Amazon-Aktie leicht im Minus: Amazon verdient mehr als erwartet - Schwache Prognose

So verlief das zurückliegende Geschäftsquartal beim Handelsriesen Amazon. Dabei sorgte besonders die Prognose für Ernüchterung.
Werte in diesem Artikel
Amazon hat seine Bücher für das erste Geschäftsquartal 2025 geöffnet. Im vergangenen Vierteljahr übertraf der weltgrößte Online-Händler mit seinen Eckdaten die Erwartungen der Analysten. Nach einem EPS von 1,00 US-Dollar im Vorjahresquartal konnte Amazon einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,59 verbuchen. Analysten hatten im Schnitt mit 1,37 US-Dollar gerechnet. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 17,13 Milliarden Dollar nach 10,43 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Daneben konnte der Konzern im vergangenen Quartal 155,7 Milliarden US-Dollar umsetzen, während sich die Analystenerwartungen auf 155,13 Milliarden US-Dollar belaufen hatten. Damit lief es für Amazon zuletzt besser als im ersten Quartal des Vorjahres, als der Umsatz noch 143,31 Milliarden US-Dollar betragen hatte.
Die Erlöse der Cloud-Sparte AWS, die vom KI-Boom profitiert, stiegen um 17 Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar. Analysten waren von einem höheren Plus von 17,6 Prozent ausgegangen.
Ausblick enttäuscht
Amazon stellt sich auf ein härteres Geschäft wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ein. Der weltgrößte Online-Händler warnte Anleger, dass die Ergebnisse im laufenden Quartal unter Zöllen, Schwankungen der Währungskurse und Rezessionsängsten leiden könnten.
Noch verzeichne Amazon allerdings keine Abschwächung der Nachfrage, sagte Konzernchef Andy Jassy bei der Vorlage von Quartalszahlen. Bei einigen Produkten vermutet er aber Hamsterkäufe aus Angst vor höheren Preisen durch die Zölle.
Solche vorgezogenen Käufe brachten die Lieferketten schon in der Corona-Pandemie aus dem Tritt. Diesmal warnen Experten, dass die Folge von Trumps Zoll-Ankündigungen nicht nur Preiserhöhungen, sondern auch leere Regale bei einigen Produkten in den USA im Sommer sein könnten, weil Lieferungen aus China zuletzt deutlich zurückgingen.
Gewinnprognose unter Erwartungen
Amazon könnte das auch treffen, wenn kleinere Händler, die auf die Logistikplattform des Konzerns zurückgreifen, weniger verkaufen. Amazon-Finanzchef Brian Olsavsky sagte, der Konzern unternehme alles, um die Preise für Verbraucher niedrig zu halten - "auf eine Weise, die wirtschaftlich Sinn ergibt".
Die eingetrübte Stimmung zeigte sich vor allem bei der Gewinnprognose für das laufende Quartal. Amazon stellte ein operatives Ergebnis zwischen 13 und 17,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von 17,6 Milliarden Dollar gerechnet.
Cloud-Sparte enttäuscht
Im vergangenen Vierteljahr übertraf Amazon dagegen größtenteils die Markterwartungen. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 155,7 Milliarden Dollar (137,92 Mrd. Euro). Unterm Strich gab es einen Gewinn von 17,13 Milliarden Dollar nach 10,43 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Die Erlöse der Cloud-Sparte AWS, die vom KI-Boom profitiert, stiegen um 17 Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar. Analysten waren von einem höheren Plus von 17,6 Prozent ausgegangen.
>Amazon und Apple überzeugen nicht - Nasdaq steigt dennoch
Die im Zuge des Quartalsberichts geschürten Zollsorgen haben am Freitag die Aktien von Apple belastet. Die Amazon-Aktie notierte an der NASDAQ letztlich 0,12 Prozent tiefer bei 189,98 US-Dollar.
Ihrer Rolle als Trendsetter für den Technologiesektor wurden die Aktien der beiden Tech-Riesen damit am Freitag nicht gerecht, denn für die übrigen Papiere aus dem Kreis der sieben schwergewichtigen Tech-Riesen ("Magnificent 7") gab es kräftige Kursgewinne, genauso wie an der ganzen Nasdaq-Börse. Robuste Jobdaten haben die US-Börsen zu Wochenschluss generell weiter steigen lassen.
Apple konnte die Sorgen der Anleger hinsichtlich der größten Herausforderungen des Unternehmens, darunter steigende Zollkosten und eine Verlangsamung in China, nicht zerstreuen. So brachten die Ergebnisse für das zweite Quartal schlechter als erwartet ausgefallene Umsätze in Großchina mit sich. Besonders verstimmt reagierten die Anleger außerdem auf die Aussage, dass allein für das laufende Quartal wegen der US-Zölle mit zusätzlichen Kosten von 900 Millionen Dollar gerechnet wird.
Analyst David Vogt von der schweizerischen Bank UBS schrieb, die Zollunsicherheit belaste den Ausblick auf das zwei Quartal und auch die Perspektive für den Rest des Jahres sei getrübt. Er befürchtet, dass die Zielsetzungen für das dritte, im September auslaufende Jahresviertel noch mehr darunter leiden könnten. Das Analysehaus Jefferies nahm die größer werdenden Zollbelastungen sogar gleich zum Anlass, um den iPhone-Hersteller auf "Underperform" abzustufen.
Auch der Online-Händler Amazon warnte vor Zollauswirkungen, die sich im laufenden Quartal mit schwankenden Währungskursen und Rezessionsängsten paaren könnten. Einige Analysten wie Ingo Wermann von der DZ Bank nahmen die "hohe Zoll-Unsicherheit" hier auch zur Kenntnis, blieben in Summe aber zuversichtlich. Wermann verwies auf mittel- bis langfristige Chancen, Marktanteile zu gewinnen. Zudem verfügten die wachstumsstarken Gewinntreiber Web Services (AWS) und Onlinewerbung über sehr gute Perspektiven.
Wie die Nasdaq-Börse insgesamt hatten Amazon und Apple zuletzt deutliche Erholungen hinter sich, wobei Apple seit der panikartigen, zollbedingten Verkaufswelle von Anfang April mehr Boden gut gemacht hat. Nach der Schwäche am Freitag stehen sie mit einer Erholung um immer noch 21 Prozent besser da als Amazon mit knapp 18 Prozent. Auch der Nasdaq-100-Index hat sich in dieser Zeit um mehr als ein Fünftel erholt.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX
Übrigens: Amazon und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und als Geschenk eine Gratisaktie erhalten.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Amazon
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Amazon
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Amazon News
Bildquellen: Benny Marty / Shutterstock.com, Ioan Panaite / Shutterstock.com
Nachrichten zu Amazon
Analysen zu Amazon
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
02.05.2025 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
02.05.2025 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
02.05.2025 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets | |
02.05.2025 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.05.2025 | Amazon Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
02.05.2025 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
02.05.2025 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
02.05.2025 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets | |
02.05.2025 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.05.2025 | Amazon Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Amazon nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen