hat das Unternehmen mehr als 12 Milliarden Euro für die amerikanischen Produktionsstätten ausgegeben.
Unterdessen hieß berichtet die Rheinische Post, es gebe neue Gerüchte über einen Teilverkauf der europäischen Stahlsparte. Es solle Gespräche mit dem russischen Oligarchen Viktor Vekselberg gegeben haben, dessen Beteiligungsgesellschaft Renova und die mit ihm befreundeten Gründerfamilien bereits mehr als 40 Prozent des Wettbewerbers Schmolz + Bickenbach kontrolliert.
Als "Unsinn" bezeichnete ein Sprecher die Gerüchte in der Rheinischen Post. "Es gab und es gibt keine Gespräche über einen Verkauf von ThyssenKrupp Steel Europe. Es ist bedauerlich, dass mit Unwahrheiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verunsichert und Ängste ausgelöst werden. Der Vorstand hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass es das Ziel ist, Steel Europe als Bestandteil von ThyssenKrupp zu erhalten."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com DJG/mgo Dow Jones Newswires
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